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Wahre Kinderarztgeschichten

Kinder werden krank. Das stärkt ihr Immunsystem und ist unerlässlich. Heute sitze ich schon wieder, das zweite Mal diese Woche, mit dem selben Kind, wie am Montag bei der Kinderärztin. Die Sprechstundenhilfe telefoniert und verlegt telefonisch die heutigen Vorsorgeuntersuchungen in die Pause (!).

Es sei so voll, meint die Schwester. Zu mir sagt sie, ich müsse ähnlich lange warten wie am Montag. Dabei bin ich von unserer 1. Kinderarztpraxis Wartezeiten bei Akutfällen von bis zu vierten Stunde gewohnt. Diese Praxis hier ist gut organisiert, die Ärztin nett und fußläufig zu erreichen. Das sind alles keine Selbstverständlichkeiten mehr wenn man nach einer gesundheitlichen Versorgung für die kleinsten unter uns sucht. Das uns die Kinderärztin aufnahm war bereits Glück. 

Realistischerweise hätte sie uns ablehnen müssen. Denn längst ist ihre Patientenkartei zu groß.

Doch wohin, wenn das Kind immer noch hustet und Fieber hat und zwischen Infekt und Bronchitis hin und her tanzt. Ja, es ist alles handhabbar, doch die kleine Maus sollte langsam wieder gesund werden und es auch länger bleiben. Von den langsam knapp werdenden Zeiten (nun mal vom Staat festgelegt) der Eltern zu schweigen. Wer sich sorgt der geht zum Arzt und das ist sicher für alle einsichtig. Nur fehlen  anscheinend die passenden Ärzte auch in diesem Fachgebiet.

Kinderarztgeschichten

Kinderarztgeschichten

Von meinen Schulfreunden die Medizin studierten wusste ich, dass Pädiatrie nicht wirtschaftlich attraktiv ist. Keiner von ihnen spezialisierte sich dorthin.  Ist der Beruf  wirklich so schlecht bezahlt oder wollen Leute die sich lange und hart ausbilden lassen nur (viel) mehr? Liegt es an der allgemeinen Medizinerknappheit? Sind die Patienten alle hypochrondrisch? Was sind eure Erfahrungen?

beim Kinderarzt_grossekoepfe.de

Ich schätze unseren Sozialstaat sehr. Und frage mich trotzdem was könnte man hier ändern. Daher freue ich mich, wenn ihr eure Meinung teilt.

Edit: Dieser Text ist vor der allgemeinen Corona Angst entstanden, ich weiß gar nicht wie es nun aussieht in den Arztpraxen.

Konsti

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6 Comments

  • Kerstin
    3. März 2020 at 09:06

    Sehr schöne Idee, dieser Artikel.
    Wir wohnen auf dem Land, und die nächste Kinderarztpraxis ist ziemlich voll. Vor einigen Wochen schickte uns das Land eine Erinnerung für die U-Untersuchung zu. Wir wollten schnell einen Termin abmachen. Der ist jetzt Ende August, drei Monate nach dem Zeitraum, in dem die U stattfinden sollte.
    Dann haben wir zumindest repräsentative Vergleichswerte zu unserem Großen. Da sah es ja nicht anders aus.
    Allerdings ist es durchaus OK, wenn man in die Akutsprechstunde geht. Klar wartet man, aber eher nicht über eine Stunde.
    Möglicherweise plant das Team wenig U-Untersuchungen ein, um der Akutfälle Herr zu werden.
    Warum eigentlich verdient man als Kinderarzt weniger? Auch weniger als ein Hausarzt? Wisst ihr da vielleicht etwas? Das wäre ja ziemlich schräg.
    Hausärzte haben wir hier immerhin, der Mangel an Landärzten ist hier noch nicht angekommen.
    Gute Genesung wünsche ich – die ja hoffentlich schon eingetreten ist, wenn der Text schon früher entstanden ist. lg Kerstin

  • Friederike Hörmann
    8. März 2020 at 13:34

    Bei unserem letzten Kinderarzt gab es in Akutphasen auch schon mal einen Termin um 21:00, mit meinen noch kleinen Kindern habe ich immer zum nächsten Tag gewartet. Aber man musste nie ewig warten, das haben sie gut organisiert. Gute Besserung!

  • Denise BloggerMum
    8. März 2020 at 15:26

    Ich war Donnerstag beim Kinderarzt, der Kleine war mir noch zu schlapp und dazu kommt eine weitere Sorge. Die Praxis war absolut leer, die Helferin meinte, seit Corona näher käme sei es leer, vorher sehr voll. Aber generell herrscht hier auch Kinderärztemangel. Keine Praxis nimmt mehr Patienten außer Neugeborene. Im Dezember ist ein Kinderarzt hier in der Stadt plötzlich verstorben, was neben den emotionalen Folgen für die Patienten auch rein praktische Probleme bringt. Ich glaube, Kinderarzt wird man aus Berufung, Orthopäden beispielsweise verdienen besser und haben nur ihre Patienten, nicht noch deren Eltern. Ich bin so froh, dass wir einen tollen Arzt haben, denn Wechsel wäre nicht möglich. Soweit ich weiß, gibt es aber auch keine “Plätze”? Das Prinzip habe ich nicht ganz verstanden, man kann sich wohl nicht “einfach so” niederlassen.

  • Valentina von Stramplermacher
    24. Februar 2022 at 13:15

    Meine Maus hatte vor kurzem 5 Tage Fieber und hat gehustet wie ein Weltmeister. So wie die aktuelle Situation es hergibt hatte ich gleich Corona im Verdacht. Kind aus allem raus genommen von Opa und Schwester isoliert. Der Vater kümmerte sich um die große Schwester und ich mich um die Kleine. Das ist eine ganz große Herausforderung, insbesondere wenn man einen Online-Shop ( http://www.stramplermacher.de ) noch nebenbei irgendwie schmeißen muss. Natürlich wollte ich Gewissheit und bin zum Kinderarzt. Da jeder Schnelltest negativ war, wollte sie auf keinen Fall einen PCR Test machen. Ich weiß jedoch, dass die Mäuse nicht wieder in den Kindergarten durften ohne negativen PCR Test, wenn sie so symptomatisch waren.
    Nicht nur deshalb wollte ich einen PCR-Test. Mein Vater lebt bei uns und um ihn zu schützen wollte ich einfach auf Nummer sicher gehen. Da bluffte sie mich enorm an: “Diese ständige Diskussionen und ständige dieses auf Nummer sicher gehen und alles nur auf ihre Kosten. Jeder möchte, dass die Kinderärzte rund um die Uhr da sind.” Ich bin dann heim und hab mich tierisch geärgert, da ich Montag um 10 Uhr – also zu den regulären Öffnungszeiten – da war und ihre Reaktion mich einfach tief getroffen hatte. Natürlich hab ich mich bei meiner besten Freundin ausgelassen und mich richtig geärgert. Sie kommt aus dem Gesundheitssystem und meinte nur, dass die Kinderärzte die PCR Test nicht bezahlt bekommen. Ich bin fast nicht vom Stuhl gefallen als ich das gehört habe. Alle verdienen sich hier eine goldene Nase, aber natürlich die ärztliche Versorgung der Nichtwähler der Kleinsten, die keine Stimme haben, muss nicht honoriert werden. Sofort musste ich an die Warteschlange vor der Praxis denken. So What?! Das kann echt nicht wahr sein. Alle Kinderärzte haben mein tiefstes Mitgefühl! Und ich verstehe jetzt, wieso viele von den Kinderärzten so verbrannt und abgestumpft sind!

  • Felix Baby Lama
    7. Februar 2023 at 12:29

    Es ist verständlich, dass Eltern sich Sorgen machen, wenn ihr Kind hustet und Fieber hat. Es ist wichtig, dass Kinder schnell wieder gesund werden und es ist verständlich, dass Eltern in dieser Situation zum Arzt gehen möchten. Leider scheint es in diesem Fachgebiet zu einem Mangel an verfügbaren Ärzten zu kommen, was es schwieriger macht, einen Termin zu bekommen…

  • Manuela
    14. April 2023 at 09:35

    Hallo! Kinderärztin hier (angestellt in einer Praxis, nicht Inhaberin). Ich muss auch mal die kinderärztlichen Seite hier lassen.
    Vorneweg: Kinderärzte gehören, im Vergleich zu anderen Fachrichtungen, tatsächlich zu denen, die am wenigsten verdiene, wobei es trotzdem nicht schlecht ist. Wer sich aber eine „goldene Nase“ verdienen möchte, wählt eine andere Fachrichtung.
    Der Mangel an Kinderärztin kommt aber aus einem anderen Grund. Pro Gebiet (Stadt, Landkreis) gibt es eine maximale Anzahl an Fachärzten, welche von der kassenärztlichen Vereinigung vorgeschrieben ist, sobald diese Plätze vergeben bzw. besetzt sind, darf man keine Praxis mehr eröffnen und die Leistungen mit der Krankenkasse abrechnen. Lediglich eine reine Privatpraxis wäre theoretisch noch möglich. Das ist bei allen Fachrichtungen so.
    Der Punkt, dass vieles (was eigentlich sinnvoll wäre), wie zB der oben genannte PCR-Test nicht abrechenbar sind, der stimmt. Wir stehen oft vor der Wahl Diagnostik auf eigene Kosten zu machen oder den Eltern sagen zu müssen, das es nicht geht. Viele dieser Dinge sind, aus meiner Sicht, nicht nachvollziehbar, aber da haben die Ärzte einfach keine Handhabe. Bitte versteht hier meine Kollegen, dass sie solche Diagnostik ablehnen, wenn wir das bei mehreren Kindern machen würden, wären das Kosten, die keiner stemmen kann.
    Alle Kinderärzte, die ich kenne, machen ihren Beruf aus Leidenschaft und versuchen, alle Kinder so gut es geht zu behandeln. Wir versuchen Wartezeiten zu verkürzen und schnelle Termine zu vergeben, aber gerade in den Infekthochzeiten arbeiten wir oft weit über unserem Limit.
    Ich hoffe ihr findet alle liebe und gewissenhafte Kinderärzte für eure Kleinen.

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