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Baby Schwangerschaft

Vergiss das nicht #Gastpost von “Familieberlin”

Liebe Alu,


mit dem ersten Kind vergisst man einiges. Mit dem zweiten Kind vergisst man vieles. Ich gehe von aus, mit dem dritten Kind ist man kurz vor „alles vergessen“. Deswegen hier eine kleine Erinnerung.
Vergiss das nie, Mamablog, Papablog, Familienblog, Elternblog





Vergiss das nicht, wie es sich anfühlt… sich abends ins Bett zu kuscheln und bis in die Puppen zu lesen. Allein. Wie es ist, morgens um 10 Uhr die Augen aufzumachen, sich einen Kaffee zu holen und wieder in die Federn zu legen. Allein. Vergiss bitte nicht, wie es ist, bis spät in die Nacht mit der Freundin beim Lieblingsitaliener zu sitzen. Und denke daran, wie es sich anfühlt, nicht nur über Kinder zu reden. Vergiss das nicht! Wie es ist, mit dem Mann zusammen zu sein und zu reden, ohne dass jemand unter 1,50m ins Wort fällt. Vergiss nicht das Schweigen, dieses angenehme ohne Grund und Groll. Vergiss nicht, wie es sich anfühlt, Händchen unter der Decke zu halten, als wärt ihr im Ferienlager und kein Kind liegt zwischen euch. Vergiss nicht, wie sehr man sich auf das große Stück Kuchen freut, ganz für sich allein – ohne Teilen. Und wie es sich anfühlt, wenn man es allein gegessen hat und Bauchweh bekommt. Vergiss nicht, wie diese Tage sind, die so endlos erscheinen. An denen man mit Freunden am See liegt, der Tag wird zu Nacht, der See wird zu den Dächern über Berlin und ihr sinniert über eure Zukunft. Wo wollt ihr hin, wer wollt ihr sein? Vergiss das nicht. Vergiss bitte niemals, wie es war, als du als Kind mit nackten Füßen auf der Wiese lagst, in den Himmel schautest und geträumt hast. Über alles und nichts, ohne Plan. Vergiss das nicht! Wie es war, als du nächtelang heimlich unter der Decke gelesen hast, mit der Taschenlampe aus Papas Schreibtisch. Wie es ist, mit deiner Mutter nicht nur über deine Kinder zu reden, sondern über dich und sie und euch. Wie es ist, wenn sich jemand wirklich nach dir erkundigt, weil es ihn interessiert. Vergiss das nicht. Auch nicht, wie du vielleicht einmal geklaut hast, zu spät kamst oder dir Spaghetti in die Haare geklebt hast. Wie du mit deinen Eltern um die Wette schwammst, die Tagebücher deiner Schwester gelesen hast oder heimlich hinter dem Sessel bei deinen Großeltern Fernseh geschaut hast, als sie dachten, du schliefst. Vergiss das nicht.


Vergiss es nicht, denn all das steht deinen Kindern noch bevor.

Dieses Leben und Träumen und Lieben und Lachen. Vergiss es nicht, denn sie brauchen dich dabei! Vieles von den Dingen kannst du mit ihnen machen, oder auch allein. Aber vergiss vor allem nicht, wie es sich anfühlt, deine Kinder unter dem Herzen zu haben. Dieses leise Flattern, was sich später zu kräftigen Tritten entwickelt. Was Schmerzen wird, was zu Liebe wird. Diese Liebe, die man nicht abstellen kann, egal, was die Kinder tun. Vergiss das nicht. Wie sich das erste Lächeln anfühlt, das erste Wort, der erste Schritt. Wie es sich anfühlt, wenn sie dir auf Schritt und Tritt folgen, bis aufs Klo. Wie sehr du dich danach sehnst, dass sie dich einmal kurz allein lassen und wie sehr du es wohl vermissen wirst, wenn sie einmal ihr eigenes Leben führen. Vergiss das nicht.

Es geht so schnell mit dem Vergessen. Sei es die Zeit, die Schwangerschaft, das Stillen oder das Hirn, was alles verdrängt. Genieße die Momente, mit jedem Kind aufs Neue und mit jedem Kind für sich.
Und eines darfst du auch nicht vergessen: Dich!
Danke Bella für den schönen Brief.
Wer mehr von Familieberlin lesen mag,dem sei ihr Blog wärmtens empfohlen.
Alu

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