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Tagebuchbloggen am 5. Februar 2023 – #WMDEDGT

Es ist Sonntag Morgen. Seit gestern Abend sind wir aus einer kleinen Auszeit zurück und haben die Kinder alle wieder eingesammelt. Ganze zwei Nächte waren wir mal in Görlitz im Hotel Börse untergebracht und ich habe diese Auszeit so sehr genossen. Heute Morgen erwache ich wieder in weniger Federbett, sondern in einem reinen Polyesterbett.

Eine Katze mauzt vor unserer Tür und der Mann öffnet die Tür einen Spalt, so dass der Kater uns besuchen kann. Seit meiner Chemotherapie habe ich morgens sehr große Schwierigkeiten mit meinen Fingern. Sie sind sehr steif und am besten hilft dagegen wirklich Wärme und leichte Bewegung. Den Kater kraulen hilft also auch sehr oft. Nach einiger Zeit stehe ich auf und bewege mich ins Badezimmer. Da ich gerade in der Bestrahlung bin, ist tägliches Duschen sehr ungünstig, also habe ich die Zyklen verlängert. Heute wird aber wieder geduscht und das nur mit Babyduschzeug. Danach heißt es cremen, cremen und nochmals cremen und wenn ich nicht manchmal schon das Gefühl hätte ich wäre gerade 80 Jahre alt, spätestens dann ist dies der Fall.

Nach der Dusche ziehe ich mich wieder an und der Mann und ich entscheiden nach dem Blick in den Kühlschrank, dass wir wohl doch zum Bäcker fahren müssen, da es für die fünfköpfige Familie kein Brot und keine Butter mehr gibt. Eigentlich wären wir sogar gelaufen, aber die Kinder sind maulig und so steigen wir doch schnell in den Elektroflitzer und fahren beim Bäcker vor. Im Laden sind wir die Einzigen mit Maske, fällt mir auf.

Endlich gibt es Frühstück und eine hungrige Meute stürzt auf den Tisch zu. Wir sitzen eine Weile und reden über den ruhigen Sonntag, der vor uns liegt. Da wir keine Butter beim Bäcker erwerben konnten, recherchiere ich die eigene Herstellung von Butter und setze diese nach dem Frühstück um. Erst schlägt man Sahne zu lange und dann wird mit kaltem Wasser die Butter ausgequetscht. Es ist etwas eklig, funktioniert aber und so sind die Stullen für morgen gesichert.

Eigene Butter hergestellt, das nenn ich mal Einsatz.

Eigene Butter hergestellt, das nenn ich mal Einsatz.

Der Mann und ich treffen uns dann im Büro. In der letzten Zeit habe ich in Energiemomenten immer wieder Sachen aussortiert und so sind eine Kiste für Rebuy und eine Kiste für momox Fashion zusammengekommen. Wir frankieren beides und der Mann lädt alles für morgen ins Auto. Danach packt mich die Spazierwut. Wie jeden Tag möchte und muss ich 10.000 Schritte gehen und so drehen der Mann und ich eine Runde durch den Kiez. Schnell laufen ist als Krebskranke eher nicht so, aber auf das Tempo kommt es ja nicht an!

Als wir zurück sind ist das dritte Kind bei den Nachbarn, das zweite Kind spielt digital und das größte Kind räumt ihr Zimmer auf. Die Nachbarn bringen dann auch gleich mal Suppe vorbei, damit wäre Mittag für alle heute auch erledigt. Da in der nächsten Woche die Geburtstage der beiden kleineren Kinder vom Sommer und vom Herbst nachgefeiert werden, drucken wir die Einladungen aus und lassen den Mittleren alles beschriften.  Auf dem Sofa lege ich eine kleine Pause ein, während der Mann Kaffee kocht. Gestern Abend hatte ich aus Resten noch eine Key Lime Pie gemacht (der Ofen war heiß als ich Essen aufgewärmt habe), die wird nun zum Kaffee für alle bereitgestellt.

Aus Kondensmilch und Zitronen gezaubert: Key Lime Pie.

Aus Kondensmilch und Zitronen gezaubert: Key Lime Pie.

Nach dem Kaffee habe ich wieder Spazierwut und der Mann und ich bringen die Briefe zum Briefkasten und wir gehen nochmal 3 km durch den Stadtrand.  Jetzt gibt es gleich noch aufgewärmte Gemüsesuppe und Brot vom Bäcker mit selbstgemachter Butter dazu, also wenn das kein produktiver Tag war, dann weiß ich auch nicht.

Morgen beginnt ab 9 Uhr wieder die Bestrahlung und das noch für ganze 10 Tage. Ich beiße also die Zähne zusammen und versuche einfach nur an die Heilung zu denken und nicht an den Krebs.  Besser ist das.

Alu

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3 Comments

  • 2xMama
    5. Februar 2023 at 21:13

    oh, selbstgemachte Butter…die lieben wir auch. Um die Kinder auszupowern fülle ich die Sahne in ein Schraubglas und lasse die Kinder schütteln bis sie nichtmehr können. 😉

  • Alu und Konsti
    5. Februar 2023 at 22:53

    Das funktioniert?

  • 2xMama
    6. Februar 2023 at 14:50

    Das funktioniert toll, man kann gut beobachten, wie die Sahne erst schaumiger wird, dann fester, sich Flocken lösen, Klumpen ansammeln, sich die Molke absetzt usw. Das Glas muss nur wirklich gut zugeschraubt sein und festgehalten werden – alles schonmal getestet
    Liebe Grüße

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