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Wochenberliner: Die garstige Verkäuferin

Die garstige Verkäuferin und Ich

Ich gehe nicht gern Lebensmittel einkaufen. Es strengt mich
an und die Auswahl in den meisten Läden überfordert mich. Wenn ich mit den
Kindern zusammen durch die Läden dieser Stadt springe, habe ich danach meist
gute Argumente für Fehlkäufe die der Mann dokumentiert. 

Einkaufen für einen Mädelsabend, ich spüre Hass!

Doch nicht immer sind
die Kinder dabei wenn ich mal Besorgungen machen muss. So geschah es denn auch
vor einigen Tagen. Ich musste ganz allein zu Netto gehen um für einen
gemütlichen Mädelsabend Süßes einzukaufen. Per SMS holte ich mir von der Gastgeberin
genaue Instruktionen zur Anzahl der Personen und Vorlieben und betrat gewappnet mit
Kopfhörern und meinem „Weekender“ (große Tasche) den Nettoladen um 19:23Uhr. Als ich nach
Süßkram der mittleren Preisklasse suchte, streiften die Riesentasche und ich
jedenfalls dieses Sixer-Bier und 
warfen es aus dem Regal. Verdammte Schwerkraft! Leider überlebte das
Six-Pack den Sturz nicht. Sofort nahm ich meine Kopfhörer vom Kopf, stellte die Tasche (in trockener Umgebung)
ab und begann die Scherben aufzusammeln. Mir sind solche Missgeschicke wirklich
unglaublich unangenehm und ich würde niemals einfach wortlos weg gehen.

Plötzlich bog die Verkäuferin um die Ecke. Ihre Hände hatte sie in die Seiten
gestützt und sie schnauzte mich an „ Wer wird denn hier so dumm jewesen sein
dat jute, teure Bier uffn Boden zu schmeissen.“ Dabei sah sie mich mit einem
bösen Blick an. Ich war sofort wieder drei Jahre alt und hatte eben den Becher
Milch in der Kita verschüttet. „Entschuldigung, ich war das. Tut mir leid.“ „Da
jibt es nischt zu entschuldigen. Den janzen Scheiß muss ick jetzt wegmachen,
weil sie so dumme sind.“ Da bin ich aufgestanden. Ich bin einfach weggegangen, habe meine Tasche genommen und meine Kopfhörer wieder aufgesetzt.

Der Weekender. Groß genug um Bierflaschen zu zerstören!

Ich habe diese
bösartige Frau einfach dort in dieser Bierlache stehen lassen und bin mit
meinen wenigen Süßigkeiten zur Kasse gegangen. Dort war ich wie immer
freundlich und habe dem Kollegen des garstigen Biestes einen guten Feierabend
gewünscht. 
Draußen fühlte ich mich schlecht. War es richtig gewesen die Frau
einfach dort stehen zu lassen? Wie würde sich das auf mein Karma auswirken? Ich
war beunruhigt, hatte aber durch dieses überraschende Ende des Einkaufs nicht
zu viel überflüssig Süßes gekauft.

PS:

Ich
half dann an dem Abend gleich noch einer fremden Dame beim Beutel ans Rad
anhängen, einem Rollstuhlfahrer in die Tram, einem Bettler mit Kleingeld und
einer Frau beim Ausparken, rettete einen Welpen und spendete meine letzte Socke
um mich besser zu fühlen. 
Mein Karma wurde so natürlich wieder hergestellt, meine Abscheu vor dem Einkaufen jedoch bleibt weiterhin bestehen.
Alu

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5 Comments

  • Nicole Tw.
    19. Juni 2015 at 06:16

    Hi Anne,
    ich kann verstehen das du einfach gegangen bist.
    Ich kenne solche Missgechicke nur zu gut (nur das ich sie dann aufwischen muß ) und ich finde solches Verhalten einfach unmöglich …
    das nächste mal kommst du einfach bei uns Bier umschubsen wenn dir danach ist 🙂 allerdings nur in Bio Qualität 😉

    Liebe Grüße

  • andrea-harmonika.de
    19. Juni 2015 at 06:45

    In diesem Fall wird sich das wohl eher auf das Verkäuferinnen-Karma auswirken.
    (Ich mag diese kleinen Alltagsgeschichten von Dir. <3 )

  • Ella
    19. Juni 2015 at 08:26

    Ich musste beim Lesen schmunzeln 😉 könnte mir passiert sein. Nur wäre ich wahrscheinlich ohne Süßigkeiten aus dem Geschäft gegangen.

  • derkleinegemischtwarenladen
    19. Juni 2015 at 10:31

    Du bist nicht diejenige, die mit dem Karma-Konto ins Minus gerutscht ist…

    Wenn mir nichts schlagfertiges eingefallen wäre, dann hätte ich die auch einfach stehen lassen.

  • Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten
    19. Juni 2015 at 12:19

    Also bei DER Reaktion hätte ich sie auch stehen lassen. Hallo? Du hast doch eindeutig signalisiert, dass Du bei der Beseitigung des Desasters helfen wollen würdest. Ja mei – macht kein Spaß, gehört aber nun zum Job. Kunden so anzufahren, geht gar nicht.

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