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Eltern dürfen genervt sein – oder nicht?

Seit 4 Tagen ist das dritte Kind krank. Es ist eine hibbelige Sechsjährige mit echt Power. Sie hat zum Glück kein Fieber. Dafür jedoch einen Husten, der jeden erschrecken könnte. Somit bleibt sie daheim. Alu ist in ihrer letzten Therapiewoche und hat neben der ermüdenden Strahlentherapie auch etliche Arzt- und Therapeutentermine. Darüber hinaus droht bereits die nächste anstrengende Therapie. 

Dabei ist es fast wie ein Geschenk, dass ich in dieser Woche keine Veranstaltungen und wichtigen Termine habe. Also bleibe ich großteils zu Hause und erledige zwischendurch doch einiges. Zwar bleibt erneut das Büro liegen, wo Papierstapel gesichtet, sortiert und bearbeitet werden müssen. Doch das Tagesgeschäft und die dringlichen Dinge gehen auch sehr gut im Homeoffice. Zwischen: “Papa mir ist langweilig” oder “Ich habe Hunger”. Denn unsere jüngste Tochter ist eigentlich quietschfidel nur mit Husten.

Heute wäre ein langer Tag. Doch unsere Jüngste lässt Alu nicht ruhen, daher komme ich früher, um das kleine Kind in Schach zu halten. Dass unsere Sechsjährige sich kaum zurücknehmen kann, ist wohl noch typisch für das Alter. Gleichwohl nervt es ab und zu! Denn was keinem der drei Kinder auffällt, uns Eltern fehlt Zeit füreinander, für uns und die wesentlichen Familien Alltagsdinge. Mir ist bewusst, dass unser Kind es verdient hat, Qualitätszeit mit uns zu haben. Momentan ist dies jedoch kaum drin. Zu zeitraubend sind neben der Arbeit die Fragen von Gesundheit(sorganisation), Familien Bürokratie und alltäglicher Versorgung. Zwar haben wir Hilfe, doch die wichtigste Kraft muss sich öfter herausnehmen – Alu.

Ja, es wäre sehr klug, öfter mit großem Ohm und Verständnis zu reagieren. Dafür jedoch muss man selbst Ausgeglichenheit mitbringen und das ist bei uns derzeit Mangelware. Daher muss ich mir wieder eingestehen, das Verhalten der Kinder nervt mich (momentan) und das darf es auch. Ebenso kommt es nun auch öfter zu Konflikten, die ich früher (weg-) moderieren konnte. Ferner war früher nicht nur mehr Lametta, sondern auch mehr Fröhlichkeit. Irgendwann kommt es auch wieder. Ich bin davon überzeugt, dass alle in der Familie diese Ausnahmesituation zeitweise aushalten.

Das gilt ebenfalls für die Zeit in der ein Wirbelwind krank zu Hause ist. Das ist dann Zeit, in der man auch mal mosert. Darüber hinaus sind es die Tage, in denen die Medienzeit jedes normale Maß übersteigen darf. Denn es kommt auch wieder anders. Schließlich enden auch solche Tage ganz oft mit versöhnlichen Erlebnissen. So beispielsweise auch heute, wenn das jüngste Kind kuscheln kommt und zwischen uns liegt, während wir uns von unseren Tageserlebnissen erzählt. Und wäre es nicht heute gekommen, wäre ein anderer Moment gekommen, der neue Beziehungsenergie gibt.

Konsti

Eltern genervt

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2 Comments

  • Flo
    24. Februar 2023 at 09:28

    Ich denke, ich würde das Problem dadurch lösen, dass ich das Kind trotz Husten in die Schule bringen würde. Vorher würde ich natürlich noch einen Coronaschnelltest machen.

    Aber wenn das Kind coronafrei, fieberfrei und ansonsten vollkommen lebhaft und vital ist, wäre ein Husten für mich kein Grund ein Kind zu Hause zu lassen. Normalerweise ist ein Kind auch nicht mehr ansteckend, wenn nach stattgehabter Erkältungskrankheit noch ein paar Tage lang ein Reizhusten persistiert. Das sieht unser Kinderarzt übrigens genauso.

  • Martina von Jolinas Welt
    26. Februar 2023 at 15:59

    Oh ja.
    Eltern dürfen genervt sein.
    Eltern dürfen Kinder auch mal vor Medien parken, wenn es ans zudrehen geht.
    Eltern dürfen auch Bedürfnisse haben.
    Eltern dürfen Kindern auch mal sagen, dass sie Rücksicht nehmen müssen.
    Eltern die ihr hustendes Kind trotz stress zu hause behalten machen alles richtig.
    Eltern sind eben auch nur Menschen.
    Zum Glück

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