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Elternleben Wochenberliner

Aufbruch (auf Instagram?)

Heute war ein seltsamer Tag, diesen musste ich einfach mal aufschreiben.

Aufbruch

Ich laufe langsam durch die Straßen. Als ich an dem großen Gebäude ankomme, laufe ich in den dritten Stock. Ich bin pünktlich und  klopfe dem Büro gegenüber, in dem ich vor mehr als acht Jahren einen Arbeitsvertrag unterschrieben habe.
Ich unterzeichne ein Papier. „Aufhebungsvertrag“ steht darüber.  Meine Hände sind ganz ruhig als ich diesen Schritt gehe. Ich habe lange darüber nachgedacht und mich bewusst zu diesem Schritt entschlossen. Es wurde Zeit. Ich weiß nicht ob ihr das kennt, aber dieses Gefühl an einem Arbeitsplatz zu sitzen und sehr oft zu denken „Das ist der Job von jemand anderem“, das hat mich lange begleitet und das soll es nicht.

30 Jahre weitere Berufstätigkeit liegen noch vor mir. 30 Jahre, in denen ich nicht das Gefühl haben möchte „am falschen Ort“ zu sein und getreu dem Motto „Wenn einen was stört, dann muss man es ändern“, habe ich vor zwei Jahren angefangen zu studieren und mich nach anderen Jobprofilen umzuschauen. Irgendetwas ergibt sich immer und wenn dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt, denn wir sind noch jung und flexibel genug uns für andere, neue Lebenskonzepte zu entscheiden. Was genau ich nach dem Master machen werde, das weiß ich noch nicht. Ich habe keine Angst. Ich weiß, ich werde mir einen Job suchen, der mich anstrengt, der mich fröhlich macht und bei dem ich hoffentlich denken darf „Das ist mein Job“, für eine lange Zeit.

ungluecklich_im_beruf

Instagram

Nach diesem Termin heute, laufe ich durch die Straßen nach Hause. Ich laufe immer, wenn ich nachdenken will. Links und rechts komme ich an Geschäften vorbei und habe Lust auch mal hineinzugehen. Vor einem Spiegel dreht sich eine junge Frau hin und her. Sie macht anscheinend ein Live Video und führt dieses eine Outfit gerade bei Instagram vor. Ich möchte eigentlich nur mit meinen Fingern über die Anziehsachen streifen, störe aber anscheinend ständig im Bild und die junge Dame dreht sich genervt immer wieder weg. Ich muss etwas belustigt lachen und überlege immer wieder direkt ins Bild zu hüpfen und zu rufen “HEYO”. Ich verlasse dann aber einfach den Laden und laufe weiter nach Hause. Ohne neue Anziehen, dafür fröhlich. Diese Influencer ey, ÜBERALL.

Alu

 

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1 Comment

  • Diana
    3. Mai 2019 at 13:39

    Ich trage dieses Gefühl auch schon viele Jahre mit mir herum. “Der Job eines anderen”. Leider fehlt mir der Mut bzw. die Perspektive. Ich will mich nicht auf die nächste Festanstellung bewerben. Ich will was eigenes. Aber damit das ganze Geld so schnell zusammenbekommen, stelle ich mir schwierig vor. Es fehlt der Plan…
    Alles Gute für Dich und ich hoffe, Du findest Deinen Weg für die kommende Zeit <3

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