Vor fast zwei Jahren haben wir das erste Mal über das Thema Hausbau mit Kindern geschrieben. Euphorisch berichteten wir davon, wie und vor allem warum wir uns entschieden hatten umzuziehen und den Weg eines Hausbaus in Angriff genommen haben. „Dauert kein Jahr, dann seid ihr drin.“ Diese und mehr Versprechen gab uns ein Bauträger, der selbst anscheinend von der Bürokratie überrascht worden war.
Nun, fast zwei Jahre später, kann ich euch eines sagen: Wir sind noch nicht umgezogen! Jede Woche schauen wir mehrfach auf der Baustelle vorbei und sehen inzwischen nur noch Kleinstschritte.
Meine Haare werden grauer, unser Spielraum wird kleiner.
Ich stelle ab und zu die ganze Entscheidung inzwischen in Frage, denn meine Geduld, meine Nerven und auch unser Geld (ja ja, Luxusproblem – sie wollten ja ein Haus bauen) sind am Ende angekommen. Das Haus steht auf seinen vier Wänden, hatte aber bis letzte Woche kein Dach und ich habe kein Talent selbst das Dach zu decken. Die Baubranche boomt zu sehr, als dass eine fünfköpfige Familie nur irgendwelche Argumente vorweisen könnte und so warten wir und warten. Auch der strengere Tonfall, der Bauherrenschutzbund, oder ein Anwalt können bis dato wenig ausrichten.
Immer wieder überlege ich den Namen der Baufirma öffentlich zu machen, denn nicht nur die Garantie nach Baubeginn ist verstrichen, sondern auch die Art und Weise der Kommunikation ist weiterhin schlecht. Aber, ich glaube das hebe ich mir wirklich bis zum Schluss auf, wenn ich entweder in die Garage meiner Schwiegereltern, oder in dieses Haus eingezogen sein sollte.
Seit mehr als zwei Jahren treffen Konsti und ich immer wieder Entscheidungen für das Haus. Fliesen, Küche, Badewanne usw.?
Alles will und muss wohl überlegt sein und dauert an. Die Fliesen für das Haus haben wir inzwischen ein zweites Mal aussuchen müssen, da die erste Bestellung gar nicht mehr gültig war. Die Wand für die Badewanne wurde falsch gesetzt, die Fenster sind beim Einbau kaputt gegangen usw. usf.
Bauen wir die Hütte einfach selbst, Bob der Baumeister?!
An manchen Tagen fühle ich mich so, als ob wir das Ding doch noch selbst bauen müssen. Dabei habe ich immer gesagt: Ich ziehe nur in ein Haus ein was schon steht und in keine Baustelle. Man darf gespannt sein ob wir das in diesem Jahr noch schaffen, oder ob wir auch noch das dritte Jahr mit einer Baustelle beginnen.
Alu
10 Comments
Mama Maus
13. Mai 2019 at 08:15Hallo Alu,
Das tut mir furchtbar leid.
Ich wünsche euch von ganzem Herzen, dass es jetzt doch schnell geht und ihr Ende des Jahres ein wunderschönes Weihnachten in eurem Traumhaus feiern könnt.
Viele Grüße
Mama Maus
TAC
13. Mai 2019 at 08:18Hey, ich fühle mit euch.
Wir haben vor einem Jahr den Vertrag mit der Hausbaufirma unterschrieben. Vor einem halben Jahr sollte der Abriss des alten Hauses geschehen, seit einer Woche ist das Haus nun endlich weg. Nun warten wir wieder. Als nächstes ist das Gespräch mit dem Bauleiter an der Reihe, aber der meldet sich nicht.
Und zu allem kommt noch eine Forderung der Nachbarn bezüglich der frei gelegten Fassade. Wir hatten mit denen eigentlich schon alles geklärt. Gesetze dazu gibts nicht, nur Einzelfallurteile. Und die sind auf der Seite der Nachbarn.
Der Kredit ist auf Anschlag kalkuliert und wir bekommen erst die Restsumme ausbezahlt, wenn die Baufirma ihr Geld hat (das wollten die so, haben wohl schlechte Erfahrungen gemacht). Das widerum heißt, dass wir alles unvorhergesehene und alles, was nicht über Rechnung durch die Baufirma läuft, selber bezahlen müssen. Und da ist derzeit einfach nix übrig für die Fassade der Nachbarn. Ich hab derzeit Angst, dass wir das Haus verlieren, noch ehe es gebaut ist. Denn irgenwann sind wir am Ende des Geldes angekommen.
“Wer ein Haus baut, muss Geld haben”, und folglich kann man den melken… *Ironie off*
Haltet durch!
LG von TAC
Suomitany
13. Mai 2019 at 09:14Das ist erschreckend und unvorstellbar.
Wir haben vor 12 Jahren gebaut. Das war so einfach und unkompliziert. Nach 6 Monaten war es fertig. Wenn ich mir vorstelle, es wäre anders gewesen und unsere damalige wohnsituation….Ich drücke euch so die Daumen, dass jetzt bald ein glückliches Ende naht
Amberlightlabel
13. Mai 2019 at 12:58Oh je und das bei einem Neubau! Unsere Vierseithofsanierung mit 15 Familien mit der Entkernung der Fachwerkhäuser brachte auch ein Jahr Bauverzug und fünf Jahre bis zum Einzug, wobei wir nun drei Jahre nach dem Einzug noch keine Schlussabrechnung haben, aber das war wohl auch nicht anders zu erwarten. Euch Alles Gute und starke Nerven
Alu und Konsti
13. Mai 2019 at 21:24Vielen Dank. Ich brauche auch echt viele Nerven. lg Alu
Alu und Konsti
13. Mai 2019 at 21:25Ich konnte es mir auch nicht vorstellen. So ein Mist. Lg Alu
Alu und Konsti
13. Mai 2019 at 21:25Haltet auch durch! lg Alu
Alu und Konsti
13. Mai 2019 at 21:25Vielen Dank. Das wünsche ich mir auch. lg Alu
Juli
14. Mai 2019 at 00:12Ihr zieht noch dieses Jahr ein. Herbst. Behaltet starke Nerven und gute Laune!
Alu und Konsti
14. Mai 2019 at 22:10Das wünsche ich mir.lg