Braucht man als Familie wirklich ein eigenes Auto in der Stadt? Was wäre, wenn wir als fünfköpfige Familie doch wieder ganz auf ein eigenes Auto verzichten würden? In den letzten drei Wochen konnten wir den Carsharing-Anbieter cambio testen.
Immer wieder haben wir überlegt, uns dort anzumelden, denn eine Station befindet sich gleich in unserer Nähe und wir denken schon darüber nach, unseren Familienalltag auch nachhaltiger zu gestalten. Kein eigenes Auto mehr zu besitzen, wäre ein Schritt. Nun haben wir es getan, wir haben uns angemeldet. Eine Besonderheit von cambio: Es gibt feste Punkte, an denen die Wagen bereitstehen. Generell erinnert das cambio-System an eine Mischung von klassischer Autovermietung und Free-floating, also das Mieten frei abgestellter Fahrzeuge via App.
Der Anmeldeprozess gestaltete sich online relativ einfach. Was schwer für uns berufstätige Eltern erschien, war das Verifizieren in einem cambio-Büro in Berlin. Ich denke, da muss man als Eltern dann mal kurz tief durchatmen und sich einmal auf den Weg machen, dafür ist der Preis eben echt unschlagbar.
Wie funktioniert cambio?
cambio verfügt (wie alle Anbieter) über ein Online-Portal und eine App, sowie die Buchungshotline. Hier checkt man die Verfügbarkeiten an den Stationen und gibt dann selbst die voraussichtliche Nutzungsdauer an. Dann geht man zur richtigen Zeit zum Standort und öffnet mit einer Chipkarte das Auto oder per Code den Tresor für den Autoschlüssel. Ich hatte die erste Variante. Nachdem ich im Auto saß, fand ich einen kleinen Tresor mit dem Zündschlüssel im Handschuhfach und auch alle weiteren Dinge, die man brauchen könnte, waren griffbereit. Schnell noch einmal das Auto nach möglichen Schäden abgesucht und dann los und raus in die Stadt oder zum Weihnachtsbaumkauf oder ins Umland.
Wie funktioniert Carsharing eigentlich?
Wenn man ein Auto buchen möchte, dann kann es mal passieren, dass an der gewünschten Station kein oder nicht das gewünschte Fahrzeug zur Verfügung steht. Doch dann hat man es meist nicht weit zur nächsten Station. Dafür gibt es auch verschiedene Typen von Fahrzeugen – vom Kleinwagen XS bis zum Transporter in L. Nach einer erfolgreichen Buchung ist verlässlich ein Wagen dort, wo man diesen erwartet. Kein Zufall, sondern System erwartet einen Kunden hier. Und ein besonders guter Preis mit ordentlichem Leistungs- und Servicepaket. Fünf Tarifoptionen ermöglichen das Mieten. Wer klug rechnet, findet den passenden Tarif – ob mit monatlicher Grundgebühr und dafür geringeren Mietkosten oder umgekehrt. Bei cambio zahlt man nicht nur den Kilometer oder die Zeit per se, das Benzin ist in den Fahrtkosten enthalten. Es ist eine sinnvolle Mischung, die einen fairen Gesamtpreis ermöglicht. In Berlin gibt es über 75 Fahrzeuge an mehr als 35 Standorten. Damit ist cambio ein kleiner aber feiner Anbieter. Guten schnellen Service und ein wirklich gut gepflegtes Auto hatten wir im Test. D.h. K2 und ich.
Ein starker Ford Fiesta war unser Vehikel bei der letzten Fahrt. K2 hat gleich einmal das Kinderradio eingestellt und los ging es mit lauter Musik. Nachdem wir ein wenig cruisen konnten, gab es etliche Zwischenstopps. Wobei mir der Parkassistent vorn und hinten sehr half. Schließlich kamen wir entspannt zurück. Funfact: Nach der ersten Fahrt dachte ich, meine cambio-Karte nicht wiederfinden zu können und rief einfach zügig den Service an. Innerhalb von drei Minuten war der Wagen verschlossen und der Buchungsvorgang geklärt, kennt man sonst ja auch nicht so. Wir konnten mehrere stressfreie Vater-Sohn-Spritztouren mit anschließendem Spielwarenladen-Besuch zur Wunschzettel-Korrektur machen und einfach mal testen.
Wie und wann brauchen wir eigentlich ein Auto?
Wie und wann brauchen wir eigentlich ein Auto als Familie? Zum Bringen und Holen der Kinder wird kein Auto benötigt, zum Wocheneinkauf für die ganze Familie aber doch schon. Wir kaufen immer mit Plan ein und versuchen weniger Spontaneinkäufe zu machen, auch das ist wirtschaftlich und ökologischer für uns. Alle 14 Tage kommt unsere Gemüsekiste, so dass wir auch dafür kein Auto benötigen, ansonsten nehmen wir das Rad zum Laden oder Markt.
Vorteile aus unserer Sicht
Nach einigen Testfahrten zeigt cambio uns: Für Familien in der Stadt ist es eine echte preiswerte und ökologische Alternative. Denn bereits in die S-Fahrzeuge passen auf die Rückbank zur Not drei Kinder angegurtet. Ein guter Kombi-Kindersitz (ab 12 Kilo) befindet sich auch im Auto. Carsharing ist eine günstige Form, die Mobilitäts-Vorteile der Stadt zu nutzen. Man kann auch mal überlegen, ob man den ÖPNV nutzt oder bei Bedarf das Auto stehen lässt. Ohne die Kosten eines eigenen Wagens und die ewige Parkplatzsuche, der dann auch noch bezahlt sein will. cambio-Stellplätze stehen immer fest, das ist ein absoluter Vorteil. All das schult den Umgang mit der eigenen Verantwortung gegenüber der eigenen Mobilitätsnutzung.
Partnerkarten to go mit cambio
cambio könnte also eine echte Alternative für planbare Fahrten sein. Man kann sogar einen Transporter für Umzüge buchen oder in Köln und Bremen einen 9-Sitzer mieten. Die gibt es sonst ja nur für mehr Geld bei einigen Autovermietern. Denn auch bei längeren Strecken hält cambio Preis-Leistungsmäßig mit. Ein sicherer Partner, wenn man in der Stadt oder auf dem Land auch einmal ein Auto braucht (ohne TAXI zu fahren).
Da wir Partnerkarten haben, hat die Frau auch bereits angekündigt, dass sie nun einige längere “Spritztouren” mit den Töchtern unternehmen will. Sie möchte sich gern nochmal genauer anschauen, wie denn Brandenburg-Touren machbar sind und ob das auch eine Alternative für die längeren Fahrten zu Oma und Opa sein könnte, da man auch über längere Zeiträume einfach mieten kann.
Konsti und Alu
1 Comment
JacQui Khonnguluam
21. Dezember 2018 at 12:35WIr nutzen es auch als Familie. Ich find es super aber es gibt auch einiges was mich stört (zb haben wir nur Klasse S hier also sehr Mini für 2 Kinder)
Welchen Tarif nutzt ihr?