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Care ist mehr als Liebe, sie ist Arbeit #Muttertag

Der Muttertag steht wieder vor der Tür. In vielen Familien werden wieder Karten gebastelt, Blumen gekauft und Frühstück ans Bett gebracht. Und natürlich freuen wir uns als Erziehungsverantwortliche über selbst gemalte Bilder und kleine Gesten, aber: Reicht das?

Denn was wir an diesem Tag wirklich brauchen ist nicht noch mehr Romantik rund um eine aufopfernde Frau und Mutter. Wir brauchen Raum für Realitäten, wir brauchen Appelle für die vielen die täglich Sorgearbeit leisten – unsichtbar und unbezahlt.

Leben als Paar

Nicht nur die viel benannten Mütter. Sondern auch die Väter, die Großeltern,  die Pflegepersonen, die Bonuseltern, die Alleinerziehende, die queeren Familien und die engen Freund*innen in Verantwortung, denn Care-Arbeit ist überall – aber nicht gerecht verteilt.

Was alle Sorgenden gemeinsam haben? Sie tragen uns. Sie planen für uns. Sie begleiten uns. Sie trösten uns die anderen. Sie erinnern uns und andere. Mental Load. Emotional Load, da kommt einiges zusammen. Sie halten jeden Tag alles zusammen, was den Alltag ausmacht. Meist tun sie das ohne Pause. Frauen leisten den Löwenanteil der unbezahlten Sorgearbeit mehr als 40% mehr als Männer, oftmals zusätzlich zum Brotberuf.

Und sie werden diskriminiert. Termine finden spät statt, Kinderkrankentage werden kommentiert. Sorgearbeit hat keinen rechtlichen Schutz, dabei wird dieser dringend benötigt. Es gibt etwas was alle Menschen in Erziehungsverantwortung wollen: Gleichberechtigte Elternschaft, Anerkennung, das Mitreden über politische Entscheidungen, Rechtssicherheit und geteilte Verantwortung. Faire Aufteilung – auch mental.

Wir wäre es damit? Lasst uns den Muttertag streichen und umbenennen.

Wir wollen keinen Feiertag, der alte Rollenmuster feiert. Wir wollen einen weiteren Tag für unbezahlte Care-Arbeit. Einen Tag für alle, die erziehen, pflegen, tragen. Für echte Gleichberechtigung, nicht nur symbolisches Schulterklopfen.

Ja, es gibt den Equal-Care Day – jedes Jahr am 29. Februar. Ein starkes Zeichen! Aber wir finden: Das reicht nicht. Sorgearbeit passiert jeden Tag. Sie verdient mehr als einen Tag im Jahr. Wir sind inzwischen Mitglied in der Lua- Carewerkschaft, der Liga für unbezahlte Arbeit. Sie ist die erste Gewerkschaft für Sorgearbeit. weil Veränderung nicht allein geht!

https://lua-carewerkschaft.de/wir-sind/

Es braucht starke Starken und klare Bündnisse, die Liga für unbezahlte Arbeit setzt sich genau dafür ein: Für Sichtbarkeit, für Wertschätzung und für politische Lösungen.  Eine Mitgliedschaft lohnt sich, denn es braucht eine Lobby für alle Menschen, die in Erziehungsverantwortung gehen.

Lohnen tut sich auch eine Mitgliedschaft im Bundesverband Vereinbarkeit, dem wir beigetreten sind. Die Initiator:innen sagen “Wir sind ein unabhängiger, überparteilicher Zusammenschluss engagierter Menschen und Organisationen. Wir setzen uns für eine Zukunft ein, in der jede und jeder den eigenen Weg von Beruf, Familie, Pflege und Privatleben passgenau und frei gestalten kann. Eine Zukunft, die der Vielfalt individueller Lebensentwürfe gerecht wird” und meinen es auch so. Lobbys für pflegende Personen aller Art, das brauchen wir.

Und dann gibt es natürlich die Aufgabe an alle in der Gesellschaft Kinder an Demokratie zu beteiligen. Zu schauen wie Kinder und Menschen in Erziehungsverantwortung mitgestalten können. Natascha Sagorski hat dafür das passende Buch geschrieben. Ein Leitfaden, ein Aufruf im Beltz Verlag Wie wir mit unseren Kindern die Demokratie verteidigen: Politisches Empowerment für Familien” Das ist für mich eines der Handbücher, dass in den Schulen besprochen werden sollte, ein Buch für alle Bibliotheken. Und dann gibt es da dieses großartige Buch von Susanne Mierau Emotional Load: Wie Mütter frei von emotionaler Überlastung werden”, ebenfalls im Beltz Verlag erschienen, was ich unseren Freundinnen geschenkt habe.

Gewinnt einmal das Buch “Emotional Load: Wie Mütter frei von emotionaler Überlastung werden” von Susanne Mierau

Ein großartiges Buch, dass wir heute zum “Muttertag” einmal an euch verlosen möchten. Das Buch zeigt auf wo genau Emotional Load entsteht und wie wir alle den Kreislauf durchbrechen können. Es ist ein Aufruf, eine Möglichkeit beschrittene Weg zu hinterfragen und neue Ansätze zu finden.

Ihr wollt das Buch einmal gewinnen? Dann hinterlasst uns bis zum 12.05.25 um 20 Uhr einen Kommentar unter diesem Artikel!

Wir denken an all die tollen Arbeiter*innen neben den gemalten Bildern und Blumensträußen. Indem wir fordern, was uns zusteht. Indem wir sagen: Care ist mehr als Liebe – sie ist Arbeit und sie verdient eine gerechtere Zukunft, gerechtere Zukünfte für alle Menschen.

Wie seht ihr das? Engagiert ihr euch?

Alu

Deine Mudda hat jeden Tag Muttertag #CoronaEltern

 

 

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2 Comments

  • Miriam
    10. Mai 2025 at 16:13

    Danke! <3

  • Kerstin
    10. Mai 2025 at 21:43

    Es sind so wahre Worte, die mich berühren!
    In meiner Klasse haben wir über den Mutter- und den Vatertag gesprochen. Ich finde es so wichtig, schon mit Grundschulkindern über Carearbeit ins Gespräch zu kommen-das funktioniert gut und bietet uns Erwachsenen und den Kindern intensive Einblicke in ein so wichtiges Themenfeld! Danke euch für euren Post! Liebe Grüße, Kerstin

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