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Leben mit Kindern

Wie konnte das passieren? Über das Gewissen von Eltern und Vereinbarkeit. Ein Aufruf zur Blogparade #worklifefamily

Über Elterngewissen – die Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Kennt ihr das, ein typischer Abend in der Woche. Es ist
21:30 Uhr ich sitze das erste Mal. Wie konnte das passieren? Ich frage mich das
oft, sehr oft und dann frage ich mich warum mir das Wort „Vereinbarkeit“ so oft
über die Lippen kommt, denn wenn so Vereinbarkeit aussieht, zwischen Job und
Kindern, wie sieht dann Unvereinbarkeit aus? Ich fühle mich schlecht. Nein, ich
habe ein schlechtes Gewissen! Ein Muttigewissen, ein Karrieregewissen!


Karrieremutti winkt.







Es ist
immer zu wenig Zeit für alles übrig. Zu wenig Zeit für die Kinder, für den
Partner, für mich und für alle anderen Sozialkontakte. Eigentlich bräuchte man
wohl einen Klon um all die Herzensdinge voll erledigen zu können. 


Zweifel am Modell haben, #Vereinbarkeit


Nicht selten habe ich Zweifel an unserem Modell und
vielleicht kommt daher auch mein gesteigertes Interesse an diesem Thema. Nach
der Lektüre von Susanne Garsoffky „Die alles ist möglich Lüge“  habe ich nur noch genickt. Ja genau,  ein Wellenmodell ganz klar dachte ich und
trotzdem sinke ich zu 21:30 Uhr mit einem schlechten Gewissen und einer vollen
Mailbox auf die Couch.
Es doch schrecklich, 56% aller Eltern, egal ob im Vollzeit,
oder Teilzeiterwerb haben immer das Gefühl das etwas, oder Jemand in ihrem
Leben zu kurz kommt
(forsa Umfrage von #scoyo in April/Mai 2015). Das klingt
doch schrecklich. Da sitzen also von 1001 befragten Eltern (von schulpflichtigen Kindern) über 50% wie  ich auf der Couch und fühlen sich mies. Wie
machen das wohl die anderen 50%? Lügen die sich eine perfekte Welt zu Recht,
oder haben sie die Weltformel gefunden?
Hier geht es zu Studie von scoyo
Wenn ich an meine Vereinbarkeit denke, dann denke ich an
Logistik. Ich denke an mein Umfeld was mir hilft Vereinbarkeit anzustreben und
ich denke an ein Modell welches niemals zufriedenstellend ist. Ich rede nicht
von perfekt, denn Perfektion spielt längst keine Rolle mehr für mich. Nein ich
rede von diesem Grad der Zufriedenheit den man erlebt wenn alles im Fluss ist.
Selten ist er geworden, dieser Fluss. Ich gehöre zu den 52% (forsa Umfrage von #scoyo) die sagen, sie haben zu wenig Zeit für ihre Kinder. Ich gehöre zu den 49%
die jammern, dass sie zu wenig Zeit für sich haben und ich gehöre zu den 45%
die angeben, dass mehr Zeit für den Partner auch echt toll wäre. Nebenbei
jammere ich übrigens darüber, dass ich gern mehr Zeit für meinen Job hätte, den
ich mag und der mich fordert. 
Ich will alles ganz und dabei weiß ich doch eigentlich
ganz genau, dass das nicht gehen kann.

mamablog, Papablog, Vereinbarkeitsblog
Mein Tag hat nur 24 Stunden und Eurer? #Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Logistisch bin ich
ein Ass. Morgens bespielt der Mann die Kinder, ich arbeite im Büro vor den
normalen Bürozeiten bereits viel ab, am Nachmittag teilen wir uns rein, die
Abendtermine und Reisen sichern wir durch Fremdbetreuung ab, aber ganz ehrlich:
 Ist das Vereinbarkeit? Logistik und
outsourcen? Ich hatte mir das eigentlich mal anders vorgestellt und genau
deswegen habe ich immer wieder dieses schlechte Gewissen.
Wie 52% von 1001
befragten Eltern mit schulpflichtigen Kindern. Liebe Damen und Herren, was
läuft da falsch? Sollte der Tag mehr Stunden haben, oder wir mehr Arme? Sicher, der Schulalltag mit Kindern ist eben doch noch ein Stückchen anstrengender als gedacht, aber was kann die Lösung sein? Lasst uns doch weg davon kommen dieses
schlechte Gewissen zu haben, lasst uns sehen wie andere Modelle und Möglichkeiten
funktionieren können, lasst uns die 48% fragen wie sie es geschafft haben kein
permanent schlechtes Gewissen mehr zu haben und lasst uns den Fluss der
Zufriedenheit herstellen.
Wie ich bereits in einem Interview sagte: “Es ist sicherlich möglich, Kinder und Karriere miteinander zu vereinbaren, dabei ist aber das Tempo entscheidend. Es kann nicht parallel alles im gleichen Tempo stattfinden. Mal geht eines besser, mal das andere.”
Wenn ich also denke: Ich vermisse meine Kinder, dann werden wohl andere Sachen warten müssen. Ich vermisse meinen Partner? Dann reden wir darüber! Ich
vermisse mich? Dann heißt das vielleicht doch mal eher aus dem Büro raus und das
Gesicht in die Sonne halten, oder was denkt ihr? 

Wie geht Vereinbarkeit wirklich?!

Auch Frau Nuf und Bea Beste haben sich bereits zu diesem Thema Gedanken gemacht. Beide gehen davon aus, dass Vereinbarkeit vor allem mit klaren Absprachen unter Menschen zu tun hat. Diesen Punkt haben wir bereits zu Hause erreicht, trotzdem bleibt oftmals das schlechte Gewissen.

Und da kommt ihr Leser und Blogger: Wie macht ihr das? Habt
ihr auch ein schlechtes Gewissen? Zählt ihr auch zu den 52%? Lebt ihr ein
anderes Lebensmodell und wollt davon erzählen?

Habt ihr schon schulpflichtige Kinder und nutzt Ihr Lernprogramme, oder Hilfen um Euch qualitative Zeit mit den Kindern zu schaffen? Zusammen mit #scoyo rufen wir
zur Blogparade auf. Die Blogparade zu #worklifefamily und zum heutigen  scoyo Elternabend zum Thema #Vereinbarkeit mit der
großartigen Frau Nuf und der großartigen Susanne Garsoffky und weiteren Gästen. Los geht es ab 21Uhr (das schaffe sogar ich!). Dort werden auch Lösungen diskutiert, vielleicht ist etwas für mich dabei? Erzählt
uns bis zum 30. Juni 2015 von Euren Mutmach- und Sackgassen-Geschichten. Zu gewinnen gibt es auch was, nämlich zwei großartige 6 Monats Mitgliedschaften zur Lernplattform von
scoyo.

Wer es noch nicht kennt, wir nutzen es mit der Großen um mehr Spaß an Mathe zu haben.

Teilnehmen könnt ihr so:



Ihr seid Leser und
habt keinen eigenen Blog?
Dann schickt uns Eure Texte, Bilder, Filme usw. an grossekoepfe@gmail.com wir
veröffentlichen sie auf unserem Blog und verlinken sie zu
#scoyo#worklifefamily.
Ihr seid Blogger und habt das Thema gerade aktuell im Kopf?
Schreibt einen Artikel auf Eurem Blog und verlinkt zur Blogparade von
grossekoepfe und benutzt die Hashtags #worklifefamily #scoyo, dann tragt Euren
Link in den INLINKZ unter dem Artikel ein. Scoyo und wir wählen nach der
Laufzeit 2 Gewinner aus und stellen Euch alle Beiträge bei grossekoepfe und
scoyo vor.

Wir freuen uns auf Eure Beiträge bis zum 30.Juni 2015.

Alu

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7 Comments

  • Rosalie
    19. Mai 2015 at 07:32

    Eigentlich mal ganz schön, dass du auch fragst, wie das denn die anderen 50% machen? Nun, ich bin eine der anderen 50% und ich muss sagen, für mich lassen Kinder und Vollzeitjob super vereinbaren. Ich geb morgens meine Kinder in die Kita/Kiga und ich hab kein Deut schlechtes Gewissen dabei. Einerseits hab ich es da auch leicht, denn wir haben für viel Geld eine außergewöhnlich gute Einrichtung mit extrem hohem Betreuungsschlüssel. Ich find meine Kinder da also gut aufgehoben. Andererseits bin ich im Job zu dem Schluss gelangt, dass andere auch nur mit Wasser kochen und seltsamer Weise nicht bessere Arbeit abliefern in 12 Stunden, wie ich in 8. Das beruhigt mich doch enorm und so kann ich die Arbeit verlassen und mich voll auf die Kinder konzentrieren. Ein Konzept von Nichtvereinen von Familie und Arbeit würde ich sagen, denn die Kinder sind nicht auf der Arbeit und die Arbeit nicht zuhause.
    Natürlich gehört gute Organisation dazu und dass möglichst alle am selben Strang in die selbe Richtung ziehen.
    Das mit dem Gewissen ist auch irgendwo Erfahrungs-/Einstellungssache. Ich bin selbst mit immer Vollzeit arbeitenden Eltern aufgewachsen und hab gemerkt, Fremdbetreuung hat mir kein bisschen geschadet. Ich hab sogar nur positive Erinnerungen. Darum hab ich auch kein Problem, wenn meine Kinder ebenfalls so aufwachsen. Ich hab auch bei meinen Eltern schon gesehen, wie anstrengend das Leben so sein kann, dass man nur Beziehungen zu wenigen Freunden aufrecht erhalten kann, dass es dabei auch in der Ehe schwierig werden kann. Ich hab das sehr deutlich vorgeführt bekommen und konnte mich vielleicht etwas besser darauf einstellen, was da auf mich zukommt. Ich hab aber auch gesehen, dass diese Zeit vorüber geht und meine Eltern recht zügig in ein selbstbestimmtes Leben zurück gefunden haben. Und sie sind immer noch zusammen, freiwillig.

    Meine Mutter hatte immer ein schlechtes Gewissen und ist noch häufig Rabenmutter genannt worden, als ich Kind war. Bis ich ihr als Teenie sagen konnte, dass sie sich das schlechte Gewissen sparen kann, weil es mir so gut ging. Da war sie sehr erleichtert.
    Und noch etwas macht es mir leichter, meine Kinder früh abzugeben: Mir wurde recht viel zugemutet, ich musste früh viel alleine können. Aber solange ich nicht komplett überfordert war, hat das ausnahmslos dazu geführt, dass ich stolz auf mich war, was ich schon alles selber kann. So möchte ich es bei meinen Kindern auch machen. Die Zeit, die wir miteinander haben, haben wir auch wirklich miteinander. Aber jeder hat auch sein eigenes Leben, auch meine Kinder. Und in ihr Leben muss ich mich nicht immer einmischen, oder wissen was da so los ist. Das ist ihr Ding und wenn sie was davon erzählen wollen, schön. Wenn nicht, ok.

    Es gibt sie also, die Mütter, die das hinbekommen. Aber es ist eben nicht ein Model, das jeder gut abkann. Andere wollen das lernen, oder auch nicht, wie man damit klar kommt. Was stört ist die Tendenz ständig zu bewerten, wer was wie gut kann. Da liegt das eigentliche Problem. Nur, weil ich super klar komm mit Vereinbarkeit, heißt es nicht, dass andere, die sich schwer tun, zu blöd dafür sind. So wird es aber oft dargestellt. Und dann wird wieder im Gegenzug behauptet, Vereinbarkeit sei unmöglich. Beides stimmt nicht. Aber wir können es alle zusammen einfach nicht leiden, dass es kein entweder-oder gibt, sonst könnte man einfach mal akzeptieren, dass andere eben anders sind und trotzdem nichts 'falsch' machen.

  • Jessi [Terrorpüppi]
    19. Mai 2015 at 09:18

    Ich habe intensiv in die Tasten gehauen und das hier ist dabei rausgekommen!

    http://terrorpueppi.blogspot.de/2015/05/nein-ich-habe-kein-schlechtes-gewissen.html

    Leider kann ich noch nic eintragen bei inklinz…

  • Teilzeitmutter
    19. Mai 2015 at 14:35

    Liebe Alu, zu diesem Thema gibt es schon einen älteren Beitrag von mir, den ich hier einfach verlinkt habe. Passte so schön….
    Liebe Grüße, Teilzeitmutter

  • Anonym
    20. Mai 2015 at 11:00

    Ich bin einfach nur sehr glücklich, dass ich weder in einem anderen Land noch in einer Zeit lebe, in der Krieg und Hunger den Alltag bestimmen. Wir haben doch alles (und noch viel mehr) als wir brauchen. Im Gegensatz zu anderen Ländern und zum Leben unserer Großeltern haben wir es unglaublich gut und unglaublich viel Freizeit. Ich finde diese "Vereinbarkeitsprobleme" sind Luxusprobleme. Ich habe einen tollen Job, einen netten Mann, 2 süße Kinder, ein Dach über dem Kopf, Freunde die ich mag, genug zu Essen, kann verreisen, hab am Wochenende (meistens) frei,…
    Damit gehöre ich wahrscheinlich zu den oberen 1% der Menschheit. Das macht mich glücklich und dankbar und es gibt für mich einfach ÜBERHAUPT keinen Grund mich zu fragen, ob sich all diese tollen Sachen "vereinbaren" lassen.

  • BlogstarEltern
    27. Mai 2015 at 19:50

    Hi,

    eure Blogparade ist jetzt in unserer Übersicht der sommerlichen Blogparaden gelistet: http://www.blogstareltern.de/blogparaden-im-sommer-2015/

    ciao
    Martin

  • emmaundlukas
    1. Juni 2015 at 09:52

    Hallo,

    ich habe vor kurzem meine Vorstellung von Vereinbarkeit verbloggt. Ich habe meinen Artikel bei dir verlinkt, da ich finde, dass er gut hier dazu passt.

    Liebe Grüße, Heike

  • seitdudabist
    24. Juni 2015 at 18:51

    Hi,

    ich hatte mir vorhin auch – mal wieder – die Frage gestellt, ob es ein Rezept gegen das schlechte (Mama-)Gewissen gibt. Mein Beitrag dazu hier: https://seitdudabist.wordpress.com/2015/06/24/rezept-gegen-das-schlechte-mama-gewissen/ (Inlinkz funktioniert bei mir leider nicht).

    Liebe Grüße
    Anna

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