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Kulturleben Wochenberliner

Zurück in die Zukunft II. Seine Sicht: Ein Tag im Spaßbad

Familienurlaub. Das Wetter ist eher schmal, das heißt keineswegs
so, dass wir “Wanderprofis” bei Niesel uns draußen aufhalten möchten und den
schönen Harz erkunden. Also was bieten wir uns und den Kindern denn heute? 
Bergwerksmuseum
A-Z, oder Kirche XY. Oder die Altstadt von dieser Neustadt, die doch besonders schön sein
soll. Für uns Eltern alles ok, doch für fünf- und achtjährige Kinder  geht wohl nur eines
davon, in homöopathischer Dosis. Also war unser elterliches Highlight neben Vormittags der Kids-Club, gefolgt von der Mittagsruhe (der Eltern)und am Nachmittag das
Erlebnisschwimmbad, 300 m vom Hotel entfernt. Das Hotel selbst hat auch ein kleines
Schwimmbad, natürlich.
Überhaupt gibt es hier viele Bäder und Thermen im Harz, inklusive
dem Panoramic Hotel (Alu berichtete gestern) gibt es in unserer Urlaubsstadt allein drei zur Auswahl.

Ab ins Vitamar

Also, das mit der automatischen Welle alle 45 Minuten, das sollte es  nun sein.
Ehrlicherweise ist bei uns Alu die Wasserratte – ich bin eher ein verfetteter
Hering. Doch die Frau kann, dank der schönen Umstände, nicht so will. Doch da die
Kinder eben wollen und müssen, darf ich. 
Welle hier, abgedunkelte Superrutsche da und Strudel dort. Alles was
das Bade-Herz höher schlagen lässt – Wasser in meinen Ohren inklusive. 
Dabei
konnte ich eine ermutigende Erfahrung machen. Viele Eltern waren dort und viele
Väter sind ähnlich aus der Form wie ich und kaum eine Mutter, die nicht auch ihre Problemzonen hat. Dies ermutigt mich
meine Spassbad Erfahrungen fortzusetzen, trotz Bauch und  Schwimmgrundstufe
(der DDR-Freischwimmer).
Etwas anderes fiel mir auch beide Male beim Besuch auf. Tätowierte
Männer überall. Dabei waren darunter jeweils welche mit, sagen wir einmal
historisch-verherrlichenden Bildern. 
Mal ein Reichsadler (ich vermute, dass es
sich dabei nicht um einen des Imperium Romanum der Antike handelte) und mal
(gut gemachte) Landsergeschichten (Landser=wohlwollende Bezeichnung für den
deutschen Soldaten des I. und II. Weltkrieges). Nun mag dies ein von der Region
unabhängiger Zufall sein. Doch leider erinnert es mich auch gleich an die besonders
auch in Mitteldeutschland aktive Kameradschaften und ich frage mich, was solche tätowierten Männer wohl denken und wollen. Ob sich ein Gespräch lohnt? Ob man reden könnte? Ja,
es ist das naive Berliner verträumt sein dabei, von wegen ihr da habt ja keine
Probleme wie wir hier usw. Die Frau zeigt dem Reichsadler ihre Friedenstaube und stolziert von dannen.

Dann hüpfe ich wieder mit den Kindern durch die Wellen und sehe die kahlgeschorenen Landser im Meer verschwinden.
Und neben der guten Erfahrung im Schwimmbad wird mir auch
klar, man muss reden solange es geht und manchmal da muss man auch aushalten können (bis zu
einem bestimmten Punkt), getippt in meiner Badehose.
Konsti

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2 Comments

  • Anonym
    19. April 2016 at 16:30

    Einfach mal akzeptieren, dass jeder seine Haut so verschönert, wie er es für richtig hält! Solche zu tiefst empörten Tussen, wie ich übrigens dich vom Bloggen her auch einschätze, gehen mir gehörig auf den Zeiger. "Oh, ein Nazi Tattoo" – "mimimimimi".

  • alu
    20. April 2016 at 07:56

    Wie schön, dass der Mann und ich als eine Schreibeinheit gesehen werden. Er hat sich sehr über da Kompliment der empörten Tussi gefreut, im Übrigen stand nirgendwo Nazi-Tattoo, aber wenn man so drüber nachdenkt…das könnte nun wirklich sein.

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