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Elternleben

Motzi Mabuse kommt zu Besuch – authentische Elternschaft

Motzi Mabuse – keine angenehme Zeitgenossin

Viele erkennen sich derzeit in Andreas Artikel über das Motzen derzeit wieder, viele hadern mit sich, kritisieren sich selbst und suchen Rat. Ich kenne das, ich bin an manchen Tagen auch Motzi Mabuse. Dann bin ich oll, laut und unfair den Kindern gegenüber, aber das ist okay. Denn, ich will eine authentische Mutter sein, eine ehrliche Mutter und nicht verstecken, dass einige Tage Elternschaft schwerer sind als andere Tage.
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Elternschaft als Prellbock? Das muss nicht sein.

Die Frühpubertät als Endgegner?

Es ist nämlich so: K1 wird langsam erwachsen. Sie kommt an einigen Tagen mit so mieser Frühpubertätslaune aus der Schule, dass dies kaum zu ertragen ist. Sie zetert, meckert und brüllt drauf los. Es ist dann schwer immer „ohhhm“ zu machen, immer leicht zu wirken, immer seine eigenen Gefühle zu dämpfen. Ich höre zu, ich bin geduldig, aber ich habe auch meine Grenzen. Wenn ich dann eine Bitte an das Kind herantrage, dann will ich nicht zwanzig Minuten vollgejammert werden, nicht immer angemeckert werden, ich kann nicht als  stetiger Prellbock dienen. Dann kommt Motzi Mabuse zu Besuch, meckert zurück und motzt rum. Wir stehen dann da mit verschränkten Armen und frotzeln uns an, ein Vorgeschmack auf all das was noch kommen mag?!

Ein besonderes Kind braucht besonders viel Kraft.

Wenn K2 seine besonderen Tage hat, ist das auch nicht einfach. Seine Frustrationsschwelle ist niedrig und er brüllt uns eigentlich ständig an, auch bei simplen Nachfragen wie „Hast du dir deine Hände gewaschen?“ Ich versuche es mit Berührungen bei direkten Fragen, mit Augenkontakt, mit Kuscheln usw. aber nicht immer sind diese Situationen zu retten. Dann kommt Motzi Mabuse wieder um die Ecke und zeigt mir sehr deutlich meine Hilflosigkeit
mit der Situation. Meine Überforderung mit all diesen Dingen die uns manchmal umgeben.
K2 knallt die Türen, brüllt mich an, will mich in den Müll werfen. Meine Kraft ist manchmal verbraucht, es wäre eine Lüge immer so zu tun als ob man stetig gelassen wäre und gelassen sein muss, denn das ist nicht authentisch für mich.

authentische Elternschaft wie geht das?
Motzi Mabuse kommt nie von langer Dauer zu Besuch. Sie
kommt, sie entleert sich und sie geht wieder. Am meisten meckert sie Konsti an, beschwert sich über Zeitpläne, Ideen und fehlende Kuscheleinheiten. Der kontert oft mit Max Motzke und wir lachen nach einigen Minuten und schicken die Beiden gemeinsam in die Wüste. Ich muss ehrlich sagen, dass Motzi Mabuse keine angenehme Zeitgenossin ist, aber sie ist nie handgreiflich, nie übergriffig und immer nach ihrem Auftritt zu einem klärenden Gespräch bereit. Motzi Mabuse kann man nicht gänzlich entrinnen – das ist authentische Elternschaft für mich.

Menschlich bleiben, aber nicht übermenschlich.

Ja, ich mag sie nicht, aber sie ist menschlich. Sie ist ein Teil von mir und sie gehört wohl
auch ein Stück weit dazu und das ist völlig in Ordnung und versetzt mich nicht in Panik. Ich glaube nämlich nicht, dass es Eltern gibt die immer und wirklich immer besonnen auf alles reagieren können. Elternschaft bedeutet für mich nicht alles perfekt zu machen, sondern auch auf Gegebenheiten, Stress und eben Prellbockmomente zu reagieren und
manchmal das eben nicht pädagogisch perfekt aber authentisch und dadurch ehrlich den Kindern und sich selbst gegenüber, oder?

Alu
Weitere Texte zum Thema:

Ps: Ein Leser wies mich auf Motsi Mabuse hin, mit der dieser Artikel natürlich nichts zu tun hat und die wie eine sehr sympathische Frau aussieht. Verzeihung <3

authentische Elternschaft wie geht das?

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7 Comments

  • Ina
    5. Januar 2017 at 06:27

    Du sprichst mir aus dem Herzen, auch wenn ich es nicht so toll formulieren könnte!! Viele Grüße Ina

  • Janet
    5. Januar 2017 at 07:47

    Wie wahr, genauso geht es mir auch. Ich bin nicht perfekt, werde es nie sein und will es auch gar nicht. Auch Eltern haben ihre Grenzen 🙂 Und manchmal hilft beiden Seiten eine Motzi Mabuse oder ein Max Mtzke mehr als ein langes Ohmmmmmmmmm

  • Sina
    21. Juni 2018 at 22:26

    Manchmal kann man einfach nicht ruhig bleiben. Und ich frag mich echt manchmal wie das in der Pubertät werden Soll, die sind ja jetzt schon manchmal unerträglich ?

  • Nadja
    22. Juni 2018 at 09:22

    Das tut gut zu lesen. Und Motto Mobuse ist ein toller Begriff ?. Da denke ich jetzt auch dran und bin beim nächsten Mal vielleicht länger gelassen bleiben!

  • Die #Freitagslieblinge am 22.Juni 2018 - GEFÜHLE
    22. Juni 2018 at 20:52

    […] bei Frieda-Friedlich und all diese Texte animierten mich mal wieder einen Text von uns zu teilen, zum Thema „Authentische Elternschaft“, denn genau darum geht es so oft in vielen guten Texten im […]

  • Chaoshoch4
    26. Juni 2018 at 09:24

    Diese Pubertätslaunen nach der Schule sind hier aktuell auch der Hit. Letzte Woche erst kam der Große stinksauer nach Hause. Männe, hat ihn vorsichtig gefragt was los sei und bekam erstmal die geballte Explosion ab und kam Hilflos in die Küche. Als ich dann gefragt habe was vorgefallen sei, stellte sich heraus, dass er der festen Überzeugung sei, es sei Freitag, der Bus sei eine Stunde zu spät gewesen und er würde seinen Jugendtreff verpassen… Das Thema war dann erledigt als ich ihm erklärte, dass ja erst Donnerstag ist. Wir sind eben alles Menschen, und jede große od. kleine Persönlichkeit hat man nen schlechten Tag erwischt. Das gehört dazu  

  • Mama geht online
    26. Juni 2018 at 09:43

    Es gibt gute und es gibt schlechte Tage. Auch ich habe manchmal ein dickeres Fell und an anderen Tagen ein dünnes Fell und fahre leichter aus meiner Haut. Das tut mir dann auch immer schrecklich leid. Ich entschuldige mich dann.

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