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Weil in der Kirche kein Platz für sie war…

Ich bin katholisch, die Kinder auch, Alu nicht. Obwohl wir sonntags als Familie die Kirche nicht einrennen, sind wir geneigt zu den wichtigen christlichen Feiertagen auch mit Gottesdiensten in Kontakt zu kommen. Nun weiß ich ja, es ist derzeit Corona im Land.Das Hochfest naht, für mich immer besonders emotional besetzt also habe ich versucht, drei Tage zuvor (was schon echt früh ist für innerfamiliäre Planung von Gottesdienstbesuchen) einen Platz in einem Gottesdienst in der Umgebung zu bekommen.

Unsere Wahlgemeinde hatte nichts mehr frei zur Krippenandacht am Nachmittag. Die Ortsgemeinde auch nicht, die Nachbargemeinde ebenso wenig. Selbst die anderen Gottesdienste boten am Heiligen Abend keinen Platz mehr. Schließlich blieb die Wahl zwischen Streaming, Hörgottesdienst oder der Krippenfeier im Freien. Dies wiederum ist sehr nett gemeint und ambitioniert und im Grunde richtig, doch sicher mit meiner Wohlfühl Familie bei den prognostizierten Minusgraden nicht zu machen. 

In der Kirche war kein Platz für sie

In der Kirche war kein Platz für sie

Vermutlich werde ich versuchen irgendeine Übertragung daheim zu starten. Bei den Liedern werde ich mich bemühen mehr christliche unterzubringen und die Bibelstelle wird länger ausfallen. Eventuell suche ich mir sogar im Netz eine Vorlage unter den vielen seit Corona zusammengestellten Angeboten für den Gottesdienst daheim heraus. Doch es ist nicht das gleiche. Wie in einer Kirche, bei schummrigen Licht und Kerzen im Weihnachtsfest Gefühl dahingleiten, womöglich mit einem Impuls durch das Krippenspiel oder die Predigt. Am Ende werde ich alleine nachts irgendwo hinfahren und es probieren (oft melden sich Leute sicherheitshalber an und kommen dann nicht, vielleicht auch bei der Christmette) oder noch einen Platz auf der Liste ergattern. Darüber hinaus habe ich gehört Freunde von uns spielen die Hirten bei einer Andacht mit unserem Bischof, die wird irgendwo übertragen. Das taugt womöglich sogar für die ganze Familie.  

Kurzum: Um mich mache ich mir keine Sorgen. Ich werde immer wieder irgendwo in der Kirche auftauchen. Dafür ging es mir immer allzu gut mit meinen katholischen Erfahrungen. Ich bin ein Mann mit einer schönen innerkirchlichen Vergangenheit und ich bin ausreichend gläubig und fromm. Doch ob und wie es für andere Menschen, z.B. meine Kinder weitergeht. Ich habe keinen Schimmer.

Außerdem sind die auferlegten und richtigen Beschränkungen aufgrund der Pandemie hinsichtlich der Gottesdienste wohl ein weiterer Sturz für die Volkskirche. Nicht nur, dass wohl in der undefinierten Zeit nach Corona, in der vermeintlichen Normalität, die Sonntagsmessen schlechter besucht sein werden. Nein sicherlich hat es dadurch auch Weihnachten schneller erwischt als erwartet.

Weil in der Kirche kein Platz für sie war

Werden 2025 die Kirchen noch zu den Weihnachtstagen voll sein?

Ich traue mir keine Vorhersage mehr zu. Weiterhin fällt mir auf, den Gemeinden geht die Luft aus. Gab es im letzten Jahr vielerorts einfach drei Krippenandachten, finde ich das dieses Jahr nirgends. Dies ist strukturell verständlich aber ebenfalls eine vertane Chance für die Kirche. Ich werde in der Weihnacht für all das Beten und hoffen, dass es ein wenig wahr werden kann, was wir dann zu Beginn der Mette singen werden. Egal ob in Berlin oder am Ende von Brandenburg, dort wo man mich dann aufnimmt: „Heiligste Nacht! Heiligste Nacht! Finsternis weichet, es strahlet hienieden lieblich und prächtig vom Himmel ein Licht.“

Gleichwie, bleibt standhaft und treu und habt frohe, glücksbringende Weihnachten!

Euer Konsti

Edit: Heute haben wir noch einen Platz in einer Krippenandacht bekommen.

Dieses Weihnachten wird wieder emotional, sowas von

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