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Seine Sicht

Kennt ihr Aller-Dingsda? – Was genau ist Halloween und Allerseelen?

Ein Vater schreibt über Allerseelen und Halloween

Am Mittwoch, den 31.10., war Halloween, ein Fest was sich auch in unseren Breiten durchgesetzt hat. Wunderbar ist es, zu sehen mit welcher Freude sich die Kinder verkleiden und durch die Straßen ziehen.

Auch in den Kindergärten und Schulen ist es längst angekommen. Bei uns zu Hause war große Aufregung. Unsere Tochter war bereits um drei Uhr wach und wollte geschminkt werden. Als ich jugendlich war (irgendwann in den 1990er) begann der Trubel. Dabei zogen vereinzelt Kinder durch die vorstädtischen Straßen und forderten Gaben. Meine Mutter jedoch fragte sie, ob sie denn wissen woher das Fest käme, niemand hatte die richtige Antwort. Dank einem großen Internetlexikon kann man es, zumindest heute, erfahren. Die irischen Volksbräuche von All Hallows’ Eve, dem Vorabend von Allerheiligen, verselbständigten sich in den USA und wurden mit heidnisch-keltischen
Traditionen angereichert. Doch eigentlich deutet es auf das Hochfest Allerheiligen hin (auch der Vorabend eines Festes wird schon gefeiert, siehe Weihnachten). Welches neben der Erinnerung an verstorbene Heilige auch das Erinnern an unsere eigene Heiligkeit beinhaltet.  Sicher vielen ist das jetzt schon zu vereinnahmend – wir sind ja säkular. Doch zum einen, sind wir das wirklich? Zum anderen, woher soll Gemeinschaft kommen und gelingen wenn nicht aus dem Versuch heraus, seine eigenen Interessen, sich selbst, zurückzunehmen – heilig zu sein?

Halloween_Allerseelen

Heute ist Allerseelen, die Weiterführung von Allerheiligen, wir gedenken aller Verstorbenen auch denen ohne Heiligenschein. Wer heute oder in den kommenden Tagen einen Friedhof, eine Kapelle oder Kirche besucht, um wohlgemut der Verstorbenen zu gedenken, erhält einen vollkommenen Ablass (Erlass der Strafe für Sünden). Doch damit wären wir wieder beim 31.10., der Tag an dem der Reformation gedacht wird. Deren Ausgangspunkt war die Empörung über den Handel mit Ablassbriefen. Also: Geht an besinnliche Orte, denkt an die, die nicht mehr unter uns sind. Denn eine Möglichkeit mit dem Lebensende leben zu lernen ist es den Toten zu gedenken. Danach fühlt man sich vielleicht ein wenig wohler, wegen der guten Tat oder dem Ablass, sei jedem selbst überlassen. Wer es nicht schafft, dem bliebe dann nur noch der Totensonntag.

Konsti

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