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Kulturleben Wochenberliner

Wochenberliner: der Schaffner

Der Beruf des Schaffners

Ich bin umgeben von großen Köpfen. Wo
soll ich da nur anfangen?
Vielleicht beim Schaffner. Aus Thüringen.
Oder Sachsen. Gejn Bogg uff englische Durchsagen. Aber einen Kopf
hatte der! An den der Mitreisenden warf er nur ein lässiges „Nee,
där Anschlüsszuch worded nischd“. 
Nach Flensburg komme man heute
nicht mehr so leicht. Sie wollen nachlösen? Dos würd toior! In
Altona endete zum Glück der Zug. Zwei Großkopferte traf ich dann in
einem Laden für Gentrifizierungsbedarf. 
Man wird allerdings in jetzt
auch in Businessklamotten mit „Hei! Was darf’s für dich sein?“
begrüßt, wenn man so blöd ist, sich in Ottensen zu verabreden.
Mann aber, hatten die alle große Köpfe! Später, die Kühe, in der
Südermarsch auch. Es gab zum einen braun-weiße. Die kennt man ja.
Dann hatte es rein-hellbraune. Irritierend. 
Spätestens als die
ersten rein-weißen den Wegrand säumten, begann man zu verzweifeln.
Aber dann tauchte sie doch noch auf: die norddeutsche schwarz-weiße
Riesenkuh. Was fürn Kopf! So groß! Und nur ein bisschen
EU-gefördert. Übrigens fördert die EU auch die Großkopferten auf
halbüberschwemmten Halligen. Einfach Salzwiese kaufen, ne Kuh drauf
(auch eine mit kleinem Kopf), zack – bezahlt die EU. Fürs
Brachliegenlassen. Das sind dann die Großen Köpfe in Brüssel. Ich
wiederum fühle einen großen Kopf herannahen, der sich morgen früh
zeigen wird. Deshalb bleibt es heute dabei.
 Aber die Nordsee ist
schön. Vielleicht eher was für Großherzige.
Konsti

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