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Leben mit Kindern

#geschichtenvomscheitern, Das wahre Elternleben #Blogparade

Ein Beispiel aus dem wahren Leben von Eltern

Ein typischer Morgen im Haus der grossenkoepfe. Nach dem
Waschvorgang startet nun der Bekleidungsvorgang. Sanft und im Engelston bringen
wir das Thema „Anziehen“ jeden Morgen an die Kinder heran. „Bitte ziehe dich an“,
es erfolgt keine Reaktion. „Bitte ziehe dich jetzt an“ es stößt uns Ignoranz
entgegen. Erst nachdem wir bereits gefühlte zwanzig Mal die Erinnerung „Ziehe
dich bitte genau jetzt sofort an“ ausgesprochen haben, erklingen wortähnliche
Laute von den Kindern und sie ziehen sich ein Kleidungsstück an. Ok, das ist
ein Anfang. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zu letzt. Nun geht es um die
Feinjustierung. Also genauer: „Bitte ziehe auch deine zweite Socke an, bitte
ziehe auch deinen Pullover an, bitte ziehe auch eine Hose an.“ Inzwischen wird
das Zeitfenster enger und mein Geduldsfaden dünner.

Eine Bedienungsanleitung für das Anziehen der Kinder?

Die ist nur ein Beispiel von vielen, wo ich immer
wieder an meine persönlichen Grenzen stoße. Ich könnte die Sätze auf Tonband
aufnehmen und sie jeden verdammten Morgen abspielen lassen „Bitte ziehe dich
an, bitte wasche auch deinen Mund usw.“
 Hilfreich wäre eine Bedienungsanleitung! Vielleicht
könnte jemand Berühmtes die Bedienungsanleitung einsprechen: Katharina Thalbach, oder
die Stimme aus den Barbiefilmen. Ich könnte mich in Ruhe anziehen und mich
fertig machen während David Nathan (die Stimme von Johnny Depp) den Kindern die
nächsten Schritte wiederholt und wiederholt! Ich würde sogar gesungene Anleitungen akzeptieren,
wie in den Disneyfilmen, wenn es doch nur einfach funktionieren würde! Es ist
ja nicht nur das Gefühl die obligatorischen Fusseln am Mund zu bekommen, es ist
auch das Gefühl das vielleicht die Ohren der Kinder von den ständigen
Wiederholungen bluten könnten.

Piktogramme und digitales Lernsystem als Lösung? 

Auch einen Zettel mit Piktogrammen für den immer gleichen
Anziehvorgang könnte ich mir vorstellen, es gibt bereits so viele Piktogramme,
warum nicht auch dafür? Jedes einzelne Kleidungsstück könnte abgebildet sein und die Kinder könnten mit einem Tip Toi ähnlichem digitalen Lernsystem einloggen, wenn Sie wieder ein Kleidungsstück geschafft haben. Am Ende des Vorgangs würden so Fehlerquellen aufgedeckt werden und es würde eine großartige Melodie ertönen. 

Scheitern gehört dazu

In diesen Momenten der immer gleichen Wiederholung wird mir mein Scheitern in Bezug auf
bestimmte Erziehungsvorgänge bewusst. Es sind diese Kleinigkeiten die mir
zeigen: Mist hier seid ihr gescheitert, obwohl ihr doch schon alle Tricks probiert habt und genau deswegen werdet ihr noch zehn Jahre
lang immer die gleichen Sätze erzählen. Sätze wie „Nein die Socken gehören
nicht an die Ohren, bitte zieh sie dir an die Füße.“
Sätze wie „Es wäre
wirklich toll wenn du dir dann jetzt noch deine Schuhe anziehen würdest.“
Sätze wie: “Könntest du dich dann doch bitte etwas beeilen mit dem Haare kämmen?”  

Ich weiß man könnte daraus eine Erziehungsdiskussion machen
und sicherlich auch pädagogische Tipps austauschen, doch mich interessiert in
diesem Zusammenhang eigentlich mehr, ob wir mit diesem Gefühl des Scheiterns allein
sind, oder ob Ihr auch scheitert?  Scheitern sollte kein Tabu sein, es gehört
dazu.
Wo und wann passiert Euch das? Bei den Tischmanieren? Beim ins Bett
gehen? Beim Kinderzimmer aufräumen? Beim Gespräch darüber das der Partner die
dreckigen Socken auch bis ins Badezimmer tragen kann? 

#geschichtenvomscheitern

Wann und Wobei habt ihr
manchmal das Gefühl, das all die guten Tipps und Ideen trotzdem scheitern
bedeuten? Oder scheitert Ihr niemals? Ist bei Euch immer alles perfekt? Dann lasst es uns wissen (und macht uns neidisch).Papaganda hat bereits mal eine Geschichte über das
glückliche Scheitern veröffentlicht, doch wo sind die anderen Geschichten? Wo sind die anderen Eltern die noch Entwicklungspotentiale haben : )? Wir freuen uns, wenn Ihr Euch an unserer ersten Blogparade beteiligt. #geschichtenvomscheitern. Die Blogparade läuft
bis zum 31.März 2015 und wird unter dem Hashtag #geschichtenvomscheitern zu
finden sein. 

Eure Alu

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7 Comments

  • Anne
    17. März 2015 at 12:59

    Ach, was für ein schönes Thema – es erinnert mich so an… mich selbst.
    Ich denke zwar nicht täglich daran, aber hin und wieder wird mir doch bewusst, dass ich erziehungstechnisch irgendwie vor'n Baum gefahren bin. Hier hab ich's verbloggt: http://www.top-elternblogs.de/kindergeburtstag-blog/
    Der Post ist schon ein bisschen älter, hab damals meinen Frust rausgelassen…
    LG Anne!!!

  • aluberlin
    17. März 2015 at 20:08

    Magst du ihn noch verlinken? Lg

  • BlogstarEltern
    18. März 2015 at 20:51

    Hi Alu,

    haben wir gerade eben in unsere Übersicht der Blogparaden aufgenommen:
    http://www.blogstareltern.de/blogparaden-februar-maerz-2015/

    ciao
    Martin

  • JesSi Ca S
    19. März 2015 at 20:35

    Hmmm, ich bin mir nicht sicher ob mein Artikel "Die schlechte Mutter in mir" genau das ist, was Du meinst… da beschäftige ich mich mit der "schlechten"-Mutter-Seite in mir und warum ich verdammt nochmal eine hervorragende Mutter bin – die beste für meine Kinder. Aber oft leider an meinen Maßstäben scheitere…. wenn es pass, verlinke ich es gerne. (http://feiersun.de/2015/03/die-schlechte-mutter/)

    Liebste Grüße
    JesSi Ca

  • seitdudabist
    20. März 2015 at 21:43

    Bei uns gibt es auch immer wieder Momente, ach was: ganze Tage, die sich wie "Scheitern" anfühlen – an denen einfach alles schief geht, nichts gelingt und ich am Abend fix und fertig und frustriert bin… Hier mein Artikel dazu: https://seitdudabist.wordpress.com/2014/11/25/du-machst-mich-heute-2/

    Liebe Grüße!

  • Mama Schulze
    30. März 2015 at 19:08

    Ich habe es noch rechtzeitig geschafft und meinen Artikel zur Blogparade gerade online gesetzt.
    Mombie: Meine Geschichte vom Scheitern. Über die erste Zeit mit dem zweiten Kind.
    http://mamaschulze.de/mombie-meine-geschichte-vom-scheitern/
    LG JuSu aka Mama Schulze

  • Bettina Apelt
    30. April 2015 at 14:56

    Kurz vor knapp: Ich hab es geschafft. 🙂

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