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Baby Kindergartenkind

Papa, lass die Tür weit auf… #Coronatagebuch

… sonst habe ich Angst und kann nicht einschlafen. Jeden Abend ist es das Gleiche bei den beiden jüngsten Kindern (9 und 3 Jahre alt). Die Türen müssen offen stehen. Am liebsten wäre es natürlich, wir blieben auch bei ihnen, zumindest bis sie eingeschlafen sind (dann können sie es ja nicht mehr beeinflussen).

Die Große macht die Tür am liebsten zu, klar als Teenager. Dabei könnte sie teilweise auf die Geschwister achten. Denn die Einschlafprocedere sind immer noch ausgedehnt bei uns. Was mich verwundert ist die Angst der Kinder. Ich glaube, dass derzeit aufgrund des Corona-Moments das alles noch verstärkt wird. Sie bemerken die besondere Situation und die Unsicherheit der Erwachsenen.

Nur woher kommt diese abendliche Urangst generell?

Wir sind da, wir hören jedes Wort und so ziemlich alles was geschieht bekommen wir doch mit. Ich weiß natürlich, dass auch ich als Kind diese Ängste hatte. Mich überrascht es jedoch schon, wenn mein 9 jähriger Sohn klar artikulieren kann, dass er Angst hat. Wovor er sich fürchte frage ich dann manchmal.

„Das ihr nicht da seid“

ist eine seiner Antworten.

„Ich habe Angst, wenn es dunkel ist“

oder

„Dass ich euch hören will“.

Na gut, man hört uns auch durch geschlossene Türen und ein Licht ist eh immer an und das wir Beide einfach so weg sind, das wird auch nicht vorkommen (gerade sowieso nicht) und später: Nur wenn wir  eine Betreuung organisiert hätten. Doch gleich wie, die Türen lassen wir offen. Sicherheitsgefühl ist etwas wichtiges. Aktiv werden wir Eltern diese Ängste wohl gerade nicht nehmen können. Dabei bleibt uns wohl nicht viel, bis auf die beschwichtigende Gegenrede.

„Kommst du auch nochmal gucken?“

Ja, wir kommen immer noch mindestens einmal (oder x-mal) vorbei. Irgendwann schlafen er und seine kleine Schwester wie die Steine. Ich schaue in ihre Zimmer, bin entzückt und dankbar und bekomme selbst etwas Angst. Angst vor der Zeit, wo es nicht mehr so sein wird.

Lass die Tür offen

Dann schaue ich zur geschlossenen Tür der Großen und schließe die Tür des Mittleren (die Jüngste schläft derzeit wieder bei uns). Irgendwann schließe ich unsere Tür, wenigstens für einen Moment.

Wie geht es bei euch damit? Gute Nacht!

Konsti

Schlaf Kindlein Schlaf, wie uns eine Therapeutin dabei half endlich gut zu schlafen

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1 Comment

  • Julia
    8. April 2020 at 15:36

    Unser Sohn (3) schläft schon immer bei mir und ich begleite ihn auch in den Schlaf. Seine Ängste äußern sich eher nachts. Normalerweise schläft er sehr gut, zur Zeit wacht er oft auf, versichert sich, dass ich da bin und ist allgemein sehr auf meine Nähe angewiesen.

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