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Feierwoche #2 Ein Gastbeitrag von Familienbetrieb

Gastbeitrag von Familienbetrieb

Beitrag von Christian:

Happy Birthday – Ein musikalisches Mixed Alu-Gramm
Guten Tag. Mein Name ist Hanne ich blogge hier Gast. Normalerweise schreibe ich auf dem ‚Familienbetrieb‘, aber vor ein paar Wochen schon fragte mich die reizende Alu, ob ich anlässlich ihres heutigen Geburtstags einen Gastbeitrag verfassen würde. Ohne zu zögern, habe ich sofort zugesagt, denn ich lese immer wieder sehr gerne die amüsanten und eloquenten Geschichten der „Großen Köpfe“. Daher ist es mir eine Ehre und Freude zugleich, einen Artikel zu diesem tollen Blog beisteuern zu dürfen. .

Ich hoffe, die Freude ist ganz mit den Stammleserinnen und –lesern der „Großen Köpfe“. Und im Idealfall dauert sie bis zum Ende des Beitrags an.

Ein Musikbeitrag für ALU

Lange habe ich überlegt, wie es möglich ist, Alu mit einem Blog-Beitrag zu ihrem Wiegenfest angemessen zu würdigen. Da sie eine kultivierte und kulturell bewanderte Frau ist, bot es sich an, einen musikalisch inspirierten Artikel zu verfaassen.
Ende der 80er bis Anfang der 90er Jahre gab es auf der ARD die allseits beliebte „Die Rudi Carrell Show – Lass Dich überraschen“. Höhepunkt der Show war immer das so genannte Rudigramm – ein eigens getextetes Loblied auf einen besonderen Menschen, dass von Rudi Carrell dargeboten wurde.
Keine Angst, Sie müssen nicht in Panik verfallen und die Seite hektisch wegklicken, weil Sie befürchten, dass ich ein Lied getextet und höchst selbst eingesungen habe, mit dem Sie nun malträtiert werden. Im Bewusstsein der Grenzen meines gesanglichen „Talents“ (und hier können nicht genug Anführungszeichen eingefügt werden) habe ich stattdessen eine Mischung aus Rudigramm und Mixed Tape gewählt, um Alu zu ihrem Ehrentage zu gratulieren und sie gleichzeitig den Leserinnen und Lesern ein wenig vorzustellen: Das Mixed Alu-Gramm.

Freuen Sie sich auf eine bunte Reise an die Grenzen des musikalischen Geschmacks!

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Selbstredend verlangt der geburtstägliche Anlass, dass Mixed Alu-Gramm mit einem Geburtstagsständchen zu starten. Und wer eignet sich bei einer zweifachen Mutter dazu besser als Rolf Zuckowski, der Abgesandte der Kinderlieder-Hölle. Viel Spaß bei „Wie schön, dass du geboren bist“.
Im Vergleich zu mir ist Alu noch in einem beneidenswert jugendlichen Alter. Dennoch verbieten es meine gute Erziehung, Freiherr von Knigge und soziale Konventionen, ihr Alter an dieser Stelle auszuplaudern. Es gibt nur einen dezenten Hinweis, dass sich in ihrem Geburtsjahr die britische Band ‚OMD‘ darüber freuen konnte, mit „Maid of Orleans“ den erfolgreichsten Hit des Jahres geliefert zu haben.
Gerne möchte ich bei dem Video die Aufmerksamkeit auf die sensationellen Moves von Sänger Andy McCluskey lenken, die so atemberaubend sind, dass ich nie wieder einen Dance-Floor durch meine unkoordinierten Bewegungen entweihen möchte – eine Entscheidung, die sicherlich alle Menschen, die mir jemals beim Tanzen zusehen mussten (und dabei nicht erblindet sind), sehr begrüßen.
[Sollte Ihnen dieser Song übrigens nicht gefallen haben, sei an dieser Stelle erwähnt, dass den zweiten Platz der meistverkauftesten Hit-Singles Andy „Widerstand ist zwecklos“ Borg mit dem Ohrenkrebs erzeugenden „Adios Amor“ belegte. Es kann also immer doch noch schlimmer kommen!]
Aber zurück zu Alu: Zur Welt kam sie in Ost-Berlin. Musikalisch gesehen stellte mich dies vor das Dilemma, dass es eine Vielzahl an Liedern gibt, die sich um diese Stadt drehen, und ich daher eine Entscheidung zu treffen hatte. Angesicht des doch etwas gemächlichen ‚OMD‘-Songs habe ich mich für etwas Fetziges entschieden (ein Attribut, für das mich die nachfolgende Band wahrscheinlich gerne wegen übler Nachrede belangte, bekäme sie Wind von diesem Artikel). Viel Spaß mit „Dickes B“ von ‚Seeed‘.
1988 begann für Alu mit der Einschulung der Ernst des Lebens. In den DDR-Charts hatte in diesem Jahr die Band ‚Rockhaus‘ mit dem Lied „Ich liebe dich“ die Nase vorn. Ein eher grenzwertiges musikalisches, rhythmisches und auch textliches Erlebnis, bei dem man die Schwaben“rocker“ (hier bitte ein höhnisches Lachen ausstoßen) von ‚PUR‘, die mal einen Hit mit gleichem Namen hatten, schätzen lernt. Wobei es sich bei genauerem Nachdenken doch eher nur um den Unterschied zwischen Durchfall und Diarrhö handelt.
Der erfolgreichste Hit in der BRD sangen ‚Milli Vanilli‘ mit „Girl You Know it’s true“ von Milli Vanilli gesungen – eine nicht ganz korrekte, um nicht zu sagen falsche, Formulierung, da der Gesang tatsächlich nicht von Fab Morvan und Rob Pilatus, sondern unter anderem von Produzent Frank Farian kam und damit einer der größten Skandale der deutschen Musikgeschichte war. Überraschenderweise noch skandalöser als Text und Melodie des Songs.
Nun ein kleiner Sprung ins Jahr 2001, in dem Alu ihr Abitur ablegte. Es war auch das Jahr, in dem mit ‘Popstars’ das erste Casting-Format im deutschen Fernsehen lief und die Band ‚No Angels‘ hervorbrachte – eine Gruppe, die man erst zu schätzen wusste, als zahlreiche weitere talentlose Plastik-Combos zusammengewürfelt wurden, um die Radio-Stationen mit ihren unerträglichen Liedern zu überfluten. Aber nun zu „Daylight in in Your Eyes“, ein Hit, der sechs Wochen an der Spitze der deutschen Charts stand:
2003 begann Alu dann eine Ausbildung zur Buchhändlerin. Ich bin mir ziemlich sicher, dass niemand, aber wirklich auch gar niemand, den Hit des Jahres von 2003 hören möchte. Dieser kommt nämlich vom Cast der damals erstmalig ausgestrahlten „Deutschland sucht den Superstar“-Show. Grausam und unerbittlich verstopfte wochenlang “We have a dream” die deutschen Charts. Ein Song, der alles vereint, was eine miese Dieter-Bohlen-Produktion auszeichnet: brechreizhervorrufende Melodie, kopfschmerzerzeugender Text und vollkommen talentfreier Gesang!
Es stößt sicherlich auf allgemeine Zustimmung, dass nun stattdessen passend zur beruflichen Orientierung von Alu ein ‚Beatles‘-Hit aus dem Jahr 1966 kommt: „Paperback Writer“.
Zwei Jahre später beendete Alu ihre Ausbildung erfolgreich und lernte Konstantin kennen. Während es die Liebe gut mit den beiden meinte, kann dies vom Musikgeschmack der Deutschen nicht gesagt werden. Aber auch ich meine es nicht gut mit Ihnen. Ohne Rücksicht auf allgemein akzeptierte Standards des guten Geschmacks zu nehmen, spiele ich skrupel- und schamlos den Hit des Jahres 2005: „Schnappi, das kleine Krokodil“.
Im gleichen Jahr fing Alu ihr Studium der Kulturwissenschaften an. Zur Entschädigung für das Nerv tötende Krokodil gibt es nun stilecht einen Hit von “Culture Club” mit dem einzigartigen Boy George: „Karma Chameleon“.
Im folgenden Jahr verlobten sich Alu und Konstantin, was wir passenderweise mit dem erfolgreichsten Song von 2006 – „Love Generation“ von Bob Sinclair – feiern können.
Das Jahr 2007 brachte für Alu gleich zwei Höhepunkte: die Hochzeit mit Konstantin und die Geburt von K1, die sich inzwischen zur Künstlerin mit Schulalltag entwickelt hat. Tragischerweise führte jedoch der deutsche Musikgeschmack im gleichen Jahr zu einem absoluten Tiefpunkt. Die meist verkaufteste Single war damals „Ein Stern (der deinen Namen trägt)“ von DJ Ötzi & Nik P. Ein Lied dessen einziger Vorzug in seiner magen- und darmreinigenden Wirkung besteht.
Da ich davon ausgehe, dass Alu mir die Auswahl dieses Titels nicht verzeihen würde (ich mir übrigens auch nicht), bin ich nicht päpstlicher als der Papst und habe stattdessen einen anderen Song aus den damaligen Top10 ausgesucht: „Vom selben Stern“ von ‚Ich + Ich‘.
2010 kam dann K2 – der heute von Alu und Konstantin als Künstler mit Hang zu extremen Hobbys beschrieben wird – auf die Welt. Ein gutes Jahr, um geboren zu werden, sangen doch damals nahezu alle Menschen „Somewhere over the Rainbow / What a wonderful World“ in der Version von „Israel ‚IZ‘ Kamakawiwo’ole“.
[Um ehrlich zu sein, hat die Mehrheit aller Menschen zu “Geboren um zu leben” von “Unheilig” gesungen. Das wollen wir aber alle dem guten K2 nicht zumuten. Und uns auch nicht.]
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Nach diesem biographischen Überblick wollen wir aber noch ein wenig mehr über Alu erfahren. Sie bloggt sehr gerne, ist interessiert an Kultur, mag die Bücher von Heinrich Böll, Isabel Allende und Imrgard Keun und schaut gerne Filme. Zu ihren Lieblingsfilmen zählt neben dem Episoden-Weihnachtsklassiker „Love Actually“ die US-amerikanische Komödie „Manche mögen’s heiß“. Daraus gibt es nun „I wanna be loved by you“ von der bezaubernden Marilyn Monroe.
Als gelernte Buchhändlerin weiß Alu nur zu gut, dass es in jeder guten Geschichte kurz vor Ende noch eine dramatische Wendung gibt, bei dem Unglück, Pein und Katastrophen über die Protagonisten kommen. So auch in unserem Mixed Alu-Gramm!
Alus Lieblingsessen ist gegenwärtig nämlich Spaghetti Bolognese. Tatsächlich gibt es ein Lied mit dem Titel „Spaghetti Bolognese“, was ja prinzipiell erst einmal begrüßenswert erscheint. Leider wird der Song aber von Isabel Varell gesungen und hätte gute Chancen bei jedem musikalischen Niveau-Limbo einen der vorderen Plätze zu belegen.
Zumindest wird sich Konstantin über die Zeile „Ich mag dich mehr als Spaghetti Bolognese“ freuen. Augen zu und durch!
Um unsere Jubilarin versöhnlich zu stimmen – und um die Leserinnen- und Leserschaft der „Großen Köpfe“ nicht nachhaltig und dauerhaft zu vergraulen – nun noch ein Lied von einer der Lieblingsbands von Alu: „Misread“ von den „Kings of Convenience“.
Zum Abschluss wünsche ich dir, liebe Alu, alles Gute zum Geburtstag. Lass‘ dich von deinen Lieben reich beschenken und verwöhnen und verlebe einen wundervollen Tag! Musikalisch kann dies wohl am besten Stevie Wonder ausdrücken: „Happy Birthday“!
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Ein großer Dank geht an Konstantin, der mich bei der Informationsbeschaffung klandestin unterstützt hat. Die Musikauswahl habe aber ganz alleine ich zu verantworten.
Christian

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5 Comments

  • muell
    9. Februar 2015 at 07:39

    Danke!

    auch für die Musikauswahl (knirsch)

    Konstantin

  • Bettina
    9. Februar 2015 at 08:56

    Großartiger Beitrag – trotz diverser Angriffe auf den guten Geschmack. Ich hatte Milli Vanilli und die No Angels wirklich erfolgreich verdrängt. Jetzt fühle ich mich wie nach einem Zombie-Überfall ����

  • Familienbetrieb
    9. Februar 2015 at 08:57

    Sehr gerne. Und die Musikauswahl bitte ich zu entschuldigen, aber ich habe die Jahres-Charts ja auch nicht gemacht. Außerdem musste ich mir das ja auch alles selbst anhören.

    (*"Spaghetti Bolognese" trällernd ab*)

  • Rike
    9. Februar 2015 at 11:49

    "Mein Name ist Hanne und ich blogge hier Gast.". <3 Du wunderbarer, kleiner Loriot des Volkes.
    Ein tolles Geburtstagsgeschenk ist das und ich (bin neidisch) freue mich für die reizende Annelu!

  • Suse / Ichlebejetzt
    10. Februar 2015 at 08:42

    Danke. Jetzt wissen wir bescheid!
    Auch hier noch mal meine herzlichsten Glückwünsche Du Jungspunnt Alu. 🙂
    Suse

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