Es ist mein zweiter Pinktober. Mein zweiter Oktober, der sich pink färbt und den ich nicht mehr anders betrachten kann, denn als Brustkrebsmonat für Betroffene und Angehörige.
Während ich früher im Oktober einfach nur den Herbst gefühlt habe und mich darauf gefreut habe endlich wieder schicke Stiefel und dickere Strumpfhosen zu tragen, so haben sich meine persönlichen Wünsche an den Oktober verändert.
Ich achte in diesem Monat viel auf die Farbe pink und schaue nach, ob das Thema Brustkrebs öffentliche Aufmerksamkeit erhält. Ich sorge dafür, dass ich meinen Teil dazu beitrage, noch mehr Augenmerk auf die Themen rund um Krebs zu lenken. Ich bin da, aktiv und gleichzeitig so viel mehr Arztterminen und Logistik beschäftigt, dass es manchmal auf keine Kuhhaut geht.
Aber an vielen Tagen bin ich auch einfach nur traurig. Traurig, weil mich das Thema so sehr beschäftigt und mich nie wieder loslassen wird. Traurig, weil ich so viele Menschen kenne, die jedes Jahr an Krebs in Deutschland erkranken. Immerhin 490.000 Menschen pro Jahr werden mit Krebs diagnostiziert. Traurig darüber, dass jede 8. Frau an Brustkrebs erkrankt und ich eine von ihnen war.
Der Oktober zieht sich an diesen Tagen wahnsinnig in die Länge. Ich kann manchmal nicht atmen oder mich frei fühlen, wenn diese Gedanken da sind. Gedanken, dass ich den Pinktober schon früher kannte, durch Oma und Mama. Gedanken daran, dass Krebs keine Kleinigkeit ist, sondern ein verdammtes Arschloch, das Leben zerstört. Hier hat es unser komplettes Leben verändert und tut es noch jeden Tag.
Diese miesen kleinen Zellen, sie können so viel kaputt machen, wer würde denn sowas glauben?
Nun ist er also da, der zweite pinke Oktober für mich. Überall werden mich wieder pinke Produkte erwarten und hoffentlich viele Spendenprojekte für Krebspatientinnen. Ab November ist dann für die meisten Menschen einfach wieder Monat. Sie gehen mit Energie auf die Vorweihnachtszeit zu.
Aber für mich als Betroffene ist jeden Monat Krebsmonat, denn Krebs kennt keine Ferien, Jahreszeiten oder Pausen. Krebs kommt einmal in dein Leben und bleibt an dir haften, egal ob Juli oder Oktober ist. Er ist der Duft am Schuh, den keiner tragen will.
Ich lebe jeden Monat als Betroffene und mache mich stark und wir brauchen euch! Vergesst uns nicht in den anderen elf Monaten im Jahr.
Also, mein Aufruf zum Pinktober dieses Jahr lautet: Bitte geht alle zu euren Vorsorgen und setzt euch für Menschen mit Krebserkrankungen ein.
Danke, Alu
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