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Wochenberliner: Franz Scherer

Franz Scherer

In den letzten Tagen denke ich viel an einen 80jährigen Herren, den ich im letzten November bei einer Konferenz zur Kunst und Kirche in der NS-Zeit kennenlernte: Franz Scherer.
Der Herr Scherer war im Auditorium der Fachkonferenz und manchmal stand der weißbärtige kleine Mann auf (wie aus einem Grimmmärchen), um pointiert eine Anekdote beizusteuern. Die Fachkollegen konnten Ihn nicht ganz einordnen. Am zweiten und letzten Tag erzählte er im Rahmen einer dieser kleinen Geschichten über seine Priesterweihe. Daraufhin sprach ich ihn an. Er lud mich ein.
Der Herr Scherer war ein katholischer Pfarrer im Ruhestand. Jemand der mit 23 zum Priester geweiht wurde (dafür brauchte es eine Sondererlaubnis, wenn mann unter 25 Jahre alt wahr und geweiht werden wollte). Eugen Seiterich, Freiburger Erzbischof, weihte ihn.
Seit 1963 war Franz Scherer Pfarrer in der Nähe von Ettlingen. Eine Landgemeinde wo es in seiner Zeit eine neue Kirche von Werner Groh, 1972, gab.
Er ist ein Konzilbegeisterter (und gemeint ist nicht das 1. Vatikanische Konzil !). Die Kommunion unter beiderlei Gestalten war ihm selbstverständlich, Hauskreise und eine gelebte Gemeinschaft im Geiste der Brüderlichkeit auch.
Darüberhinaus ist er Kunstschaffender, ob er Künstler zu sich sagen würde wage ich zu bezweifeln. Doch er schafft Collagen und Grafiken in gekonnter Geometrie oder Einfachheit. Lange war er im Bereich der christlichen Kunst engagiert. Ein Mensch mit dem Gefühl für das zuviel in der religiösen Kunst und in der eigenen.
Einen solch klugen undWelt nahen Priester trifft man selten. So kann ich nur hoffen auf eine Wiederbegegnung und weitere gute Gespräche. Beim ersten mal bleiben wir 5 Stunden beieinander. Und Alles Gute zur 80, wann immer diese genau zu feiern ist!
Anm., d. Red. Dieser Artikel wurde posthum nach Hinweisen von Franz Scherer vom Frühjahr 2014, korrigiert, er starb am 10.10.2014, RIP
Konsti

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2 Comments

  • Susanne Hartmann
    16. Oktober 2014 at 19:48

    Bei der Suche nach seinem Nachruf bin ich zuerst auf euren Blogeintrag gestoßen. War ein Schulfreund meiner Mutter, der mich, jedesmal wenn ich ihn traf, sehr beeindruckt hat. Meine Mutter erzählt, er sei einfach eingeschlafen, seine Partnerin, ehemals Pfarrhaushälterin, sei bei ihm gewesen. Möge es ihm wohlergehen, möge er leuchten! Schöne Grüße nach Berlin! Susanne Hartmann
    http://www.kath-karlsruhe.de/ – vor 23 Stunden:
    Trauer um Pfarrer i. R. Franz Scherer

    Die Kirche im Dekanat Karlsruhe trauert um Pfarrer i.R. Franz Scherer. Er starb am vergangenen Freitag Abend (10.). Das Requiem wird am Dienstag, 21. Oktober, um 13 Uhr in St. Martin, Ettlingen, stattfinden.
    Trauer um Pfarrer i. R. Franz Scherer

    Franz Scherer wurde am 1. Januar 1933 in Großrosseln/Saar geboren und ist in Rheinstetten-Mörsch aufgewachsen. 1951 machte er in Rastatt Abitur und studierte Theologie in Freiburg und München.

    Am Dreifaltigkeitssonntag, dem 27. Mai 1956, wurde er in Freiburg von Erzbischof Eugen Seiterich zum Priester geweiht. Seine Vikarsjahre verbrachte er in Büsslingen, Erzingen, Mannheim, St. Franziskus und Bruchsal, St. Paul.

    Im Jahre 1963 wurde er Pfarrer in St. Anton, Ettlingen-Spessart, wo er bis zu seiner Zurruhesetzung im September 2003 wirkte. Seither lebte er als Pensionär in Ettlingen. Mit dem Kirchenneubau in Ettlingen-Spessart, an dessen Konzeption und Durchführung Pfarrer Scherer maßgeblichen Anteil hatte, setzte er das Liturgieverständnis des II. Vatikanischen Konzils konsequent in die Architektur um.

    Zwei Leidenschaften prägten das Leben von Franz Scherer: die Bibel und die Kunst. In seinen Predigten, Vorträgen, Artikeln und Gesprächskreisen lag ihm an einer möglichst textnahen Interpretation der biblischen Botschaft für alle Christen. Franz Scherer lebte für die und mit der Kunst. Neben seiner eigenen Kunstsammlung, Führungen in Ausstellungen und Museen sowie Vorträgen bei Bildungsveranstaltungen war er auch selbst als Künstler tätig. In der Gemeinschaft christlicher Künstler der Erzdiözese Freiburg engagierte er sich viele Jahre in der Vorstandschaft und bis 2011 als Geistlicher Beirat.

    Wir danken Franz Scherer für sein glaubwürdiges und authentisches Glaubenszeugnis und bitten Gott, dass er ihn schauen lässt, woran er geglaubt und worauf er gehofft hat.

    Wir feiern das Requiem für den Verstorbenen am Dienstag 21.10.2014 um 13 Uhr in St. Martin, Ettlingen; anschließend Beisetzung auf dem Ettlinger Friedhof.

  • muell
    17. Oktober 2014 at 10:39

    Liebe Frau Hartmann,
    vielen Dank für Ihre Mitteilung.
    Ich habe ihm gleich geschrieben,
    http://grossekoepfe.blogspot.de/2014/10/ich-werde-nicht-kommen-konnen.html

    Denn beeindruckend war er.
    Ihr
    KM

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