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Der Junge fährt los und wird groß

Lange war das schwierig mit dem Fahrradfahren für K2. Dabei hatte er es im vergangenen Jahr sehr flink gelernt sogar kurz nach seiner kleinen Schwester. Nun ist unser mittlerer Spross kein Mensch großer Worte.

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Neulich sagte er also: “Er wolle nun Rad fahren. ” Vor kurzem hieß dies drei Minuten auf der Privatstraße und dann zurück.

Ich hatte an diesem Abend einen Termin und fuhr mit dem Auto los. Kurz zuvor war der Sohn aufgebrochen. Dann bemerkte ich ihn entlang der Bundesstraße fahren. Dort waren wir zusammen bereits unterwegs gewesen. Mich packte der Stolz, er traute es sich endlich allein. Jedoch ergriff mich dann Unbehagen. Ohne Telefon war er auf eine 30 minütigen Route gegangen.

Es war zwar noch hell, lange hell. Doch in meinem Kopf kamen unschöne Bilder hoch.

Ich rief lieber bei Alu an, die das Ganze nicht mitbekommen hatte. Sie war auch eher aufgeregt. Eine Chance für mich Gelassenheit auszustrahlen. „Lass ihn. Er hat ja gesagt er geht Fahrradfahren.“ Ich sagte, er würde es schon hinbekommen und überhaupt, sei er bestimmt vor 20 Uhr zurück.

Den Rest der Autofahrt musste ich mich auf das Lenken konzentrieren. So sehr war ich bei meinem radelnden Sohn. Fieberte mit und der anfänglich Stolz hatte sich der Sorge ergeben. Dies war ein Gefühl was ich selten habe, bei den Kindern. Es ging bis tief ins Mark. Angekommen bei meinem Termin, musste ich zunächst sitzen bleiben und mich sammeln.

Ich konnte mich auch zunächst kaum auf die Gespräche konzentrieren. Erst als ich daheim anrief und Alu mich beruhigte mit: „Er ist gerade rein“, konnte mein Meeting für mich beginnen.

Schließlich sind dies Momente an denen Abnabelung spürbar wird.

Irgendwann trifft es jeden. Kinder müssen Dinge allein meistern. Dennoch, wir Eltern dürfen auch mitfühlen. Mit ihnen und vermutlich noch viel mehr mit uns selbst und unserem Verlust, nicht mehr gebraucht zu werden. Heute, den Abend danach ist er übrigens wieder aufgebrochen.

Dieses Mal fragte er mich, ob ich ihn begleiten könne. Da wir alle Räder an der Haltestelle hatten, außer seinem, fuhr er für sich. Es störte ihn nicht, dieses Mal besprachen wir uns genauer, was er vorhabe und wie er fahren wolle.

Somit hatten wir Eltern ein sichereres Gefühl. Er kam zufrieden und etwas abgearbeitet zurück. Nun hatte er seine eigene Geschichte, für sich. Auch dieser Junge fährt los und wird groß.

Konsti

 

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