Mit den Kindern in Paris
Meine Frau schnappt sich den Kellner des nächsten Straßencafés und fragt ihn wild gestikulierend nach dem Weg, während ich noch verzweifelt versuche, Fundamentalsätze wie “Wo geht es hier zum Eiffelturm?” in akademietaugliches Französisch zu übersetzen. Als ich fertig bin, sind sie und die Kinder schon drei Boulevards weiter, und der freundliche Kellner bietet mir einen Cognac an. Sage noch einer, die Franzosen behandelten die Fremden schlecht.
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Ze French on ze müün. Foto: K. Frank |
Wir sind in Paris, es ist bald Ostern, morgens friert man, mittags genießen wir die Sonne in einem der Parks, die es nur in Städten gibt, in denen ein vernünftiges Bürgertum noch nie was zu sagen hatte – sondern stets nur größenwahnsinige Herrscher. Wer würde in Deutschland heute einen Louvre, die Tuilerien oder auch nur die Bibliotèque Francois Mitterand bauen? Da blickt man gleich viel freundlicher auf Elbphilharmonie, Schlosswiederaufbau und Stuttgarter Bahnhof. Außerdem habe ich Beweise für ein äußerst erfolgreiches französisches Weltraumprogramm gefunden:
Ansonsten gilt: Alles, was man über die Franzosen sagt, ist wahr.
Die Männer sehen toll aus. Und die Frauen sowieso. Selbst die Bäume machen sich schick:
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Pinker Baum in den Tuilerien. Foto J. Burger |
Und selbstverständlich findet sich hier noch auf kleinstem Raum Platz für spätrömische Badekultur:
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Dachgarten mit Pool. Foto J. Burger |
Und dass sich hinter der Designverliebtheit eine Vorliebe für wirklich nützliche Technik verbirgt, bestätigen diese beiden:
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Meiner ist der Längste. Foto J. Burger |
In diesem Sinne entlasse ich mich jetzt in die Mittagssonne des Montparnasse und grüße alle recht freundlich.
Jost Burger
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