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Baby Elternleben

Liebes Kind, heute fühle ich mich so Over Attached.

Gute Nacht Kind, schlaf doch endlich mal ein.

Seit drei Stunden liege ich neben dir, du hältst dich an meinen Brüsten und meiner Kleidung fest. Ich halte dich, wiege dich, singe dir vor. Ich erzähle die langweiligste Geschichte der Welt.

„Wenn Gedichte sich schichten, dann werden es Geschichten. Denn ohne Schichten keine Geschichten und Gedichte sind geschichtete Geschichten die man dichtend verdichten muss.“

Ich reime, singe, kuschle mit dir, doch du lässt mich nicht los. Du ziehst an mir und meinen Brustwarzen die sich schon anfühlen als ob man sie bereits aus der Ferne winken sehen kann *kuckuck*

Immer waches Kind mit toller Mütze.

Ich bin heute irgendwie Over Attached mein Kind.

Ich fühle mich gar nicht Parenting heute. Ich fühle mich einfach nur leer und müde und hungrig, denn das zehrt an mir. Die Abende, diese langen, langen Abende in denen du deine Augen immer wieder aufreißt, an denen ich mich selbst auf allen Vieren nicht davon stehlen kann. Abende an denen ich mir selbst sagen muss “Vergiss das Außen, sei einfach nur hier”.

Ich möchte Over sein:  “Over und out” und Kraft tanken für die wunderbaren, vollen Tage mit dir. Ich möchte dich tragen und mir dir spielen und kuscheln an den Tagen ohne tief drinnen bereits die Angst vor dem Abend zu spüren.

Lass mich parenten Liebling, ich bemühe mich doch.

Lass mich deine kleine, schwitzige Hand halten und dich mal innerhalb von 60 Minuten, statt 180 Minuten in den Schlaf begleiten. Ich brauche keine weitere Zeit mehr für Social Media im Dunkeln, ich brauche Zeit außerhalb dieses Zimmers für mich und die anderen Kinder.

Papa ist doch auch okay

„Papa ist doch auch okay“, wie ein Mantra erzählen wir dir das immer wieder, wenn er probiert dich nach dem Stillen ins Bett zu bringen. „Papa ist doch auch okay, lass ihn Attached sein“, murmele ich in dein Ohr wenn du wieder angefangen hast zu schreien und ich dann doch neben dir liege.

Seit neun Monaten begleite ich dich nun so in den Schlaf, lang und länger und noch länger an manchen Tagen.

Es wird besser? Das ist doch gelogen, oder?!

Ich weiß es wird besser, ich weiß es…aber wann genau dieses besser sein wird, das kann mir niemand sagen und so sage ich dir heute Abend nur eins mein Baby „Ich will wirklich ein Attachment Parent sein, aber heute fühle ich mich over und out und wenn Gedichte Geschichten sind, dann sind es Geschichten weil sie geschichtete Gedichte sind.“

Gute Nacht.

Alu

Over Attachment Parenting

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13 Comments

  • Anonym
    30. Mai 2017 at 09:11

    Sehr nachvollziehbar! Wie ich das mache: absolut kein Licht, auch kein Surfen mit dem Handy, Verdunklungsrollos. Einen Kopfhörer ins Ohr und über Spotify ein Hörbuch genießen. Den Haushalt fertig haben damit ich mit einschlafen kann und nicht den Druck habe nochmal hoch zu müssen. Wenn ich nicht mehr mag und kein Ende absehbar scheint: aufstehen und was für MICH machen. Fernsehen. Kind auf den Rücken binden und Sachen erledigen. Kind in die Badewanne setzen. Spazieren gehen (auch nachts um 11). Nicht zu einer Uhrzeit ins Bett gehen sondern auf Müdigkeit warten.

  • Andrea
    30. Mai 2017 at 11:09

    Ich drück Dich ganz fest und jetzt schau mir in die Augen: Du weißt, das es besser wird. Du hast schon Zwei, die dich jedes Mal daran erinnern, wenn Du über ihre Schuhe im Flur stolperst. Also Augen zu (solange es geht) und durch, denn nicht mehr lange, und das “Deine Liebe klebt” Lied ist vorbei <3

  • Carola
    30. Mai 2017 at 13:39

    Ein Gruß aus tiefstem Herzen, denn hier ist es ganz genau so: seit 9 Monaten braucht die kleine Schwester mich (und meine Brust…) Abend für Abend viele Stunden lang, länger, als selbst ein Sommerabend dauert. Während der Mann die Küche langsam nicht mehr sehen kann, möchte ich mich bewegen, ans Licht und irgendetwas machen. Und trotzdem kann ich mich an dem süßen Gesicht nicht satt sehen, wenn sie dann tatsächlich schläft.

  • Alu und Konsti
    30. Mai 2017 at 17:18

    Danke, dass Du mir das in Erinnerung gerufen hast. lg Alu

  • Alu und Konsti
    30. Mai 2017 at 17:18

    Danke mein Liebes! Küsschen

  • Alu und Konsti
    30. Mai 2017 at 17:19

    Das mit der Müdigkeit testen wir auch gerade. lg Alu

  • Claudia
    30. Mai 2017 at 18:21

    Ich weiß soo sooo sehr wie das ist. Hier wurde mit 18 Monaten dann unter anderem deswegen abgestillt. Ich konnte nicht mehr und mein Körper hat mir das auch ganz deutlich gezeigt.
    Danach wurde es besser. Zumindest mit den Aufwachabständen. Und dann gaaaanz gaaaaanz langsam auch mit dem von Papa ins Bett bringen lassen. Aber es war viel Geschrei auszuhalten dafür. Sie wollte einfach nicht. Ihr gings abgestillt bei Papa ja nicht schlecht, also habe ich ihr wütendes Gebrüll irgendwann ausgehalten und wir haben uns konsequent abgewechselt mit dem ins Bett bringen.
    Heute ist sie fast 3 und mault immer noch kurz wenn Papa dran ist. ABER sie schläft innerhalb von 20 Minuten ein.
    Ich sende dir ganz viel Kraft und wünsche euch, das ihr euren Weg findet. ((()))

  • Franziska
    6. Juni 2017 at 20:32

    Einfach gemeinsam den Tag leben und gemeinsam ins Bett gehen. Es gibt bei uns nur ein Schlaflied und das Einschlafstillen. Dann ist für ALLE Nachtruhe. Sehr entstressend, dass Kind nicht vor unserer Einschlafzeit ins Bett zu bringen. Und wann habe ich die “Zeit für mich”? Wenn das Kind zu Mittag schläft (und zwar dann, wenn es einfach müde ist) oder wenn sich das Kind kurz beim Partner , Geschwister, Großeltern aufhält.

  • Alu und Konsti
    7. Juni 2017 at 21:30

    Liebe Franziska, das klingt sehr entstresst, funktioniert bei uns aber wegen Schulkind usw. leider gar nicht. Ich habe einzig am Abend mal Zeit für meine persönlichen Belange und diese wird mir eben derzeit so gar nciht gegegeben.

  • Franziska
    11. Juni 2017 at 00:32

    Danke für die Rückmeldung 🙂
    Unser Schulkind ist schon so groß, dass es auch mal mit unserer Kleinsten beschäftigt ist. Dann habe ich mal etwas ZEIT. Aber nicht nach Plan! Davon habe ich Abschied genommen. Da es sonst alle frustriert. Ich habe auch akzeptiert, den Tag einfach „klingen“ zu lassen. Zwischen all dem, was so ansteht, kommen immer wieder diese „ZEITFENSTER“. Wenn die beiden z.B. spontan zusammen schaukeln dann — schwubs— bin ich in MEINER ZEIT. Und die Große hat nicht das Gefühl Babysitten zu müssen. Irgendwann ist die Kleine/ sind die Kinder auch in ihrem eigenen Flow. 10 Minuten die Gießkanne untersuchen, 5 Minuten ein Buch blättern, 20 Minuten Mamas Geldbeutel von Links auf Rechts und wieder zurück…. Ich habe den Vorteil darin entdeckt die Kinder dann einfach in ihrer Welt zu lassen! Nicht stören, nicht da rauszuholen sondern — schwubs — MEINE ZEIT. Ja, ich sehne mich förmlich nach deren „Flows“. Über den ganzen Tag verteilt. Spontan. Unvorhersehbar. Aber sie sind da! ZEITFENSTER. ZEIT für MICH.
    Ich habe mir mittlerweile MEINE DINGE parat gelegt. Ob ich nun schnell Wäsche anstelle, ein Buch weiterlese, eine Karte bastle oder einfach nur im Liegestuhl liege. Jede Minute ist dann MEINE ZEIT.
    Was spricht dagegen MICH zu leben, wenn die Kinder im Sandkasten spielen? Auch wenn ich auf sie „aufpasse“. IN MIR kann ich über ein Konzept für meine Arbeit nachdenken oder eine Entspannungsatmung machen oder Bauch-Beine-Po Muskeln anspannen. Merkt das jemand? 😉
    Auch habe ich für mich entschieden, die Kinder einfach in MEINEM Leben einzubinden.
    Wenn ich Lust habe am Abend zu tanzen, dann tanzen sie einfach mit. Wenn ich „Arobic“ mache, dann hampeln sie mit oder sitzen daneben. Wenn ich am Schreibtisch sitze, dann bekommen sie auch Stift und Zettel.
    Ja, so hochkonzentriert geht dann nicht wirklich. Aber immerhin, es geht! Ich komme auch mit MEINEN Dingen klitzeklein und häppchenweise über den Tag verteilt voran.
    Aber ich verstehe gut, was du meinst. Richtig „befriedigend“ ist das auch nicht sooooo sehr. Ich vermisse auch diese Zeit, in der ich einfach mal ICH BIN. In MEINEM Flow. Ohne, dass mich da jemand rausholt. Ich glaube das kennt jede Mama, wir gehen nur mal eben auf´s Klo und kaum dass wir pinkeln da ruft es vor der Tür „Mama?….“!
    Und während wir froh sind, dass es diesmal NUR rufen ist, denken wir uns „Wo ist der Planet, wo ich mal wenigstens in Ruhe fertigpinkeln kann!“
    In diesem Sinne wünsche ich dir aus tiefstem Mitgefühl mehr ZEIT für DICH!

  • Jana
    17. Juli 2017 at 21:50

    Sehr schön dieser Beitrag,klingt original wie bei uns:-) und beruhigend zu wissen das es bei vielen vielen ähnlich oder genau so ist;-)Wir haben drei!!! Zwei inzwischen Große,und ja…ES! WIRD! BESSER! Der Moment des eigene”Ich’s” kehrt iwann wieder zurück;-)
    Aber vor zwei Wochen war ich auch “Out” und kraftlos und habe Papa das Zepter des Schlafens überlassen….und was soll ich sagen, völlig unerwartet und dazu noch komplett anders wie bei den Großen ist der Krümel eingeschlafen,in unfassbaren 10!!!!!!!Minuten!!!!! Seitdem bringt der Papa Krümelchen zu Bett und Mama hat endlich mehr Zeit für Teenie”Sorgen” und Gespräche mit großen Brüdern,was für alle hilfreich und entspannend und schön ist;-)
    Weiterhin viel Kraft und Geduld

  • Alu und Konsti
    17. Juli 2017 at 22:21

    danke

  • Christina
    28. Dezember 2017 at 10:01

    Hallöchen,

    ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Beklatscht werden zu wollen für eine Art Kinder zu „erziehen“ bei der die Mama ( die noch andere Kinder zu versorgen hat) sich so aufopfert, dass sie so einen Beitrag schreibt. Klingt nach dem richtigen Zeitpunkt, die erziehungsmethode zu reflektieren.

    Viel Erfolg und schöne Grüße

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