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Hausbau mit Kindern

Was ist denn nun mit dem Baukindergeld #HausbaumitKindern

Baukindergeld – nur nicht zuviel fördern

Dass wir bauen (wollen) ist kein Geheimnis. Seit über einem Jahr warten wir auf die Baugenehmigung (dies ist ein Krimi für sich). Immer mehr Geld wird unser Projekt kosten, dennoch freuen wir uns, auch weil auf einmal das Baukindergeld am Ende des Tunnels auftauchte.

Eine Art Kompensation für steigende Kosten. Dies hier ist die Meinung eines Betroffenen und daher prinzipiell tendenziös. Dies sei erinnert, bevor man hier kommentiert.

Meine Meinung ist schlicht, wer jemanden fördern will sollte wissen was er tut. Alle Entscheidungen bringen unabsehbare Folgen mit sich, diese sollte man versuchen einzuschätzen. Die große Koalition will Familien fördern, soweit so gut.

 

Kinder großziehen ist gesellschaftlich lebenswichtig -Eltern vor der Armut zu schützen eine soziale Pflicht.

Familien brauchen ebenfalls Wohnraum auch sie sind direkt oder indirekt Opfer der Verdrängung und der schlecht steuerbaren Wohnungswirtschaft und all der kleinen politischen Versäumnisse. Bezahlbaren Wohnraum gibt es für uns mit drei Kindern schon lange nicht mehr, mehr als 2000 Euro bräuchten wir für vier oder fünf Zimmer in der Innenstadtnähe.

Bitte fördern, aber nicht zuviel

Der Staat will Familien also dadurch fördern, dass er sie beim Erwerb von Wohneigentum unterstützt. Eine Form der Absicherung, denn wenn die Schulden abgetragen sind, ist das Wohnen irgendwann krisenfest und finanzierbar, oder es wurde ein Wert geschaffen.

Die Zinsen sinken, die Preise steigen. Eine Folge von Angebot und Nachfrage, würde ich meinen. Die Zielgruppe des Unterstützungvorhabens war klar umrissen egal  ist sie ist auch arm, oder reich, oder mittendrin. Manch einer hat das Geld vermeintlich nicht nötig, andere schon. Doch zu viel Geld soll die ganze Förderung nun auch nicht kosten. Der Groko-Staat will beliebter werden doch bitte nicht einseitig, denn die Bevölkerung ist nicht nur Familie mit Eigentumsfantasien (oder doch?). 

Baukindergeld- was denn nun

So soll es nicht enden.

Gleich ob Agrar-, Industrie-, Bergbau-, Hausbau- oder sonst welche Förderung, immer wird indirekt gefördert, nie erreicht es alle direkt und Familien anscheinend immer zuletzt.

Zurück zum Thema: Wenn die Regierung Familien fördern will, kann sie nicht irgendwelche unrealistischen Bremsen einbauen – will sie doch Familien (!) fördern, womit das Ziel ausreichend definiert ist. Am besten sollte gar keine Linie gezogen werden, denn gleich wie es wird kompliziert und läuft Gefahr keine Realität mehr abzubilden.

Meine Wirklichkeit ist nämlich folgende:

Wo Baugrund teuer ist (und das ist er in Berlin und Umgebung), bleibt weniger Geld fürs Haus.

Viele Träume müssen hier zurückgesteckt werden, konventionelles Bauen ist daher angesagt.

Gleichzeitig soll die baldige Immobilie eine Verbesserung darstellen. 5 Statt 4 Zimmer vielleicht sogar 6, bei 5 Personen mit hoher Altersmischung und verschiedenem Geschlecht doch nicht zu fantastisch, oder? Zwei Bäder (allein wegen der drohenden Pubertät) und vielleicht auch ein eine Terrasse wären schön.

Wenn man sich etwas “leistet”, dann doch bitte auch wirklich etwas Spürbares, immerhin wohnt man dadrin ja auch bis man alt ist. Gleichzeitig gibt es schon lange keine Bestandsimmobilien mehr auf dem freien Markt, die gute Schnitte für 5 Personen aufweisen und sich gegenüber einem Neubau noch lohnen, denn dann reicht das Geld nicht für Umbauten und Renovierungen.

Der Weg zum Haus ist ein schleichender

Schaut man in die Angebote der Hausbau-Firmen, ich habe mindestens zehn Deutschlandweite Anbieter verglichen, dann gibt es eine Schallgrenze. Standardgrundrisse zum Listenpreis (mehr ist nicht mehr drin), Bungalows bis 110 qm mit maximal 4 Zimmern oder Stadtvillen bzw. 1,5 Geschosser bei mindestens 5 Zimmern mit 140 qm oder mehr. Individuelle Planung ist in diesen Zeiten nicht finanzierbar weil bis zu 20% teurer.

Der geneigte Leser bemerkt, all das steht schon außerhalb der aktuellen Vorstellungen der Großkoalitionäre im Bund. (120 qm, bei 2 Kindern, je weiteres 10 qm dazu). Für uns hieße das 130 qm wären förderbar (nur 14 weniger als wir haben werden, irgendwann).

Unser Projekt, das kleinstmögliche in der Kategorie (4 Zimmer plus), weist nominal 144 qm Wohnfläche auf (ein 6. Zimmer mussten wir schon hineinplanen lassen). Wenn Familien gefördert werden sollen, der Kinder wegen, dann sollte ein Staat den Gleichheitsgrundsatz in dieser Zielgruppe anwenden. Die vielen die es wirklich gebrauchen können kompensieren die wenigen, die es nicht bräuchten und entspannt die Verwaltung.

Hier hoffe ich ganz zum Selbstzweck und dem hunderttausend anderer Betroffener in den nächsten Jahren, dass sich nur dieses eine Mal das Murren in der CDU zum Baukindergeld durchsetzt.

Denn das Recht, dass jedes Kind ein 11,6 qm Kinderzimmer und wir Eltern (zusammen) 10 qm Schlafraum, ein 8 qm Arbeits-/Gästezimmer/Oma-Zimmer, einen notwendiger HWR mit ca. 8 qm für vier Wäscheständer (den einen Keller kann man sich wirklich nicht leisten) und eine Gemeinschafts-Familienfläche mit Wohnzimmer- Küchen-Kombi von 40 qm zzgl Flur, Treppenhaus und Bädern zusammen 144 qm, erscheint doch nicht unrealistisch oder überkandidelt oder reich (wir zahlen immer bis zu meinem 68 zigsten Geburtstag ab, wenn es planmäßig läuft und wie lange wir mit noch längerem Warten zahlen müssen, wissen wir eh noch nicht)?

Und nun mal ganz duselig gefragt. Welches Wohneigentum haben denn Bundesminister? Wohnt dort jemand auch noch mit drei Kindern in einem Studentenappartment?

Kochen sie ihr Essen in einer Küche die so klein ist, dass sie ICE Küche genannt wird? Muss einer von denen stehen beim Essen so wie wir? Haben sie sich verschuldet bis sie alt und duselig sind um ihren Kindern jeweils ein eigenes Zimmer zu ermöglichen?

Bitte versaut das mit dem Baukindergeld nicht (und auch nicht die Willkommenskultur)!

Was denkt ihr?

Konsti

Baukindergeld- was denn nun

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16 Comments

  • Hendrik
    26. Juni 2018 at 09:43

    Ein wirklich seltsames Modell, was die sich da ausgedacht haben. Und durch die neusten EInschränkungen eigentlich total unbrauchbar. Wahrscheinlich reicht es aber, um später zu sagen, dass man ja Familien fördere.
    Wir haben eine Wohnung gekauft und würden den Regeln der Wohnfläche sogar entsprechen – aber leider haben wir den Vertrag ein paar Wochen zu früh und vor dem Inkrafttreten gezeichnet und gehen daher wohl auch leer aus.
    Grüße

  • Mama geht online
    26. Juni 2018 at 09:52

    Wir haben glücklicherweise ein Eigenheim, weil wir ins Schema F passen und dazu noch Doppelverdiener sind. Da ist der Traum vom eigenen Heim machbar. Sobald man aber von der Norm Abweicht, sieht es weniger lustig aus auf dem Immobilienmarkt und das ist wirklich ein Problem. Hier sollte angesetzt werden, da gebe ich dir vollkommen recht. Damit die Förderung da ankommt, wo sie wirklich gebraucht wird und Sinn macht. Wünsche euch viel Glück für euer Eigenheim.
    LG Anke

  • Jessica
    26. Juni 2018 at 11:03

    Der Hausbau war eine irre intensive Zeit hier. Aber das mit der Finanzierung war nicht einfacher durch die Selbstständigkeit.

  • Jennifer
    26. Juni 2018 at 14:21

    Das Thema steht bei uns auch ständig auf der Tagesordnung. Hier in Berlin (und sogar im weiteren Umland) ist es aktuell echt schwierig. Selbst überschaubare Häuschen sind dermaßen teuer, dass man sich auch mit zwei Einkommen fast bis zur Rente verschuldet.
    Ich bin echt gespannt, was aus dem Baukindergeld wird. So wie es jetzt eingeschränkt wird, hilft es doch Niemandem weiter. Diejenigen, die bauen könnten (da kommen ja noch weitere Faktoren hinzu, z. B. Eigenkapital), fallen vermutlich wegen der Einkommensgrenze aus der Förderung heraus. Diejenigen, die es sich gar nicht leisten können, würden gefördert werden. Damit ist Niemandem geholfen.

  • Linda
    26. Juni 2018 at 20:38

    Ich habe das Gefühl, dass man mit dieser 120qm-Grenze am Ende kaum noch jemanden fördern kann (muss?)… Wir haben ca. 120qm Wohnfläche (+ Keller + Terrasse…) und es ist jetzt zu fünft wirklich total knapp! Ein zweites Bad wäre super, aber kein Platz da. Unser Schlafzimmer ist mini. Das Arbeitszimmer (nötig) ist nun im Keller. Wenn die Kinder sich kein Zimmer teilen sollen (und das kann doch nicht der Sinn solcher Förderung sein) dann ist die Grenze Quatsch! Wie lange soll man da nach einem bestehenden Objekt suchen, das diese Anforderung sinnvoll erfüllt?

  • Alu und Konsti
    26. Juni 2018 at 20:49

    Hallo Hendrik, ja das ist auch echt so eine Sache. Nur weil die Baugenehmigung seit 12 Monaten aussteht, haben wir eine Chance. Leider wäre das ganze sicher vor einem Jahr noch günstiger gewesen. Es bleibt gewollt und nicht gekonnt. Konsti

  • Alu und Konsti
    26. Juni 2018 at 20:50

    Guten Abend Anke,
    ich habe lange über die richtige Gewichtung nachgedacht und dann kam dieses Papier und ich fand es nicht richtig. Daher denke ich, es sollten alle förderfähig sein gleich wie das Familiennettoeinkommen aussieht.
    HG Konsti

  • Alu und Konsti
    26. Juni 2018 at 20:52

    Nabend Jessica,
    ja Selbständige sind bei Finanzierungen immer irgendwie hintan,
    es sei denn Sie bringen schon genug Kapital mit, was ja meist nicht so ist…
    LG
    Konsti

  • Alu und Konsti
    26. Juni 2018 at 20:56

    Hallo Jennifer,
    ich sehe das Problem auch so. Zumal die Gehälter in Berlin im Schnitt immer noch zu niedrig sind.
    Der Gedanke, dass man die fördern muss, die es sich auch leisten können/ sprich: finanziell durch halten können finde ich richtig. Zumal man durch eine gute Wohnungsverteilungpolitik auch die dann frei werdenden Stadtwohnungen an Familien günstig vermieten könnte. Dabei muss auch keiner auf Gewinne verzichten aber eben nicht wuchern.
    Konsti

  • Alu und Konsti
    26. Juni 2018 at 20:58

    Liebe Linda,
    danke für deinen Kommentar. Ich gebe dir umfänglich recht. Bisher sind dies einfach unrealistisch Vorgaben. Zumal die so gewünschte bürgerliche Mitte auf diese Parameter nicht passt oder passen will.
    Dein
    Konsti

  • Studentenmama
    26. Juni 2018 at 23:19

    Ich fand den Artikel ganz informativ, aber, ich folge euch auch auf Twitter, dieses ganze Gerede über Geld finde ich befremdlich. Sicher ist bauen kostspielig aber ihr habt scheinbar das Geld (oder eure Eltern), um es irgendwie zu drehen. Die 140m2 zu nehmen ist Privileg. Die Planung geht scheinbar auch ohne das hier so angreprangerte baukindergeld. Inmitten der Stadt in 4 Zimmern zu wohnen ist auch Privileg, und kein studentisches Martyrium (sonst könntet ihr auch nicht raus). Ich finde oft gebt ihr euch so woke, und dann kommt immer solches Genörgel hinterher. Die Förderungsbedürftigen Familien sind sicher nicht zweitstudenten, die sich leider ein zu großes Haus bauen. Meine Güte! Check your privilege und first things first.

  • Alu und Konsti
    26. Juni 2018 at 23:25

    Danke für deine Einschätzung. Wir bauen ein Haus weil wir keinen geeigneten Wohnraum finden und die WBS Förderung ausläuft, das wir durch das Darlehen bei unserer Familie Glück haben, das wissen wir und arbeiten hart dafür. Wir haben auch immer neben dem Studium gearbeitet und haben lange Hartz IV bezogen, wir wissen wie gut es uns gerade geht und dies hat Konsti auch herausgearbeitet.

  • Studentenmama
    27. Juni 2018 at 11:45

    Hallo alu,
    Ich habe auf Twitter deinen rant über meinen Beitrag hier gelesen und auch die tweets deiner crowd darunter. Es geht nicht darum, euch nichts zu gönnen oder irgendwas. Ich finde es immer gut, wenn Privatpersonen bauen anstatt Investoren und wenn ihr von Mami und Papi dafür Cash bekommt: ich würde das auch so machen, denn ich wohne auch in einer wbs Wohnung und studiere. Was ich nicht machen würde, ist jeden zweiten Tag über mangelnde Förderung jeder meiner Lebensentscheidungen zu meckern, als wäre es ein politisches hot button issue. Die Förderung von 145m2 ist kein wichtiges Thema, da ihr euch- wenn auch nur Entbehrungen- diese scheinbar gut leisten könnt. Siehe auch: zweitstudiumsförderung, der böse Sportunterricht deiner Tochter und und und. All das sind deine Privilegierten Konflikte, das macht sie nicht weniger real, aber eben auch nicht gesamtdeutsch wichtiger.
    Ich neide dir nichts: als du die baukolumne angekündigt hast, war ich sehr gespannt. Als ich las, dass ihr eure Reichweite wieder nur dazu nutzt, zu beklagen, dass die Politik euch speziell nicht fördert, war ich enttäuscht- zum 145m2 Haus hätte ich euch gratuliert, für den Rant über den Mangel an Förderung für privilegierte Familien gibt es von mir nur ein Augenrollen.

  • Sina von Familie und mehr
    27. Juni 2018 at 20:43

    Habe heute morgen gerade im Tv einen bericht dazu gesehen. Das mit der größen Grenze ist ja nun geändert. Wir haben zum Glück schon ein Eigenheim, zwar nicht schick neu gebaut aber groß genug für uns alle.

  • Die Freitagslieblinge am 29.Juni 2018 - eine Woche voller POWER
    29. Juni 2018 at 20:00

    […] Es geht hin und her mit dem Baukindergeld und all das regt Konsti ziemlich auf. Er schreibt einen sehr deutlichen Artikel zum Thema Hausbau und Förderungen mit Kindern, für uns ein wichtiges Thema, da wir ja irgendwie versuchen zu bauen seit mehr als 12 Monaten. Seid ihr Eigenheim Besitzer? […]

  • KristyCrogg
    10. August 2018 at 18:17

    hmmm, interessant….
    und wie wäre es mit 5 (kleinen )Kindern…? “Einfamilienhaus “leider zu klein, altes Zweifamilienhaus wird bewohnt, daher umbau und sanierungsbedarf…In der Zeit leider nicht bewohnbar und zweitwohnung passt nicht ins Budget eines Alleinverdieners,zumal eine Wohnung in brauchbarer Größe praktisch kaum auffindbar ist. also weiterhin zufrieden mit sich und der Welt in der geliebten Bruchbude wohnen und allen beglückwünschen die mehr Glück haben ; -)

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