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Jaron auf den Spuren des Glücks #Wochenbuch #Werbung

Ein neues Buch für jung und alt ist in unser Bücherregal geflattert und als ich das Buch des Schweizer Autor:innen Duos Fabian Grolimund und Stefanie Rietzler in den Händen hielt, da wusste ich sofort: Die kenn ich!

Jaron auf den Spuren des Glücks

Beide Autor:innen sind bei uns im Haushalt bereits mit den Büchern: “Lotte, träumst du schon wieder?” und “Erfolgreich lernen mit ADHS” bei uns vertreten und man erkennt ihre Bücher wirklich sofort. Es macht sie aus, dass sie irgendwie nie nur für Kinder oder Erwachsene schreiben, es sind immer ganzheitliche Bücher – so als wollten sie den Dialog ganz bewusst ankurbeln.

Jaron auf den Spuren des Glücks

Ihre Figuren sind immer Tierfiguren. Lotte, das Träumerhasenmädchen, es ist auch im neuen Buch “Jaron auf den Spüren des Glücks” dabei und ist wie selbstverständlich eine Figur in diesem Kinder- und Erwachsenenbuch zum Thema “das Glück finden”. Jaron, der Fuchs ist kein glücklicher Fuchs.  Strenge Erziehung, große Erwartungen und Mobbing Erfahrungen lassen den kleinen Fuchs immer wieder an sich zweifeln, es fällt ihm schwer Glück zu erfassen und glücklich sein zu erleben.

Jaron auf den Spuren des Glücks

Während man das bildgewaltige Buch (fast eine Graphic Novel) liest, denkt man selbst oft über kleine Glücksmomente und die Bedeutung von Zufriedenheit nach. Ich denke auch, dass dies genau die Absicht des Autor:innen Duos ist. Ein Buch, das nachhallt und das liegt auf Aufbau. Für ein Schulprojekt soll das Glück gefunden werden und so entsteht im Laufe der Zeit ein Glücksjournal der tierischen Freund:innen und Freunde, das man wachsen sieht. Immer wieder kann man sich selbst die Fragen stellen: Was macht mich eigentlich glücklich? Was brauche ich um wirklich glücklich zu sein? und so trägt einen das Buch und lädt zum Dialog ein.

Glück-selbst-gemacht-im-Glas

Aber was macht Glück eigentlich aus? Ich habe diese Fragen meiner Freundin Sophie gestellt, die mir folgenden Antworten dazu gesendet hat:

Du hast einen Kurs belegt, der sich „The science of Happiness“ nennt. Wie bist du darauf gekommen? 

Ich bin ein leidenschaftlich neugieriger Mensch. Diese Eigenschaft trifft bei mir zudem noch mit dem Interesse für Sprache zusammen. Woher kommt ein Wort? Wie sind bestimmte Redewendungen entstanden? Warum haben wir für manche Sachen im Deutschen nur einen Begriff und andere Sprachen gleich mehrere, die die feinen Unterschiede besser hervorheben? 

So ist es nämlich mit dem Glück in der deutschen Sprache. 

Während zum Beispiel das Englische „luck“ und „happiness“ kennt, müssen wir uns im Deutschen mit dem einen Wort „Glück“ begnügen, obwohl das eine mehr das Zusammentreffen besonders günstiger Umstände oder einen besonders günstigen Zufall meint und das andere mehr einen inneren Zustand beschreibt, also das seelische Glück im Sinne von Zufriedenheit und innerer Ruhe.

Und auch wenn wir sprachlich offenbar rund um Glück auf Sparflamme kochen, so gibt es gleichzeitig massenhaft Bücher und Kurse über das Glück und das Glücklichsein. Nur, um mal eine Zahl zu nennen: Für den Suchbegriff „Glück“ erhält man auf einer bekannten Online-Plattform über 50.000 Treffer in der Kategorie „Bücher“. 

Auf den Online-Kurs der Berkeley Universität von Kalifornien stieß ich im Herbst 2018, als ich mich fragte ob man etwas, das offenbar so populär und wichtig ist, nicht auch studieren könnte. Diese Fragen war eher scherzhaft gemeint, aber dieser MOOC (massive open online course) weckte mein Interesse, weil er sich dem Glück von der wissenschaftlichen Seite her näherte. 

Der Kurs ist auf acht Wochen angelegt und wer ein Zertifikat erlangen will, muss bestimmte Aufgaben termingerecht erledigen und zudem den Zwischentest und den Abschlusstest mit mindestens 60% bestehen. Doch für alle, die sich einfach mit den Inhalten beschäftigen wollen, steht der Kurs jederzeit zum Selbststudium auf der E-Learning-Plattform EdX kostenfrei zur Verfügung. Und man kann sich – zum Glück – damit so viel Zeit lassen, wie man will. Link

Was hast du über die Grundlagen vom Glücklichen gelernt?

Auf jeden Fall habe ich mehr über die wichtigsten psychologischen, sozialen und biologischen Faktoren gelernt, die mit Glück in Verbindung stehen. Und der Kurs hilft, die Beziehung zwischen Glück, menschlicher Verbundenheit und pro-sozialen Qualitäten wie Mitgefühl, Altruismus und Dankbarkeit zu verstehen. Letztendlich kommt vieles im Kurs aus der positiven Psychologie und Sozialpsychologie. 

Und wenn wir ganz ehrlich sind, wissen wir so manches schon längst „aus dem Bauch heraus“, wenn wir uns gelegentlich damit beschäftigen, was uns selbst gut tut oder uns die Zeit nehmen zu reflektieren, in welchen Momenten wir Glück empfinden. 

Festhalten kann ich aber auch, dass ich ganz nebenbei auch mein Englisch wieder aufpoliert habe, denn für etliche Teile der Kursinhalte musste ich viele Begriffe nachschlagen. Ja, da zeigt sich mal wieder, dass Barrierefreiheit am Ende allen nützt, denn zu jedem Video gibt es vollständige Transkript, so dass ich mir die eine oder andere Passage, die ich im Video nicht verstand, einfach in ein Übersetzungs-Tool kopieren konnte. 

Hast du nach deinem Kurs ein anderes Verhältnis zum Glück entwickelt?

Anders würde ich es nicht nennen, was vielleicht daran liegen könnte, dass in meinem Verständnis  schon immer das Glück eine „hausgemachte Sache“ ist. Aber ich habe ein tieferes Verständnis für bestimmte Mechanismen und Hintergründe bekommen und freue mich zum Beispiel, dass ich zu bestimmten Erfahrungen oder Beobachtungen jetzt auch die Fachbegriffe kenne. Hättest man mich vorher zum Beispiel nach der hedonistischen Tretmühle befragt, hätte ich nur mit den Schultern zucken können. Dabei ist es ein Phänomen, dass viele kennen dürften. 

Und was ich auf jeden Fall mitgenommen habe, sind die verschiedenen Betrachtungsweisen auf das Phänomen „Glück“. Es gibt Forschende, die haben sich ganz intensiv mit dem Einfluss von Emodiversität, also der Vielfalt der eigenen Emotionen, beschäftigt. Wer die Vielfalt seiner guten und schlechten Gefühle wahrnehmen kann, hat ein breiteres Spektrum der Selbstwahrnehmung und kann dadurch glückliche Momente besser erkennen und einordnen. 

Und dann gab es da auch noch die kleinen Verweise, zum Beispiel auf den begleitenden Podcast mit dem gleichnamigen Titel „The Science of Happiness“, bei dem mich besonders die Folge mit Regisseur Pete Docter fesselte. Er ist unter anderem der Regisseur von „Alles steht Kopf“, einem großartigen Pixar-Film, den ich nur empfehlen kann. In dem Gespräch von Kurs-Initiator Dr. Dacher Keltner mit Pete Docter geht es um die praktische Übung des „Savoring Walks“ und ich gehe seitdem noch viel öfter bewusst auf einen „genussvollen Spaziergang“.

Link zur Folge 

Ist Glück eigentlich eine flüchtige Sache?

Glück selbst ist keine flüchtige Sache und wenn doch, dann war es nicht Glück, sondern eher ein freudiger Moment. Die Forscherin Prof. Dr. Sonja Lyubomirsky beschreibt Glück als “die Erfahrung von Freude, Zufriedenheit oder positivem Wohlbefinden, verbunden mit dem Gefühl, dass das eigene Leben gut, sinnvoll und wertvoll ist“.

Es gibt ja das berühmte Zitate des französischen Dichters, Dramatikers und Philosophen Voltaire, der feststellte:

„Da es sehr förderlich für die Gesundheit ist, habe ich beschlossen glücklich zu sein.“

Aber selbst wenn wir wie Voltaire davon überzeugt sind, dass das Glücklichsein oder auch die Steigerung des eigenen Glücks eine gute Sache sein könnte, müssen wir uns dennoch die Frage stellen: Wird das Streben nach Glück funktionieren? Mit anderen Worten: Ist es überhaupt möglich, unser Glück zu steigern?

Während es leicht ist zu sagen, was man tun muss, damit man mit Sicherheit am nächsten Morgen einen fürchterlichen Muskelkater hat, lässt sich in Bezug auf Glück kein Rezept finden, das man einfach Schritt für Schritt befolgt und schon ist man glücklich. So funktioniert es einfach nicht. 

Besonders spannend fand ich daher die Lerneinheit „Pessimism, Myths and Misconceptions about Happiness“. Darin geht unter anderem Sonja Lyubomirsky auf die Frage ein, ob es möglich ist, unser Glücksniveau dauerhaft zu verändern. Ich nehme es mal vorweg: Glück lässt sich nicht als Wenn-Dann-Abfolge beschreiben. Es ist nicht möglich, einmal pro Woche je eine Portion Mitgefühl, Altruismus und Dankbarkeit in den eigenen Alltag einzubauen und dann werde ich nach spätestens vier Wochen glücklicher sein.

Wer nicht deswegen den ganzen Kurs belegen möchte, findet viele Kernaussagen auch in einem Interview mit der Forscherin, Link

Wenn man sich einer Sache nähern möchte um herauszufinden, was es ist, kann es aus meiner Sicht durchaus hilfreich sein, sich zunächst damit zu beschäftigen, was es nicht ist. 

Jaron auf den Spuren des Glücks

Ihr seht also, man kann das Glück nicht nur suchen – sehen und finden – man kann es sogar erlernen. Einen Anfang zu einer eigenen Glückreise (mit Arbeitsbögen und Austauschfragen) bietet das wunderbare Buch “Jaron auf den Spuren des Glücks”, erschienen im Hogrefe Verlag.

Das spannende Buch rund Selbstreflektion und gute Gesprächsgrundlagen mit den eigenen Kindern, Enkeln oder Freund:innen möchte ich euch als Weihnachtsgeschenk, Freundinnengeschenk oder Kinderbuch für alle Kitas und Schulen ans Herz legen möchte. Mir hat es jedenfalls neue Perspektiven – eine kleine Anleitung zum Glücklichsein – gegeben und ich war so froh, dass die Figuren Lotte, Jaron und Merle mir nochmal klar gemacht haben, worum es wirklich geht: eine eigene Einstellung zu Dingen zu erlangen, dann kann man auch glücklich werden. Das Glücksjournal könnt ihr euch hier herunterladen.

Eine weitere Rezension findet ihr hier:

Alu

Jaron auf den Spuren des Glücks

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