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Elternleben

Konsequent oder inkonsequent oder irgendwas dazwischen

Wir waren über das verlängerte Wochenende mit Freunden unterwegs. Sie haben drei Kinder und wir auch. Seit langem fahren wir zusammen weg. Wir schätzen und mögen uns. So dass wir uns trotz steigender Kinderzahl dennoch ab und an gemeinsam auf den Weg machen.

Doch mittlerweile fällt uns allen auf, dass wir ganz verschiedene Erziehungsstile haben – dabei stört das unser Miteinander nicht. Was schließlich dazu führt, dass Alu und ich uns nach den Treffen immer unterhalten, was wir falsch machen. Denn die Kinder unserer Freunde hören anscheinend und folgen den Anweisungen der Eltern. Sie sind glücklich miteinander und pflegen respektvollen liebenden Umgang.

Bitte seien sie entweder konsequent oder inkonsequent…

Mein wichtigster Professor in Kunstgeschichte sagte gerne: Bitte seien sie entweder konsequent oder inkonsequent aber nicht dieses schreckliche, unbestimmte Dazwischen.“ Er bezog dies auf die Art und Weise, wie wir uns Problemen und Fragestellungen vor und mit einem Kunstwerk näherten. Ich denke aber, er meinte damit durchaus auch das Leben drumherum.

Unsere Freunde sind sehr konsequent. Ihre Kinder kennen das nur so und alles funktioniert. Wir hingegen reiben uns zeitweise auf und werden sogar ab und zu  lauter, ebenso wie unsere Kids. Denn alles konsequent durchzuhalten fällt (uns) schwer. Dabei ist bei uns längst nicht alles folgenlos oder ohne Abschluss. Alu meint wir sollten anfangen konsequentere Eltern zu sein. Das wir dieses Gespräch öfters führen zeigt, dass wir es nicht sind. Ich für meinen Teil gebe zu: Ich kann es nicht und möchte es auch nicht. Es gibt Dinge in unserer Familie die stehen fest. Andere, vielleicht zu viele, sind verhandelbar oder unterschiedlich handhabbar – zumindest erscheint es so. Doch alles andere passt, meiner Meinung nach,  nicht zu uns oder zu mir.

Konsequente Erziehung

 

So haben wir uns auch nie bevor die Kinder kamen einen konkreten Erziehungsplan gemacht, oder uns auf ein geradliniges Prinzip geeinigt. Wir haben es einfach auf uns zukommen lassen, schließlich muss man auch schauen was für ein Kind da eigentlich bei einem einzieht.

Dabei waren die moralischen Leitplanken jedoch klar – doch nicht wie wir diese im Alltäglichen durchsetzen. 

Ich für meinen Teil lebe Konsequenzen und Inkonsequenzen und zeige das auch. Somit bin ich besonders bei den Kinder irgendetwas dazwischen. Was zeitweilig sehr nervt und ab und an auch wunderbar überraschend ist. Ich weiß es ist ein Dauerthema in der Community und bei den Erziehungsratgebern dieser Welt – doch es ist wohl zu selten auch wirklich mein Thema.

Wie ist es bei euch? Seid ihr sehr konsequent bei den Kindern?

Konsti

Was wir von unseren Kindern nicht wissen

 

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8 Comments

  • Steffi
    17. Oktober 2019 at 12:20

    Ich glaube, da spielen sehr viele Faktoren eine Rolle. Vielleicht passt die sehr konsequente Erziehung auch gar nicht zu euren Kindern. Vielleicht würdet ihr anders erziehen, wenn die Kinder anders wären. Es ist ja nicht so einseitig: Ich erziehe auf eine bestimmte Weise und damit forme ich die Kinder nach Belieben. Weißt du was ich meine?

  • Enibas
    17. Oktober 2019 at 12:46

    Also so “Es gibt Dinge in unserer Familie die stehen fest. Andere, vielleicht zu viele, sind verhandelbar oder unterschiedlich handhabbar” erziehen wir auch, es gibt zum Einen Werte, die uns einfach wichtig sind und deshalb befolgt werden, dann gibt es eine gute Handvoll Familienregeln, die sind fest / für jeden gut zu befolgen / haben vorher abgestimmte Konsequenzen und dann gibt es den großen Rest, der in die Laune, den Tagesablauf, das Wetter, was auch immer passt. Das finde ich auch gar nicht schlimm und die Kinder lernen so auch eigenständiges Denken und entwickeln Ideen oder Alternativen. Gegen manche Argumente kommt man dann auch als Erwachsener gar nicht an :0)

  • Alu und Konsti
    17. Oktober 2019 at 12:56

    Genau das diskutieren wir auch immer wieder. Alu

  • Alu und Konsti
    17. Oktober 2019 at 12:57

    Ja, Alternativen sind wirklich verhandelbar. lg Alu

  • Vroni
    17. Oktober 2019 at 13:50

    In meinem Erstberuf als Erzieherin und als Mutter von einem Kind war ich sehr konsequent, und das auch bewusst. Es hat funktioniert, K1 ist ein sehr braves Kind. Manchmal sogar schon zu brav, ein bißchen mehr Grenzen austesten / Abenteuerlust würde ihm manchmal nicht schaden.
    Nun mit K2 merke ich, dass ich nicht mehr so konsequent sein kann. K2 testet alles aus und fordert viel mehr ein, aber ich bin zu erschöpft dafür. Auch würde ich K1 zu oft in seiner Freiheit einschränken, wenn ich bei K2 alles genauso konsequent durchziehen würde wie bei K1. Was nun zuerst da war, die fehlende Konsequenz oder das fordernde Kind, kann ich nicht genau sagen. Die übliche Frage nach dem Huhn und dem Ei.
    Ich bin aber dennoch deutlich konsequenter als mein Mann, was mir meinen Alltag mit Kindern deutlich erleichtert.

  • TAC
    17. Oktober 2019 at 14:12

    Uns gehts da wie euch. Es gibt Dinge, die müssen sein, die setzen wir durch und die haben eventuell auch Konsequenzen, wenn die Kinder sich weigern (Beispiele: Zähne putzen, Hausaufgaben, Schlafenszeiten wenn am nächsten Tag Schule ist… ).
    Und dann gibt es den großen Rest. Der ist verhandelbar, diskutierbar, dehnbar, abhängig von Tagesform, Müdigkeitslevel, Tageszeit…
    Es ist anstrengend, oft laut, aber eben auch nie langweilig.
    Rückmeldungen aus dem Umfeld oder von der Psychologin (wegen Sohnemann, scheint ähnlich zu sein wie bei euch, mit dem Kind, für das kein Platz ist im Schulsystem) zeigen, dass wir wohl doch nicht alles falsch machen (auch wenn es Tage gibt, wo ich das denke).
    Insofern: sind wir einfach weiter inkonsequent konsequent 😉
    LG von TAC

  • U_blues
    17. Oktober 2019 at 18:56

    Wir sind sehr konsequent und ich finde das auch gut, weil unser Sohn (knapp 2) derzeit gerne Grenzen auslotet. Wenn er auf einmal Dinge dürfte, die er sonst nicht darf würde ihn das verwirren und wir würden wahnsinnig werden.

    Ich muss aber dazu sagen dass das bei uns deshalb leicht ist, weil wir nur ein Kind haben , das zudem ganztags in der Betreuung ist und ansonsten sehr unkompliziert. Hätten wir mehr Kinder und wäre unseres in Bezug auf Essen und Schlafen nicht so easy, könnten wir definitiv auch nicht immer die Geduld und Stärke aufbringen, die man für liebevolle Konsequenz braucht. Denn es nervt natürlich wenn man 100 Mal nein sagen oder dem Kind Dinge weg nehmen muss und dabei nicht laut werden will wenn der Wutzwerg sich brüllend auf den Boden schmeißt 😉

  • Alu und Konsti
    18. Oktober 2019 at 21:45

    Hallo,
    danke für deinen Kommentar. Ich muss auch sagen mit ansteigender Kinderzahl wurde das eindeutig konsequente immer schwieriger.
    Es gibt übrigens Dinge da sind alle Eltern konsequent in der Erziehung, das ist ein Anfang.
    Herzlich
    Konsti

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