Ich sage es gleich: Ich liebe meine Kinder. Ich liebe ihre Freude, ihre bunten Bastelideen, ihre Tänze und Lieder und ihre lauten Gesänge.
Aber drei Sommerfeste innerhalb von einer Woche und das alles vor den Ferien, wie soll das denn gehen?
Wir sind beide mitten im Job, mit zwei halben Gehirnzellen und dem ewig vollen Wäschekorb, wie sollen wir das nur hinkriegen?
Ich glaube, das ist der Punkt, an dem wir zwei Eltern mit einer großen Chance auf einen Nervenzusammenbruch werden.
Montag: Sommerfest Nummer eins: Das große Backblech-Bingo
Wenn man Pech hat, dann wird man eingesetzt am Kuchenbuffet. Inmitten der Wespen und inmitten all der Kuchen die zuckerfrei, extra fröhlich und natürlich alle mega krümelig sind.
Also steht Frau da, schwitzend neben zwölf Käsekuchen (gefühlt alle mit Ananas), während mein Kind gerade auf einer kleinen Bühne eine Klassenhymne singt. Ich sehe es durch meinen Schleier aus Tränen der Rührung und mit Kuchen verschmierten Fingern. Am Abend finde ich Kuchenglasur in meinem Schuh, es bleibt eine klebrige Erinnerung.
Weiter geht es mit dem Mittwoch: Sommerfest Nummer zwei -Nachhaltigkeit, aber make it Bastelwahnsinn
Zweites Kind, zweite Schule. Dieses Mal ein Mitmachfest. Alle Eltern sollen bitte etwas mitbringen UND mitmachen. Es wird also wieder gebacken. Ich bringe außerdem mein ruhiges Nervenkostüm mit, das reicht so lange bis Konsti übernehmen kann. Unser Sohn Kartenspiele mit seinen Jungs in der Ecke, während ich versuche, aus Klorollen ein Insektenhotel zu bauen. Es endet damit, dass ich den Heißkleber über meine eigene Hand verteile und eine Achtjährige mir erklärt, wie ich es das nächste Mal besser machen könnte. Ich schaffe es, das Insektenhotel mit Tape zu retten. Es sieht aus wie ein sehr kaputter Toaster, aber ich bekomme immerhin ein Lob vom Kind, bevor ich es im Auto lagere und für alle Insekten hoffe, dass sie niemals in dieses Hotel ziehen müssen. Wieder mal klebt am Abend etwas in meinem Schuh, war ja klar.
Freitag: Sommerfest Nummer drei – die Abitur Vergabe
Das dritte Kind hat das große Finale. Endlich Abitur und wir mittendrin. Ganze 2 ½ Stunden geht die Andacht, bei der ich versuche, die anderen Kinder in Zaum zu halten und zwischendurch dringend mal frische Luft und eine Toilette suchen muss, immer in Sorge genau dann die Zeugnisübergabe zu verpassen. Spoiler: Ich verpasse es nicht, denn es ist wirklich lang und noch länger. Die Jugendlichen singen, machen Witze, lauschen zig Reden und wir Eltern sitzen da und weinen Tränen, machen Fotos und sind wehmütig. Denn unser großes Kind steht und freut sich voller Inbrunst auf all das, was jetzt kommt, wie aufregend! Und ich? Ich sitze da. Voller Stolz. Und irgendwann mit einer Brezel vom Förderverein, da mein Magen sonst zu laut knurrt.
Am Ende dieser Woche bin ich leer. Aber mein Herz, das ist voll! Wirklich richtig voll und ich bin so glücklich, dass wir unsere Kinder wachsen, sehen dürfen.
Und jetzt: Ferien, endlich!
Alu
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