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Die letzte Abi Prüfung ist geschafft, wo bleibt eigentlich unser Eltern-Zeugnis? #LebenmitTeenagern

Heute war sie. Die letzte Prüfung unserer Großen, unserem ersten Kind.
Die letzte Abiturprüfung. Der letzte Stift, das letzte Aufgabenblatt, der letzte Adrenalinschub – und das erste Mal tief durchatmen.

Nicht nur bei ihr. Auch bei uns.

Denn ja, unser Kind hat die letzte Prüfung absolviert. DIE LETZTE in einer langen Reihe von Prüfungen.
12 Jahre Schule, 12 Jahre Wecker stellen, tausende Brotdosen füllen (und am Abend die Reste essen), sehr viele Elternabende auf zu kleinen Stühlen ertragen (Spoiler: einige waren erhellend, die anderen… naja), Tränen trösten, Mut machen, Millionen Zettel ausfüllen, Kuchen backen für irgendwelche Basare, jedes Jahr „Mutti Hefte“ ausfüllen, Fahrdienste organisieren und immer wieder flüstern oder laut sagen „Du schaffst das.“

Und jetzt? Jetzt ist sie also durch. Noch kein Zeugnis in der Hand – aber der Knoten ist geplatzt. Endlich vorbei dieser Abschnitt. Jetzt nur noch Abibuch, Abireise, Abizeugnis, Abiball, Abidingsda..

Ich konnte es spüren, als sie heute aus der Schule kam. Dieses Lächeln, die Erschöpfung und den Stolz zugleich. Da waren so viele Gefühle und das Wunschessen Eierkuchen! Alles für die baldige Abiturientin.
Unsere Große. Unser erstes Kind. Die mit der Schultüte, die damals zu schwer war. Die plötzlich so groß ist, dass sie dem Vater auf Augenhöhe begegnet – und uns trotzdem noch manchmal fragt „Kannst du mir helfen?“

Wir sind stolz. So richtig stolz.

Und gleichzeitig habe ich mich heute gefragt:

Wo bitte ist das Abitur-Zeugnis für uns Eltern?

Ich hätte gern ein offizielles Schreiben in DIN A4 Format (Look Hogwarts wäre okay), auf dem könnte stehen:

• „Mutter: Herausragend in emotionale Stabilität unter Prüfungsdruck, sehr gute Leistung im Bereich Nervennahrung, ausreichende Kenntnisse in Mathehausaufgaben“

• „Vater: Kreativ im Entwickeln von Lernstrategien, ausreichend in Geduld bei Diskussionen um Sinn und Unsinn von möglichen Sportprüfungen“

Aber es kommt wohl nichts, oder? Es gibt wahrscheinlich kein Zeugnis, keine Urkunde, keinen feierlichen Händedruck, oder? Nur ein Blick auf die Tochter – diese große Tochter, die heute zum letzten Mal aus einer Schul-Prüfung kam, und die in ein Leben aufbricht, das nun langsam ihr eigenes wird.

Das hier ist ein Ende, oder?.
Aber auch ein Anfang, oder?

Ein Wimpernschlag zwischen Kindheit und Erwachsensein. Zwischen Loslassen und „Ich bin doch trotzdem noch da, falls du mich brauchst.“

Und wir?
Wir stehen da mit einem Mischmasch aus Erleichterung, Rührung und der ganz realistischen Erkenntnis: Wenn dein Kind die letzte Abi-Prüfung schreibt, giltst du offiziell als alt.
Oder Du bist zumindest auf dem besten Weg dahin.

Mal sehen, wie ich mich fühlen werde, wenn das Kind wirklich in ein paar Wochen ein Zeugnis erhält. Ich vermute, dass ich eventuell ein paar Tränen vergießen werde, allein schon deshalb, weil ich das ganze Abenteuer noch zwei Mal vor mir habe und weiß, wie viel Arbeit dahintersteckt, für uns alle!

Prost!

Alu

Die letzte Abi Prüfung – und wo bleibt eigentlich unser Eltern-Zeugnis?

Kommunikation ist fast alles #LebenmitTeenagern

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