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Ein drittes Kind – Who cares? I do!

Ein drittes Kind ist trotzdem neu und anders. Warum ich kein Profi bin.

Neulich waren wir bei einem Geburtstag, ohne die Kinder. Wir saßen an dieser Tafel in diesem Garten und um mich herum wuselten fremde, kleine Kinder die ihre kleinen, dreckigen Fingerchen an mir abwischen wollten. Eine junge Frau kam auf mich zugestürmt und schnappte sich das kleine Schokomonster kurz vor der Kollision mit meinem roten Kleid. „Entschuldigung“, sagte sie und ich winkte ab. Ihr Blick fiel auf meinen Bauch. „Du bist schwanger? Wie lange denn noch?“ Ich nickte und nannte ihr den voraussichtlichen Termin. Sie ließ das Schokomonster laufen und setzte sich zu mir. 

mamablog, papablog
Das Ende ist nah (hoffentlich!).


Wie war das eigentlich in deiner Schwangerschaft?

Aus ihr heraus sprudelten Geschichten zu ihrer Schwangerschaft (mit dem besagten süßen Kleinkind) und auch ihre Geburtsgeschichte (äußerst blutig, aber erfolgreich!). Sie stellte einige Zwischenfragen zu meiner Schwangerschaft und ob ich mir Mädchen, oder Junge wünsche (Ich sage dann immer: “Hauptsache kein Hund”) und wünschte mir am Ende des kurzweiligen Monologs mit Dialoganteilen eine wunderbare restliche Kugelzeit (ein Begriff der mir immer wieder suspekt ist).
Ich war beseelt! 

Redet mit mir!

Endlich hatte mal jemand mit mir einfach über das Kinderkriegen, eine Schwangerschaft und eine Geburt gesprochen ohne dabei ständig mit „Aber das weißt du ja alles schon“ abzuwinken. Es ging mal nur um den Vorgang, um das jetzt und hier und nicht um „Was dein drittes Kind, dann kann man dir ja nix mehr erzählen, oder beibringen.“ 
Oh doch, kann man! Bitte sehr! Bitte redet mit mir über dieses dritte Kind und das was da kommt. Der lange Abstand, meine Sorgen,  das sind auch Gründe warum ich mir wieder eine Hebamme gesucht habe. 

38. SSW, Papablog, Ende der Schwangerschaft
Dieser Bauch gehört mir, auch beim dritten Kind.

Ich bin eine schwangere Frau,  die auch immer wieder unsicher, ängstlich und voller Fragen ist.

Ich lese auch Ratgeber und wünsche mir oftmals die Unterstützung und das Interesse die ich in der ersten Schwangerschaft erfahren durfte. Ich bin keine Gebärmaschine die keine Fürsorge braucht.


Du weißt doch wie es geht, oder?


Unter meinen Freundinnen wird das Thema „Alu kriegt ihr drittes Kind“ leider auch sehr unterschiedlich gehandhabt. Einige haben mir noch zur Schwangerschaft gratuliert, seitdem aber keinerlei Interesse mehr an mir, oder dem wachsenden Bauch gezeigt. 
Bei Kind eins und zwei erschien mir, gab es mehr Nachfragen, mehr Mitgefühl an mir und der Situation.


Ich bin kein Profi, kein Experte auf dem Gebiet.

Ich bin doch kein Profi, ich hab auch wieder Sorgen vor der Geburt, dem Stillen, den schlaflosen Nächten die auf uns warten. 
Sicherlich, ich kann hoffen, dass ich mich an einige Dinge erinnern kann wenn K3 auf der Welt ist, aber ich bin kein Experte, kein Profi. Ich bin ich. Schwanger und voller Sorgen.

Deswegen macht mich das so glücklich, dass es diesen Moment gab.
Mich macht glücklich, dass mir diese junge Frau von ihrem Kind und den bevorstehenden Problemen erzählt hat. Ich nickte und machte mir im Kopf Notizen für später. Sie wusste nichts davon, dass unser großes Kind manchmal schon die Frühpubertät kratzt und dass das bald mittlere Kind mir schlaflose Nächte bereitet. 
Diese junge Frau hat mich im hier und jetzt  gesehen, und sie erzählte einfach drauf los.
Familienblog, Mamablog, Papablog
Bald ist es soweit. Wir warten auf Dich.


Egal ob Kind eins, oder fünf – es ist immer wieder alles neu.

Das ist ein wertvolles und schönes Gefühl von Wahrnehmung und Zeit, dass ich jeder Schwangeren, egal ob mit dem ersten, oder dem x-ten Kind schwanger von Herzen wünsche.

Denn auch wenn manche vielleicht denken “Drittes Kind – Who cares?” so ist das doch immer wieder anders und neu für mich als Frau und Mutter. Also:  “I do!”

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8 Comments

  • Mama 2.0
    26. Juli 2016 at 07:45

    Das glaube ich dir! So ging es mir beim Zweiten. Ich habe mir im Kreißsaal nach der Geburt noch mal zeigen lassen, wie man wickelt. Gefühlt war ALLES weg! Die Handgriffe waren natürlich schneller wieder da als ich den Namen des Kindes aussprechen konnte, aber diese Unsicherheit vorher kommt mir sehr bekannt vor. Auch zur Geburt und allen Abläufen – ich war dankbar für eine Hebamme! Denn keine Geburt ist wie die andere. Auch nicht bei Kind 3, 4 oder 5. alles Gute für die letzten Wochen! Bald geschafft!

  • K:FEE
    26. Juli 2016 at 10:29

    Ich kann hier ähnliches berichten, auch wenn es nur 2 Kinder sind. Dadurch, dass der Große bei der Geburt seiner Schwester schon 8 war, wusste ich nix mehr. Was heißt "wusste"?! Auch jetzt, 9 Monate später, muss ich Kleidergrößen, wann kriegt das Baby welches Nahrungsmittel, muss es jetzt krabbeln können usw. regelmäßig googeln. Durch das Große Kind geht ja nun auch einiges immer mal unter: beim ersten Kind hat man sooooo viel Zeit, sich auf alles mögliche einzustellen und vorzubereiten :)Genieß die letzten Wochen. Du siehst wahnsinnig toll und schwanger aus :)Käthe

  • lena
    26. Juli 2016 at 16:16

    Liebe Alu, oh ja ! Ich habe drei Kinder und arbeite jetzt schon seit einigen Jahren mit Müttern, Babys, Kindern. Und ja, im Trubel mit mehreren Kindern geht das Schwangersein manchmal fast unter. Trotzdem war auch ich bei Kind 3 oft einfach nur eine schwangere Frau mit allem, was dazugehört 😉 Insofern: yes, me too ! (Und genausowenig läuft Kind 3 "einfach mit")Ich wünsche Dir alles alles Liebe für die restliche Schwangerschaft und eine tolle Geburt ! Du siehst wunderschön aus ! Man bekommt gewisse Übung, aber bis zum Profi in der Sache bräuchte es vermutlich ca. 15 Schwangerschaften ;-)Lieben GrußLena

  • Getragensein
    26. Juli 2016 at 19:30

    Ich unterschreib hier! Mein 4. Sohn lehrt mich nochmals so vieles und ist in vielem so anders als seine grossen Brüder. Manchmal da fühle ich mich wie eine blutige Anfängerin, obwohl ich ja bereits einen gefüllten Rucksack an Erfahrungen als Mama mitbringe 😉

  • Anonym
    26. Juli 2016 at 20:31

    Jap, nach 4 Kinder kann ich das nur unterschreiben. Jedes Kind, jede Schwangerschaft ist anders – man selbst ist anders, hat sich weiter entwickelt, ist älter geworden. Es ist immer wieder neu und jedes Kind bringt eine neue Herausforderung – oft anstrengend aber immer wieder schön.Alles Gute wünscht euch Simona

  • loregilmore
    28. Juli 2016 at 11:50

    Hihi, schön geschrieben! 🙂 Wie viel Abstand hast Du denn zu Deinen zwei grossen Kindern, wenn ich fragen darf? 🙂 Auch ich bin mit dem 3. Kind schwanger und es ist tatsächlich so, dass es nirgendwo mehr ein grosses Thema ist. Ich empfinde es aber auch gar nicht unbedingt als störend, da ich gerade jetzt, in der nun 17. Woche angekommen, selber noch zu unsicher bin und mit Bangen auf den nächsten Hebammentermin warte da ich das Baby noch nicht spüre… tatsächlich fühle ich mich aber nach zwei Kindern doch recht sicher in Bezug auf die Zeit, die da noch kommen möge… ich habe nicht mehr das Gefühl, alle nach ihren Erfahrungen fragen zu müssen, sondern denke, dass ich weiss, was ich tue und das ist ein gutes Gefühl 🙂

  • die Sammlerin
    28. Juli 2016 at 16:26

    Haha, das kenne ich. Ich schule gerade Kind Nummer 4 ein, Kind Nummer drei machte im Mai Abitur. Egal wo Mütter von zukünftigen Erstklässlern zusammenstehen heißt es: Ach für dich ist das ja nichts Neues, du weißt ja alles !Übrigens als Kind Nr. 4 zur Welt kam, war Kind Nr. 3 bereits 12 Jahre alt und alles war genauso neu wie bei Kind Nr. 1. Und ich war auch nach der Geburt genauso unsicher wie bei Kind Nr. 1. Es ist ein anderes Kind und wir sind andere Frauen 🙂 Liebe Grüße, die Sammlerin

  • Anonym
    2. März 2017 at 08:09

    Hallo, es war schön, diesen Kommentar zu lesen. Ich habe vor 18 Monaten hier im Forum genau so einen Artikel gesucht.. leider ohne Ergebnis. Ich fühlte mich ziemlich allein und auch unsicher.. obwohl ich nicht allein war.. so war es doch mittlerweile ein bisschen schick .. nochmal ein " K 3 "" zu bekommen…:), doch war es anfangs ein Schock und ich hatte nur 8 Monate zeit, mich und meine Familie darauf einzustellen!Doch wat soll ich sagen..wie alle hier auch : Es war und ist die beste Entscheidung gewesen ! Aber trotzdem ist alles anders.. irgendwie neu… da ja wie wir alle wissen jedes Kind, jede Zeit ist anders. Auch die Rahmenbedingungen ändern sich jedesmal..Aber ich glaube , eines hat man auf jeden Fall mehr.. die Gelassenheit.. oder ? :)Lg.w

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