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Elternleben

Rollen – “Ruhe, Vater arbeitet” #Coronatagebuch #CoronaEltern

Vorab: Das hier sind meine Überlegungen aus meiner öffentlichen Wahrnehmung und Blase. Einer Blase, die oft von sich denkt besonders aktiv die Welt verändern zu können. Diese sind jedoch rein subjektiv und greifen niemanden in seiner Lebenswelt an, aber sie sollen aber offene Fragen stellen.In meinen Umfeld bemerke ich derzeit, dass die zu Hause bleibenden Kinder hauptsächlich von der
Mutter betreut werden. Die Väter scheinen alle doch so relevant zu sein, dass sie im Büro arbeiten gehen.

Welche Gründe gibt es für diese Aufteilung

, abseits von “Er verdient einfach mehr?” (Warum eigentlich?) oder “Wir wollten immer eine klassische (west-)deutsche Aufteilung der Familienarbeit?” (Warum eigentlich?)

Ich glaube manchmal wir Väter fliehen lieber, oder wir können besser fliehen (Was wieder zurück dahin führt, warum eigentlich)?
Ja, Homeoffice ist nicht immer gleich effizient wie konzentriert im Büro zu arbeiten. Doch nahezu alle
berichten mir, dass es derzeit bei ihnen prinzipiell möglich gemacht werden könnte.

Papa, ist morgen noch Corona? #Coronatagebuch

Also, wann wenn nicht jetzt?

Wenn ich im Heimbüro bin, bedeutet das: Meist 1 Stunden sehr früh, dann 2 Stunden früh, 2 dazwischen und 1 Abends (der Rest irgendwann oder später).
Die Kinder nun mal immer dazwischen, egal bei welchem Elternteil. Die morgendlichen Einheiten sind oft kombiniert mit der Idee von Heimbeschulung (auch Homeschooling genannt):

– natürlich ist es nicht optimal, doch was ist es derzeit schon. Wobei hier meist Alu federführend ist
– Danke dafür. Denn ab 11 und dann wieder ab 20 Uhr arbeitet sie.

Auch einige Paare, wo der Mann viel (bis ganz) daheim arbeitet, berichten mir jedoch, dass ER arbeitet
und SIE die Kinder betreut. Kaum einer erzählt hier von gleicher Arbeitsaufteilung, eher nimmt SIE dann doch den Jahresurlaub um ihm den Rücken freizuhalten. „Papa arbeitet“ – jetzt eben von zu Hause. So ähnlich wie einst Hans Fallada, im heute abgeriegelten Carwitz, am gleichnamigen See bei
Feldberg „Ruhe, Vater arbeitet“. Doch damals war es eine andere Zeit und Fallada war ein Schriftsteller. Anscheinend gehören Alu und ich (immer noch) zu den wenigen Eltern, die auch diese Zeit zu Hause versuchen bewusst aufzuteilen. Obwohl die Arbeit von Alu derzeit keiner Festanstellung entspricht. Doch zu tun hat sie ebenfalls.

Väter in der Krise_Corona

Sehr corona-tauglich – Blumenwerfergrüße (nicht direkt von BANSKY)

Alles drin: von Carearbeit bis zum Mentalload

Meine Frau sorgt für uns finanziell, strukturell und in der Sorgearbeit (jetzt sagt man Carearbeit) zu Hause. Sie kann derzeit in kein Büro fliehen (und neidet das meinen Bürotagen auch). Umso größer empfinde ich meine Pflicht ihr zu helfen. Das geht nicht ohne Diskussionen über Belastungen und Aufteilungen (Mentalload), doch es geht.

Ich glaube wir sind so zufriedener, als wenn die Einteilung einseitig wäre. Auch die Kinder sind so zufriedener und wir noch in der Lage alleinerziehende, nahstehende Personen zu unterstützen. Irgendwann ist es vielleicht/ hoffentlich anders herum, dann muss meine Frau verbindlicher arbeiten und ich habe mehr Flexibilität. Doch wenn es dann eskaliert und der Sonderfall käme, hätte auch sie die Pflicht mir etwas abzunehmen, das ist dann ein neuer Deal.

Das ist unsere Chance

Wenn wir jetzt aber in dieser Krise (für Familien besonders gravierend) nicht mehr Vorbilder schaffen, dann haben wir nach Corona keine Veränderung in dem Bereich häusliche Arbeitseinteilung erreicht – und das wäre nicht nur schade, sondern auch ein Fehler.

Väter, sind wir beim Arbeiten wirklich so unentbehrlich?

Väter, sind wir bei unserer Familie wirklich so unentbehrlich?

Erzählt doch mal.

Euer
Konsti

Falls ihr euch noch mehr mit dem Thema: Väter in der Corona Krise beschäftigen wollt, dann schaut doch mal bei der Väter gGmbH vorbei #Familiegelingtgemeinsam

Ruhe_Papa_arbeitet_coronaeltern

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1 Comment

  • Dennis
    28. September 2025 at 15:20

    Nun ist der Artikel bereits einige Jahre alt und ihr seid mit Sicherheit auch weiter und weiser. 😉
    Ich habe auch Kinder und bin der Vater. Die Frage, ob ich entbehrlich bin, stellte sich mir gar nicht erst. Ich verdiene einfach mehr als meine Frau und das ist sicherlich nicht meine Schuld. Gendergap gibt es seit der Atike. Aber das ist nicht der Hauptgrund. Es ist nur einer von vielen Gründen. Ungerne möchte ich auf jeden einzelnen Grund eingehen, aber ich möchte auf etwas völlig anderes aufmerksam machen, was offenbar niemand bei dieser Diskussion sieht: “Die Frau hat den Vorzug”.
    Wie ist das zu verstehen? Sofort werden jene auf den Plan gerufen, die hier ein Patriachat verteidigen sehen. Jene, die sofort hinter jedem Wort, das nicht sofort in das Schema: “Die Frau ist stets das Opfer” passt.
    Dabei geht es bei der artigen Themen nicht um die Suche nach dem Opfer, sondern nach dem besten Verfahren für die Familie und der Zukunft für die Familie. Wir leben nun mal in einer Welt, die den Mann im Berufsleben bevorzugt. Und wie passt das mit meiner Aussage zusamen: “Die Frau hat den Vorzug”?
    Der Artikel beschreibt es schon. Es gibt zwei Welten: Die Welt Zuhause und die Welt auf der Arbeit. Auf der Arbeit hat, wie ich oben bereits sagte, der Mann den Vorzug. In der Welt der Kinder, d.h. im privaten Leben, fällt das der Frau zu.
    Das mag dem einen oder anderen wie eine steile These erscheinen, aber ist sie das wirklich oder möchte Mann das einfach nicht wahrhaben? Denn wenn man in der Kita mit den Erzieher:innen spricht, dann kommt nicht selten der Ausspruch, dass man das mit der Mama besprechen muss. In der Schule verhält es sich ähnlich. Man merkt, dass ich nicht nur kleine Kinder habe und einiges an Erfahrung gewonnen habe, über die Jahre. Selbst in Situationen, in denen man mit einem Beamten spricht, kommt es vor,d ass man mit er Mutter Themen besprechen möchte.
    Väter werden ins Aus gedrängt, weil man eher mit den Müttern Dinge regeln möchte. Wenn man das erkannt hat, stellt sich die Frage gar nicht erst, ob Mann zu hause bleibt und die Frau abeiten geht. Dann sucht man nur noch nach der bestern Lösung. Im Sinne von: Oh, das System funktioniert so? Ja, dann nutzen wir es für uns eben so.
    Das Suchen, die klasschiche Aufteilung in der Elterschaft zu verändern, ist sicherlich moralisch schön, aber praktisch ist sie eben nicht. Das System verändern wir nicht, wir verändern auch nicht das Denken in den Köpfen, egal, ob es Frau oder Mann ist. Immerhin wird man als Vater auch von Frauen ins Aus gestellt. Ihr habt für euch einen Weg gefunden, der passt. Das wird bei sehr vielen nicht passen und niemanden würde ich das zum Vorwurf machen. Sicher ist, dass finanziell sich das die wenigsten leisten können. Sicher ist, dass in den Köpfen die Mutter mit den Kindern hauptsächlich interagiert und sebst als Vater wird man nicht in allen Belangen ernstgenommen. Bevor sich das alles nicht ändert, wird es bei der klassischen Elternaufteilung nichts ändern.

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