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Urlaub mit Kindern

Ein eigenes Urlaubsbudget für die Kinder – wir haben es ausprobiert #UrlaubmitKindern

In diesem Urlaub versuchten mal was Neues.  Wir sprachen allen drei Kindern ein Urlaubsbudget zu, in gleicher Höhe.

Für zehn Tage erhielt jedes Kind von uns 50 Euro in einem eigenen Portmonee. Aber was genau sollten die Kinder mit dem Geld eigentlich genau anfangen? Warum haben wir das gemacht? Heute erzählen wir euch im Artikel wie genau unser Testballon ablief und was unser Fazit war.

Wer mit Kindern reist oder einkaufen geht, der kennt es: Die Kinder wollen immer irgendetwas haben. Wir waren das Quengeln und Nörgeln satt und suchten für uns nach einer Lösung. Wie kann man Spontankäufen wie “Jetzt ein Eis” oder “Dürfen wir noch was Süßes?” gut begegnen ohne ständig in die NEIN Falle zu tappen? Wir haben da mal was ausprobiert.

Noch in Berlin bastelten wir drei Portmonees und erklärten den Kindern unser diesjähriges Urlaubsgeld Prinzip.

Jedes Kind bekam die gleiche Summe Geld. In unserem Fall waren es 50 Euro für 11 Tage Urlaub. Wir erklärten den Kindern, dass sie mit diesem Geld im Urlaub:

  • Ihr eigenes Eis
  • ihre Postkarten
  • ihre Mitbringsel und
  • eben alles was über den täglichen Bedarf hinaus geht

bezahlen müssten.

In einer App (Trello) führte ich Buch über die Ausgaben der Kinder und konnte folgende Beobachtungen festhalten.

Portmonee selbst gebastelt aus Tetrapacks

Das Kita-Kind und ihr Umgang mit dem Urlaubsbudget

50 Euro sind eine Menge Geld. Das Kitakind hatte noch gar keine Vorstellung wie viel Geld es wirklich ist und obwohl ich ihr schon die 50 Euro in “kleineren” Scheinen gegeben hatte, so freut sie sich doch am meisten immer über das “Klimpergeld”, da dann die Geldbörse schwerer erschien.

Sie gab in den ersten zwei Tagen knapp 20 Euro ihres Geldes aus, wurde dabei aber auch von ihren größeren Geschwistern beeinflusst. Sie kaufte sich von dem Geld in den ersten Tagen Getränke wie Slushis, Gummibärchen und eine Zeitschrift mit Kinderkrams.  Weiter ging es dann mit insgesamt: 4 Eis (mehrere Kugeln) in den folgenden Tagen, einem Hotdog an der Strandpromenade und einer Postkarte mit Briefmarke. Am Ende ihrer Ferien hatte sie noch über 20 Euro übrig und gab diese im Rossmann für eine “Unterwasserbarbie” aus. Diese bespielte sie jetzt seit 48 Stunden permanent und kürte diese zu ihrem Urlaubserlebnis.

Portmonee selbst gebastelt aus Tetrapacks

Das Grundschul-Kind und sein Umgang mit dem Urlaubsbudget

50 Euro waren für das Grundschul-Kind ebenfalls eine Menge Geld. Von Anfang an gab er an, dass er keinerlei Süßes, Eis oder Ähnliches kaufen werde, damit er sich am Ende Lego kaufen kann.  Er kaufte wirklich in den ersten vier Tage gar nichts von seinem Geld (überredete aber die kleine Schwester ihr Geld für Gummibärchen auszugeben). Erst beim Hotdog an der Seebrücke wurde er schwach und kaufte sich einen für vier Euro. Nach der Hälfte der Ferienzeit gab er 20 Euro für ein Legoset aus und hatte dann noch 25 Euro übrig. Er gab nochmal 5 Euro für Eis aus (ja, er wurde auch schwach), das waren 3 Kugeln Eis insgesamt. Am letzten Ferientag gab er bei Rossmann nochmal 20 Euro für Lego aus. Sehr zufrieden mit sich selbst, baute er heute daheim sein Lego auf und fand die Idee spitze.

Das Oberschul-Kind und ihr Umgang mit dem Urlaubsbudget

50 Euro sind für das große Kind ein annehmbares Budget. Es rechnete zuerst mal nach was man dafür eigentlich alles machen könnte und entwickelte dann einen Plan. Drei Eis sollten drin sein in dem Urlaub und auf jeden Fall ein neuer Zeichenblock und Stifte. Es wurden dann ein Crépe, 3 komplette Eis (mehrere Kugeln), ein Hotdog, ein Collegeblock, vier Armbänder und 8 Stifte. Am letzten Ferientag gab das Kind beim Rossmann noch ihr Budget für kleine Kosmetik aus und konnte noch Geld zurückbehalten.

Portmonee selbst gebastelt aus Tetrapacks

Unser Fazit: Eigenes Urlaubsbudget für die Kinder

Wir dachten wir hätten hoch gepokert, aber das Budget war mehr als ausreichend. Statt den stetigen Diskussionen beim Einkauf “Kann ich bitte dies und das, kann ich bitte irgendwas..” konnten wir immer wieder auf das eigene Budget verweisen. Natürlich mussten wir trotzdem immer wieder darüber sprechen. Dialoge wie “Müssen wir unser Mittag auch selbst bezahlen” usw. führten wir ebenfalls einige Male. Aber die Fischbrötchen zum Mittag bei Ausflügen oder Eintritte übernahmen natürlich wir. Spannend war, dass die Kinder alle ein internes Sparziel zu haben schienen. Hier fiel uns vor allem der Mittlere auf. Von Anfang an schaute er sich genau an was er wollte und rechnete immer wieder nach, bis er sein Geld zusammen behielt.

50 Euro sind aber auch eine wirkliche Menge Geld. Im nächsten Urlaub würde ich weniger Geld pro Kind ansetzen. So konnten sich die Kinder am Ende der Ferien zwar jeder einen Wunsch erfüllen, aber  wahrscheinlich wäre es auch ohne gegangen.

Generell ist diese Urlaubsbudget Sache aber ausbaufähig. Ich könnte mir vorstellen, dass wir das im nächsten Urlaub wieder probieren. Habt ihr noch Fragen dazu oder Ideen wie man Kindern den Umgang mit Geld im Urlaub vermitteln könnte? Finanzbildung für Kinder ist und bleibt ein wichtiges Thema, man kann sich ja immer wieder rantasten.

Alu

Finanzbildung mit Urlaub für Kindersbudget

 

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6 Comments

  • Merle
    31. Juli 2021 at 09:38

    Unsere Kinder bekommen auch seit einigen Jahren Urlaubsgeld (so heißt das bei uns). Allerdings ist das tatsächlich viel weniger, in den letzten Ferien 15 Euro für 3 Wochen. Essen fällt da allerdings nicht rein, es sei denn es ist ein extra Eis gleich morgens oder der zweite HotDog oder ähnliches. Die beiden (8 & 10) legen dann oft zusammen und kaufen sich gemeinsam etwas. Dieses Jahr war das ein kleiner Strandkorb für die Kuscheltiere 🙂

  • Iris
    31. Juli 2021 at 12:27

    Ich frage mich, ob sie als Eltern sich auch ein Urlaubsgeld zugestanden haben, und ob sie damit ausgekommen sind?

    Nordische Grüße von Iris

  • Alu und Konsti
    1. August 2021 at 00:30

    Ja, die Eltern hatten ein Budget und haben es nicht gerissen. viele Grüße Alu

  • Nadine
    2. August 2021 at 09:41

    Spannender Ansatz, werden wir bestimmt auch mal ausprobieren, allerdings wahrscheinlich mit eher dem halben Budget…
    Bisher haben wir immer gesagt, es darf sich ein Spielzeug/Kuscheltier oder was auch immer pro Urlaub ausgesucht werden und wir sind damit eigentlich immer ganz gut gefahren. Und ein Extra-Eis oder auch mal ein HotDog außer der Reihe ist hier eh immer drin…

  • Flo
    2. August 2021 at 12:37

    An sich eine coole Idee. Ich finde es vor allem gut, dass Ihr da großzügig wart und den Kindern (auch dem kleinsten Kind) ein ordentliches Budget zur Verfügung gestellt habt.

    Urlaub soll doch ein Bisschen Luxus für alle sein und eine Knauserei im Sinne von “Du hast 5 Euro Taschengeld, das muss reichen” braucht doch im Urlaub wirklich niemand. Von daher finde ich 50 EUR absolut angemessen und würde beim nächsten Mal auch nicht weniger ansetzen. Abgesehen davon: Ihr habt da mit den 50 EUR ohnehin nun einen Standard für Eure Familie gesetzt. Da kommt Ihr auch schwer wieder von weg. Oder Ihr könnt Euch jetzt schon auf die Diskussionen freuen, wenn Ihr beim nächsten Mal sagt “aber dieses Mal gibt es weniger”.^^

    Ich selbst befürworte im Urlaub ohnehin Großzügigkeit. Bei mir selbst schaue ich im Urlaub doch auch nicht auf die Kohle und wenn ich Lust habe an einem Tag vier Mal Eis zu essen, dann mache ich das einfach.
    Das ist wohl auch der Grund, warum es bei uns nie Diskussionen um irgendwelche Lustkäufe im Urlaub gibt. Wenn meine Kinder was wollen sage ich im Urlaub ohnehin “ja”. Da kann es ruhig jeden Tag irgendein kleines Spielzeug und mehrmals Eis geben. Und wenn die Kids mal in irgendeinem Fahrgeschäft mit Münzeinwurf mitfahren wollen oder Geld in so ein Münzfernrohr stecken wollen, sitzt das Geld bei mir auch locker.

    Den strengen “Nein-Sager-Papa” lasse ich im Urlaub einfach mal daheim. Klar… bei totalen Übertreibungen sage ich irgendwann trotzdem auch mal “Nein”, aber dann sehen die Kids das auch ohne Murren ein.

  • Josi
    2. August 2021 at 12:48

    Super, deine Beobachtungen und die Sparziele der Kinder!

    Wir haben hier seit einem guten Jahr ein “Urlaubsportemonaie” für jedes Kind, das über das Jahr immer mal von Großeltern und Urgroßeltern und uns gefüttert wird, dass nehmen die Kinder dann immer zur Hand wenn jetzt irgendwas unbedingt “gebraucht” wird (200. Playmobil Dings oder oder) und im Urlaub dann auch alles außer der Reihe, wie Andenken oder Krimskram. Der Kleine mit seinen 4 Jahren bekommt natürlich noch Hilfe, aber die Große hatte in der ersten Klasse schon Rechnen mit Geld und da klappt das auch gut allein. Das ist für uns die Alternative zu Taschengeld geworden.. Am Anfang des Urlaub sind dann meist für 3 Wochen ungefähr 30 drin und das reicht total aus (dieses Jahr wurde der Shop vom Playmobil Fun Land unsicher gemacht..)
    Ansonsten haben wir mit dem “eigenen” Geld auch die Regel eingeführt, dass es nur zum Geburtstag und Weihnachten Geschenke gibt (außer Bücher, die gehen immer), denn das nahm hier von Seiten der Großeltern echt überhand und hat genervt, dass die Kinder sich nicht auf die Person, die kommt, sondern auf das Geschenk, das mitgebracht wird, freuen. Wenn die Großeltern jetzt was mitbringen, ist es eben mal eine 2Euro Münze fürs Portemonaie. Reicht doch völlig, und die Münzen werden hier auch mehr geschätzt 🙂
    Hat geklappt und wir können es durchaus empfehlen..

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