Ich sehe in unseren Kindern oftmals auch mich selbst. Nicht nur, dass die Kinder mir optisch irgendwie ähnlichsehen, auch ihre Charakterzüge verraten uns als Eltern recht deutlich. Meine Freude am Netzwerk blitzt manchmal bei der großen Tochter durch, meine große Sehnsucht nach Ruhe bei unserem Sohn und mein Dickkopf bei der jüngsten Tochter.
Ich liebe es, dass die Kinder als Teil von mir erkennbar, jedoch nicht immer zu ihrer Freude!
So mögen es die Töchter eher weniger, wenn man ihnen mitteilt, dass sie aussehen, wie ich oder der Sohn kann es nicht leiden, wenn man seine Füße mit den meinen vergleicht (aber was soll man sagen, die krumpligen Zehen sind nun mal wirklich gleich!). Als ich neulich einen Podcast hörte, dass die Ohren immer nur einmalig sind, bezweifelte ich das stark. Denn unsere Kinder haben sogar die gleichen Einkerbungen an einer Stelle und na ja, das ist schon alles sehr speziell und ich könnte eventuell bei „Wetten Dass“ (gibt es ja nun nicht mehr) ihre Ohren nicht voneinander unterscheiden. Zum Glück jedoch kommen die Kinder nicht in allen Sachen nach, so zum Beispiel in Bezug auf mein Unfallverhalten! Als Kind war ich eine ziemliche Chaotin, ich bin über alles Mögliche gefallen und habe mir so viele Verletzungen zugezogen, dass man mir fast eine Stempelkarte fürs Krankenhaus angedreht hätte. Von Augenverletzungen über Arm- und Beinbrüche.
Ich habe einfach alles mitgenommen und jedes Mal, wenn inzwischen die Schulen anrufen, dann gehe ich im Geiste durch welche Verletzungen die Kinder als nächstes mitbringen könnten!
Bis her sind wir allerdings, bis auf eine Kopfverletzung und einen Fussbruch ganz gut durchgekommen (klopft auf Holz). Die Kinder haben jedoch einige andere Dinge im Leben bereits geliefert und ganz ehrlich, hätte ich vor den Kindern noch keine Haftpflichtversicherung oder eine Rechtsschutzversicherung besessen, so hätte ich wohl spätestens mit der Geburt von Kind drei eine ordentliche Versicherung für Familien abschließen müssen. Da gab es mal diese Geschichte, als das Kind mit einem Stein ein fremdes Auto „gewaschen“ hat. Bis heute begegnen mir die Blicke des Eigentümers in meinen Albträumen! Auch besonders war der Moment, als das Kind einfach per Klick einen sehr wertvollen Legostein im Internet gekauft hat (seitdem besitzen wir mehr Handysperren), ich hoffe eines Tages können wir diesen Lego-Flash-Hut meistbietet verkaufen! Immer wieder schön ist auch die Geschichte, als die Kinder mit unserem Namensstempel in einen Rohbau gegangen sind und dort „verziert“ haben.
Leugnung wäre aufgrund unseres Namens und unserer Adresse auf dem Stempel natürlich sinnlos gewesen. In 17 Jahren Elternschaft bin ich mir inzwischen sicher, dass die meisten grauen Haare genau von diesen Geschichten kommen. Erst im letzten Sommer führten wir einige Diskussionen, da fremde Pellet säcke plötzlich zerstört worden sind (und wir über Eigentum und Fremdeigentum ein genaueres Gespräch führen mussten). Während ich also heute Morgen meine Kinder so voller Zuneigung anschaue und wieder mal die gesamte Bandbreite Mutterliebe spüre, erhalte ich eine E-Mail mit dem Betreff: „Elterngespräch erwünscht“ und seufze: Leben mit Kindern, es wird einfach niemals langweilig!
Alu
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