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Elternleben

Warum ich verheiratet bin (mit Alu)

Am 6.8. wies die Zukunfts-Alu in #MeinBriefanmich zu recht auf unseren Hochzeitstag hin (23. August)- den vor einem Altar in einer Kirche. Für mich war Heiraten stets ein selbverständlicher Vorgang, einer zunächst sicheren Zweierbeziehung.
Doch wie ich schon habe durchblicken lassen, ist meine Selbstverständlichkeit nicht die anderer Menschen und glücklicher Paare.

Warum also bin ich (mit Alu) verheiratet?

Zuerst: Ich GLAUBE an GOTT, der um es kurz zu fassen in unser Leben hineinspielt (wie abwesend oder anwesend er dabei ist, kann ich nicht hier nicht ausweiten). Daher denke ich auch, dass er mit dem Zufall zu tun hat, dass meine Frau und ich uns trafen (im Internet) und voneinander so sehr angetan waren, um es miteinander zu probieren. Vor ihm wollte ich meine Zusage machen. Eine Zusage zu einem gemeinsamen Leben in dem wir Liebe teilen, damit Sie mehr wird und uns hoffentlich nie wieder verlässt.

Damals war es, 2008.

 

Eine Angst davor, dass wir zwei unser gegenseitiges Versprechen im Angesicht Gottes nicht einhalten, haben wir. Doch überall wo etwas beginnt und fortbesteht, treten Brüche auf.

Manches Mal führen diese dann endgültig zu zwei oder mehr “unkitbaren” Teilen. Doch deswegen es nicht probieren? Schön blöd wäre ich da, denn ich lebe nur einmal auf dieser Welt in meiner Gestalt.

Jedes Jahr, jede Erfahrung ist ein Mehrwert im Angesicht der menschlichen Vergänglichkeit 

und für mich im Angesicht der göttlichen Ewigkeit.

Ich denke Alu sieht es ähnlich. Nur, dass bei ihr der Begriff Gott darin nicht vorkommt.  Ich gestehe ein, es kann wohl auch gut ohne Gott gehen.

Es kann wohl auch ohne Gott gehen?!

 

Doch, ich bin auch katholisch verheiratet, weil ich Zeugnis ablegen will. Über die Kirche, ihre Sakramente und MEINE guten Erfahrungen damit. Meine Eltern waren mir Vorbilder, darin sich zu lieben, zu scheitern und gemeinsam wieder zu beginnen.
Freunde von mir, aus zerrütteten Elternhäusern, haben aufgrund Ihrer Scheidungskinder-Erfahrungen gesagt, sie würden nie heiraten. Manche sogar, dass sie auch keine Kinder bekommen wollen.
Fast alle von Ihnen haben diese Versprechen auch eingelöst (bisher). Doch dazu gehören immer zwei und zum Glück sind wir neuprägbar und Liebe macht ja bekanntlich blind.

Wohl auch ein Grund, warum sich meine Frau auf die Kirche einließ.

Die Institution Ehe als Modell des Zusammengehens

Doch auch die staatliche Institution Ehe hat neben den Vorteilen (Steuer, Adoptionsrecht …) eine klare Funktion des “Zusammengehens”, die immer noch geachtet wird. Warum sonst wollen bestimmte Partnerschaftsmodelle sonst dieses Recht auch (Was ich gut verstehen kann und begrüße)?
Hier ist sogar, gegenüber religiöser Formen, die Sollbruchstelle Scheidung schon einkalkuliert.

Ich denke: MUT zur Heirat, MUT zur Entscheidung ist heutzutage wichtiger denn je! 

Vierzig sind die neuen Dreißig, oder Dreißig die neuen Zwanzig?
Ist das ein Zeichen für unsere Angst zu wählen und das gewählte mit Leben zu füllen und durchzuhalten?! Einerseits in Weiß auf einem Schloss heiraten wollen und Andererseits? Das finde ich zumindest nicht durchdacht.
Meine Frau sagte bereits sehr früh 100% Übereinstimmung kann es nicht geben. Da stimme ich mittlerweile zu. Dafür bleiben wir ja auch immer wir selbst. Doch noch fernab von TCM-Partnerlook ab fünfzig Jahren, wir nähern uns bisher noch dem ideellen Vollwert von 100 % an.
Meine Frau ist hübscher als Ich, 2015.
Außerdem klingt es für mich besser zu sagen: “Ich habe mit meiner Frau zwei Kinder” als “Ich habe mit meiner Freundin zwei Kinder”, ist irgendwie unerwachsen.
Da hatte Oma vielleicht recht? “Eine Frau hat man erst, wenn man verheiratet ist.”
Dieses Gefühl bleibt mir.
Warum seid Ihr verheiratet? Warum seid Ihr es nicht?
Ich freue mich über Kommentare!

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9 Comments

  • derkleinegemischtwarenladen
    14. August 2015 at 06:52

    Schön geschrieben.

    Als Scheidungskind und mit einer schwierigen erweiterten Familie gesegnet hatte ich – im Gegensatz zu Deinen Freunden – immer das Bedürfnis nach einer eigenen Familie. Nach Menschen, die zu MIR gehören. Wohl aber eigentlich mit der Betonung auf ZU mir. Niemand gehört mir. Aber ich habe einen tollen Mann und eine wunderbare Tochter. Sie sind meine Familie. Für mich die Möglichkeit, ein neues Leben zu beginnen und die Vergangenheit loszulassen.
    Geheiratet haben wir, weil wir uns lieben. Weil es verbindlich ist, in unserem Falle vor dem Gesetz. Verbindlichkeit ist hier der Punkt. Ich bin sowieso nie für zu schnelles Aufgeben, es wird uns ohnehin zu leicht gemacht in diesen Zeiten. Aber verheiratet zu sein hat eben eine andere Verbindlichkeit und auch Verantwortung dem anderen gegenüber. Diese Verbindung bin ich gerne eingegangen. Wir haben auch unsere Auseinandersetzungen, aber immer mit dem Focus auf eine Verbesserung (sobald man sich abgeregt hat. *g*).

    Meine Familie hat mich heile gemacht und ich bin der glücklichste Mensch der Welt, wenn ich Kind und Mann im Arm halte. <3

    Alles Liebe für Euch.
    Tante Emma

  • Sari
    14. August 2015 at 07:26

    Ich wollte immer heiraten und eine Familie gründen, den Mann an meiner Seite finden, der mir das Gefühl von Sicherheit gibt. Eine Seltenheit heutzutage, finde ich. Ich habe als Teenager in der Hinsicht leider viele schlechte Erfahrungen gemacht und am Ende dann einen Mann gefunden, der mir nicht unterschiedlicher sein könnte *lach* Wir sind wirklich so unglaublich verschieden, dass es ein Wunder ist, dass wir überhaupt zueinander gefunden haben. Im Laufe der Jahre hat sich aber gezeigt, dass genau das scheinbar das Richtige war, denn durch unsere Unterschiede sind wir zu einer guten Einheit geworden, denn für verschiedene Momente waren die verschiedenen Eigenschaften und Vorzüge passend und so ergänzte sich alles prima Davon mal abgesehen haben wir in den 16 Jahren, die wir uns nun schon kennen (mein halbes Leben) mehr und mehr angeglichen. Wie soll so etwas gehen, wenn man sich von Anfang an gleicht? Wie soll man voneinander lernen und sich immer wieder neu entdecken, wenn man zu 100% zueinander passt. Ich finde das gut so und so bleibt die Beziehung immer ein Abenteuer und eine Entdeckungsreise.
    Geheiratet haben wir letztendlich auf meinen Wunsch hin, ich glaube dem Mann war das gar nicht soooo sehr wichtig, ihm war nur wichig, dass wir warten, bis wir von einer finanziellen Stabilität sprechen können. Warum wollte ich unbedingt heiraten? Ich liebe es "Mein Mann" zu sagen und mir war es irgendwie wichtig es für alle und vor allem für uns selber offiziell zu machen!

  • X-MAL ANDERS Ullrich-Turner-Syndrom
    14. August 2015 at 18:25

    Hallo, tolle Worte.
    Mir geht es ähnlich wie Tante Emma. Icz bin ein Scheidungskind mit unterkühlten Eltern. Ich wollte (Mann + 2 Kinder) und will (gerne noch mehr Kinder) eine große Familie, die zu mir gehört. Zusammen ist dann das ausschlaggebende Wort. Wir gehören zusammen, wollen das zeigen und verbindlich machen.
    Wir haben in den Gärten der Welt geheiratet, weil Liebe und Partnerschaft wie Pflanzen sind, weil sie wachsen und gedeihen, weil sie gehegt und gepflegt werden müssen.
    Alles Gute für Euch
    Anne

  • stickmurmel62
    17. August 2015 at 06:49

    Ich hielt das Heiraten vor 33 Jahren eher als ein Experiment (aber ich war auch erst 21). Wir kannten uns ein halbes Jahr, als mein Mann eines Tages zu mir sagte, er müßte unbedingt im Rathaus etwas erledigen, und da wir anschließend einen Stadtbummel machen wollten, trabte ich mit. Er klopfte an einer Tür, nahm mich an die Hand und erklärte der am Schreibtisch sitzenden Dame sein Anliegen mit folgenden Worten: "Ich möchte diese Frau heiraten und zwar so schnell wie möglich, wann haben sie denn den nächsten Termin." Ich war völlig verdattert, bekam große Augen und mir klappte die Kinnlade herunter.
    6 Wochen später war der "erste freie" Termin und ich war verheiratet – zack fix.
    Mein Mann ist bei seiner Oma aufgewachsen, Mutter weit weg, Vater unbekannt, ich in einer intakten Familienkonstruktion (meine Eltern sind jetzt 60 Jahre verheiratet). Da hat man erstmal auch ganz unterschiedliche Vorstellungen von dem Thema Ehe. Wir sind aneinander und miteinander gewachsen. Irgendwann fragte ich ihn mal nach den Beweggründen für diese "spontane" Entscheidung. Er sagte, er hätte vom ersten Augenblick an gewußt, dass ich die Frau bin, mit der er alt werden möchte, neben der er jeden Tag aufwachen will, von der er wußte, dass ist die Richtige. Und als sich dieses Gefühl verfestigt hatte (eben nach 6 Monaten) dachte er sich, ich mach jetzt Nägel mit Köpfen. Ich stehe zu meinen Gefühlen (anders als sein Vater) und das will ich auch nach außen bekunden.
    Und ich? Für mich war es keine Frage, dass er der Richtige ist (deshalb habe ich, auch wenn der Antrag unkonventionell und unerwartet kam, ohne Zögern "Ja" gesagt). Das man zu seinen Entscheidungen steht, auch wenn es mal nicht rund läuft oder man sich zusammenraufen muss, das habe ich vorgelebt bekommen und wohl auch verinnerlicht.
    So sind wir nun seit 33 Jahren verheiratet – und ehrlich, es fühlt sich nicht wie 33 Jahre an, eher vielleicht wie 33 Monate.
    Das wir ein Team sind (nicht unbedingt immer der gleichen Meinung, aber das wird hier respektiert) merkt man daran, dass es sich sehr komisch anfühlt, wenn der Andere Abends nicht da ist, dass man unruhig schläft, wenn der Partner auf Dienstreise ist, dass wir oft wie von Zauberhand, gleichzeitig den selben Kommentar abgeben, ach …. das es sich einfach richtig anfühlt, neben ihm morgens aufzuwachen.

    LG Viola

  • muell
    17. August 2015 at 10:17

    Vielen Dank für deinen Kommentar!
    Verbindlichkeit ist auch unser Thema, wir finden es selbstverständlich und sind es vor allem uns zweien gegenüber.
    Dein
    Konstantin

  • muell
    17. August 2015 at 10:19

    Hallo Sari,
    ja der Perfektionsdrang (100%) ist leider oft beim Thema Liebe soweit oben, dass er erst von der Realität eingeholt werden muss.
    Doch auch wir leben und lieben unsere 75-85%.
    Dein
    Konstantin

  • muell
    17. August 2015 at 10:20

    Liebe Anne,
    immer schön weiter pflegen und gießen,
    auch wenn die Eigenpflege oft schon anstrengend genug ist.
    Dein
    Konstantin

  • muell
    17. August 2015 at 10:21

    Liebe Viola,
    wow was für ein Vorbild 33 Jahre! Aber auch wir leben fröhlich miteinander hin und Schwupp, 7 (bzw. 8) Jahre Ehe.
    Weiter machen, bitte!

    Dein
    Konstantin

  • Kitty
    15. September 2018 at 20:41

    Ich bin mit meinem jetztigen Patner nicht verheiratet, weil wir noch nicht so lange zusammen sind und er eigentlich nicht so der Fan von heiraten ist (ich ja auch nicht sooo unbedingt, aber irgendwie wärs schon schön), allerdings hat er mittlerweile schonmal zumindest die Option erwähnt. Mal sehen, was die Zeit bringt

    Mein Partner vorher und ich haben nicht geheirtatet, weil er auf den perfekten Zeitpunkt warten wollte. Es war für uns beide irgendwie klar, dass wir standesamtlich sowie kirchlich heiraten. Er hat sich unzälige Male mit meiner besten Freundin heimlich getroffen, um über den perfekten Ort, den perfekten Verlobungsring etc. zu reden. Sie hat ihn jedes Mal beraten, was ich gut finden könnte (er wollte da beste Freundinnen Rat einholen).
    Dann wurde er psychisch krank, darunter litt für ihn dann auch offenbar die Beziehung so sehr, dass er ein Jahr nach der Diagnose nach 6 Jahren Beziehung den Kontakt abbrach. Wenn wir verheiratet gewesen wäre, wer weiß, ob er da dann auch einfach die Scheidung eingereicht hätte…

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