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Baby Schwangerschaft

Unser Lockenkopf hat endlich wieder Geburtstag #WildeHilde

Bis eben habe ich Ballons aufgepumpt, eine Wimpelkette aufgehangen und 20 Törtchen gebacken, ich stehe in unserer Küche und schaue auf die Uhr. Um diese Uhrzeit vor vier Jahren war ich bereits im Krankenhaus, unregelmäßige Wehen und andere Sorgen hatten uns dazu gebracht bereits einzuchecken, für den Mann war allerdings kein Platz mehr gewesen. So liege ich um diese Uhrzeit, vor vier Jahren, allein auf einer Station mit vielen Schwangeren und versuche noch ein wenig zu schlafen.

In der Nacht werde ich von einem kleinen „Plopp“ in mir wach. Die Fruchtblase ist geplatzt und ich bewege mich nach der Toilette direkt in den Kreißsaal. Die Hebamme öffnet und erzählt mir was von langer Dauer und Entspannung und dass ich mal lieber nicht meinen Mann daheim wecken soll. Ich atme so vor mich hin und habe eher das Gefühl, dass diese geforderte Entspannung gerade nicht so mein Ding ist und werde grantig. Im Kreißsaal habe ich das Bedürfnis zu laufen und mich dann hinzusetzen, ganz plötzlich. Kurzerhand rufe ich meinen Mann an. „Das Baby kommt bald, mach dich auf die Socken.“ Danach konzentriere ich mich nur noch auf mich selbst. Atmen, bewegen, hinsetzen. Als ich das Gefühl habe gleich umzukippen lotst mich die Hebamme dann doch lieber auf dieses Multifunktionsbett und ich kann mich anlehnen.

Nach einem kurzen Blick eröffnet sie mir, dass das Baby jetzt gleich kommt und ich kann eigentlich nur „Mein Mann ist noch gar nicht da“ antworten, was sie mit einem „Das interessiert das Baby aber nicht“, kommentiert und dann die Ärztin ruft. Hände haltend mit der Ärztin wird dann unsere Tochter geboren. Kurzentschlossen, ohne Umwege und sehr direkt wird das Kind in die Arme der Hebamme geboren, ihr Wesen schon in diesen Momenten erkennbar.

Erste Fotos vom Baby_grossekoepfe

Da ist sie auch schon da..

Der Mann erscheint drei Minuten zu spät und begrüßt seine Tochter. Jedes Jahr erzähle ich den Kindern ihre Geburtsgeschichten, manchmal verwechsele ich dabei die Uhrzeiten, aber nie diese kleinen Details und Momente, die die erste Begegnung so wertvoll machen. Als man mir meine kleine Tochter in die Arme legte, da wusste ich sofort „Die ist wie ich.“ Ich weiß nicht woher dieses Wissen kam, aber die strengen Augenbrauen und der feste Willen und Griff, das sind alles erste Bilder die sich ins Herz eingeschlossen haben.

Erste Fotos vom Baby_grossekoepfe

erste Füßchen

Auch jetzt mit ihren vier Jahren ist das Kind weiterhin das irgendwie mir ähnlichste Kind. Als wir vorhin über ihren Geburtstagskuchen sprachen, da sagte sie ganz unvermittelt „Letztes Jahr hatte ich doch Peppa Wutz Kekse mit in der neuen Kita“ und dieses Erinnerungsvermögen (ich hatte es längst vergessen) oder ihre Assoziationsketten und Nachfragen zu Begrifflichkeiten überraschen mich immer wieder und zeigen mir: Sie merkt sich Details so sehr wie ich. Sie hat einen Sturkopf der von Löckchen gekrönt wird und ein Lachen, dass durch eine kleine abgebrochene Zahnecke so frech aussieht, dass man manchmal schlucken muss.

Erste Fotos vom Baby_grossekoepfe

letztes Jahr gab es Kekse

In endlosen Gesprächen und Diskussionen kann man mit unserer „Wilden Hilde“ die Nächte zum Tage machen, kann mit ihr den Garten entdecken und interessante Erinnerungen wiederbeleben.

Für meine wilde Hilde zum Geburtstag

Radfahrstrecke_grossekoepfe.de

Die Füsse sind heute grösser

Heute Morgen als ich sie in die Kita brachte, da flüsterte ich ihr ins Ohr „Heute ist dein letzter Kita Tag als Dreijährige“ und sie lächelte und sagte „Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, Mama. Morgen gehe ich als Vierjährige hierher.“

Alu

Edit 2021: Bis eben habe ich noch Muffins gebacken, wir haben den Tisch gedeckt und alles liebevoll hingestellt. Morgen früh werden wir singen für das jüngste Kind, für unsere gar nicht mehr so kleine Tochter. Vielleicht wird sie sagen “Ihr müsst das aber anders machen” oder sie singt es uns gleich noch viel besser vor, so genau kann man das nicht wissen, bei diesem Überraschungskeks. Im letzten Jahr ist sie sehr gewachsen. Fast hat sie schon ihre Kleinkindzüge verloren und ein baldiges Schulkind blitzt hervor. Ich halte ihre Hand mit einem leichten Seufzer, denn wer weiß denn schon: Wie lange ich sie überhaupt noch “Kleines” nennen darf?

Dieses Kind ist wie ein Glückskäfer für mich, eine wilde Hummel, eine raue See mit Ausblick. Dieses Kind ist Liebe!

Alu

 

letztes Jahr gab es Peppa Wutz Kekse

letztes Jahr gab es Peppa Wutz Kekse

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