Wir stecken noch mitten in der Krebserkrankung. Alu hat ihre Chemotherapie hinter sich gebracht. Doch es ist immer noch nicht vorbei. Zwar leben wir einen reduzierten Alltag, doch es fällt uns oft schwer. Die Frage, wie geht es weiter mit ihr, mit uns, ist ein andauerndes Thema.
Hoffentlich bringt die absolvierte Operation im Dezember Klarheit und somit keine weiteren Schreckensnachrichten. In dem Zeitraum seit Juni merken wir, dass uns die Kräfte schwinden. Dafür brauchen wir Unterstützung und lernen mittlerweile mehr und mehr diese anzunehmen.
Es ist dann für uns besonders gut, wenn sich einfach Menschen bei uns melden. Sie fragen wie es uns geht, bieten Hilfe an und haben Geduld. Denn gut funktionierende Freunde, die verbindlich reagieren und gleich etwas zurück geben können sind wir derzeit nicht. Zudem fällt sowieso auf, etliche Freunde sind abgetaucht. Ich vermute, sie können damit schlicht nicht umgehen. Darüber hinaus leben sie ebenfalls ihre abwechslungsreichen und gut gefüllten leben. Wir hingegen sind nun auf Pausetaste. Umso mehr freuen wir uns über jene Menschen, die da sind. Die es uns leicht machen, diejenigen, welche ich nicht lange organisieren muss.
Außerdem kommen viele treue uns oft kaum bekannte Leserinnen hinzu. Sie schicken Alu schöne Dinge zur Aufheiterung. Es kommen Blumen an den wichtigen Tagen, z.B. dann, wenn eine Etappe geschafft ist, wie die 16 Chemotherapien. Als wir große Geldsorgen hatten, erklärten sich andere bereit uns bei der Besorgung von Weihnachtsgeschenken für die Kinder zu helfen. Kurzum: Es muss keine Kohlen geben zum Fest.
Diese Solidarität ist es, die uns ebenso trägt. Wunderbare Menschen, die zeigen, wie hilfsbereit und teilweise selbstlos unsere Gesellschaft trotz allen Unkenrufen ist – in Zeiten von Corona und andauernden Krisen. Sie sind da, die anderen, die uns als ihresgleichen sehen. Menschen, denen man hilft, ohne Erwartung und nicht auf den eigenen Vorteil bedacht.
Wir sind sehr dankbar genau dafür! Irgendwann, das ist mir klar werden wir ebenfalls dort Helfen, wo es notwendig ist. Somit das zurückgeben, was in unserer Macht steht, um diesen Kreislauf der Solidarität zu erhalten.
Es ist wie beim Stagediving auf einem guten Konzert. Oder die Geschichte von den Spuren im Sand, wer es etwas religiöser mag. Es kommt der Punkt im Leben, da kann man nicht mehr alles allein stemmen. Dann kann man von anderen getragen werden, wenn man es zulässt. Ihr tragt uns in dieser Zeit! Vielen Dank und bitte haltet noch etwas durch für und mit uns.
Danke für Eure Unterstützung, auch bei der Wishlist bei Amazon.
Euer Konsti
2 Comments
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17. Dezember 2022 at 22:59[…] einige Dinge regeln wird und ich musste grinsen. Und bis dahin stehe ich vor dem Spiegel und übe mich in Selbstakzeptanz und Geduld. Ich rede vor allem mit meinem Körper über diesen verdammten Krebs, der endlich ausziehen soll […]
Es wird nie wieder, wie es mal war
25. Dezember 2022 at 20:32[…] Was uns durch diese schwere Zeit trägt […]