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Elternleben

Lost in Elternlogistik

Es ist 20:51 Uhr und ich sitze! Die Kinder sind alle noch wach, aber ich habe es wirklich schon geschafft mir meine Schlafanzughose anzuziehen und mich hinzusetzen! Das fühlt sich quasi wie ein Olympiasieg an, denn heute war ein Tag der irgendwie aus 36 Stunden bestand, statt aus 24 Stunden.…und das kam so. Heute Morgen erwachte ich gutgelaunt und schon mit einem inneren Gefühl für ein buntes Outfit. Rock und Pullover von 2006 waren schnell gefunden (werden auch immer noch heißgeliebt) und dazu trage ich heute mal: Ohrringe! Es fühlt sich also fast schon nach Feiertag an.

Lost in Elternlogistik

Beweisbild!

Bereits am frühen Morgen fährt der Sohn mit Maske und Bus zur Schule, ich stehe an der Tür und winke bis zur nächsten Sichtachse, schließlich bin ich ja Mutter. Es ist 7. 10 Uhr und der Mann hat bereits einen Kaffee gekocht! Ahhh! Das ist doch mal ein guter Start.

Ich verbreite ein wenig Hektik, denn um 8. 45 Uhr möchte ich gern am Schreibtisch sitzen, habe aber heute die Aufgabe das kleinste Kind und den Mann in Richtung Kita zu chauffieren (Montag und Donnerstag sind meine Autotage) und danach gibt es noch etwas abzuholen an der Schule der großen Tochter, nämlich die Selbsttests! Pünktlich 7.45 Uhr sitzen wir im Auto zur Kita und hören zum x-ten Mal ein Disney Lied. Vielleicht hätte mich das ja schon vor einer Zeitschleife warnen können? Wer weiß?

Während der Mann an der Kita das Kind in die Gruppe bringt, erledige ich ein Telefonat im Auto und verabschiede mich winkend. Station zwei ruft! Ich schaffe es 8.25 Uhr an der Schule des großen Kindes zu sein, deren Raumbeschreibung zur Abholung der Tests sich ungefähr so anhörte

“Folge am alten Baum den Spuren des goldenen Einhorns und biege beim magischen Fluss nach links ab. An der Schleuse bezahlst du mit einem Goldstück und eine Wunschfee wird sich einlassen…”

Defacto liefen da heute einige Eltern durch die Gegend und suchten Räume! Etliche riefen ihre Kinder an (ich natürlich nicht. Ich schicke eine Nachricht mit: Wie lautet die Raumnummer?) Nach erfolgreicher Jagd um die Schnelltests ein flotter Ritt nach Hause und wirklich: 8.47 Uhr schaltete ich den Rechner ein! Alles ist möglich!

Ganze 30 Minuten konnte ich dann in dieser ersten Phase heute arbeiten, bis das Telefon klingelte. Oh nein, eine Schulnummer! Die Schule vom Sohn ließ all die Kinder direkt abholen, ein Schnelltest in der Erzieherinnengruppe war positiv ausgefallen und so werden alle Kinder nach Hause geschickt.

Hüüüüh. Die eilende Botin/Mutter sattelt wieder alle Pferde und reitet vom Hof.

Ein kleiner Stau bringt meine internen Zeitpläne ins Wanken, aber gut: das wird schon passen. Nach einiger Zeit habe ich das Kind, den Rückweg, einen Schnelltest und das vorbereitete Homeschooling mit dem Sohn im Griff und setze mich an den Rechner. Heureka! Konzentrierte Arbeitszeit findet statt, bis es klopft:

“Hunger, Durst, müde, Fernsehen?”

Lost in Elternlogistik

Mir fällt ein, dass wir heute noch einen Termin absagen müssen und dem Fahrdienst sollte ich auch noch Bescheid sagen, dass das Kind schon daheim ist. Nach einigen Telefonaten rund um reine Logistik fühle ich mich müde und möchte mich hinlegen. Leider geht das nicht, denn ich muss das kleine Kind (Pandemieform Kita) ja auch schon wieder abholen und sattle die Pferde erneut. Los geht es, Eltern stehen einfach niemals still!

Auf dem Rückweg erspähen wir eine offene Eisdiele, zum Glück habe ich noch Kleingeld in der Tasche und darf ein Eis für die beiden Kleinen spendieren. Das ist wirklich der beste Moment des Tages! Ich bedanke mich bei der Eisdiele und grinse debil.

Lost in Elternlogistik Eisspatz Eis aus Frz Buchholz

Eisspatz Eis aus Frz Buchholz

Als wir zu Hause ankommen erledige ich noch was und irgendwie fühlt sich der Tag bereits jetzt an wie zwei Tage, ist aber WIRKLICH nur einer! Es kommen viele Streitereien, ein Obstteller und eine Tiefkühlpizza zum Einsatz. Die Wäsche winkt, die Katzen wollen mir irgendwas erzählen und der Liebste ist immer noch im Büro im Online-Konferenzen- Einsatz.

Jetzt ist es 21.05 Uhr und ich habe meine Schlafanzughose an! Morgen wird das große Schulkind wieder hier sein, das mittlere Kind auch und wenn ich mir so den Wäscheberg ansehe, dann…

Ach was. Ich schlaf jetzt und träume von Logistik unter nicht Pandemie Bedingungen, denn leichter ist für Eltern mit den ganzen Testungen, kurzen Zeiträumen und vielem anderen mehr wahrlich nicht geworden in den letzten Wochen! #Zerocovid

Schlaf gut ihr tapferen Eltern!

Alu

 

Ich mache mir Sorgen. Wie gehen wir aus dieser Pandemie heraus? #Corontagebuch

Lost in Elternlogistik Eisspatz Eis aus Frz Buchholz

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1 Comment

  • Manjuschka
    26. März 2021 at 09:20

    Liebe Alu,
    da bekommt man ja schon beim Lesen Schweißausbrüche. Ihr seid so tapfer, wie ihr die Situation annehmt. Ich denke, es hat aber auch immer sehr viel damit zu tun, wie viel Stress der Arbeitgeber macht bzw wie tolerant diese sind und sicherlich auch, ob man zur Not mit einem Einkommen auskommt (wenn man all den Luxus weglässt). Ersteres funktioniert bei uns recht gut. Zweiteres wäre für uns tatsächlich nicht machbar. Das baut dann einen gewissen Druck auf.
    Ich wünsche uns allen, dass diese Pandemie ein schnelles Ende findet und wir so etwas nicht nochmal miterleben müssen.
    Liebe Grüße
    Mani

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