Das ist eine absolute Binsenweisheit. Dennoch, es schockiert immer wieder wie schnell manchmal das Leben zu sein scheint. Einschub: Vor kurzem waren wir zu einem Familienfest. Dort saßen Menschen beisammen, die sich alle mindestens 45 Jahre kennen. Wunderbarerweise sprachen Sie eine Weile nicht über Krankheiten, sondern über Ihre gemeinsame Zeit. In der Sich gemeinsam auch in einer Jugendgruppe waren. Dabei ging es um ihre Feiern und die lustigen Erlebnisse miteinander. Da ist mein Vater mit seiner Freundin (meiner Mutter) nachts von der Fete des besten Freundes heimgegangen. Im dunklen Heinepark trafen sie wieder auf seinen großen Bruder, der anscheinend zwei Stunden dort ausruhen musste. Solche Momente sind etwas Wertvolles. Denn dann werden viele Menschen, die ich von Kind auf kenne, nahbar. Darüber hinaus geht es um Erfahrungen, die wir Jahre nach Ihnen auch gemacht haben, in diesem Fall sogar mit ihren Kindern (gleiche Kirchengemeinde eben). Solche Momente lassen es mich auch vergessen, dass Sie langsam im Alter sind, wo sich auch Sorgen einstellen. Also eine Phase in der auch wir Kinder Sorge haben. Unsere Eltern werden ebenso groß wir unserer Kinder (und wir).
Sie werden groß.
Themenwechsel: Neulich, übrigens, trug unsere 5jährige Tochter ihren Schulranzen zur Kita. Sie ist im Vorschuljahr und echt fit.
Da läuft unser „kleines“ Mädchen den Fußweg entlang und sieht aus wie ein echtes Schulkind – so groß und wissbegierig. Sie wird wohl unser jüngstes Kind bleiben. Nun erleben wir zum letzten Mal wie ein Kind vom Baby zum Schulkind wird. Das vergeht manches Mal wie im Zeitraffer. Natürlich lebt sich jeder Tag Stunde um Stunde, doch rückblickend wirkt alles schnell – zu schnell. Den Ranzen hat K3 dann stolz präsentiert im Kindergarten und erhielt dafür auch viel Anerkennung. Die Selbstständigkeit bei ihr wächst zunehmend. Morgens macht Sie sich alleine fertig für den Tag. Sie sucht Ihre Anziehsachen heraus (Chaos im Schrank danach inklusive) und schminkt sich für die Kita. Abends kommt Sie herunter in die Küche und bereitet sich selbst noch ein Brot. Hilfe ist nur im äußersten Notfall erlaubt. Schauen wir auf unsere Kinder ist darüber hinaus zu bemerken, dass auch wir Eltern groß wurden. Trotzdem sehen wir uns selbst oft weiterhin als Kinder.
Unsere Eltern werden älter, die Kinder werden groß und wir sind nun in der vollen Verantwortung gegenüber beiden Generationen. Dabei stehen wir (so wie die Eltern vor und die Kinder nach uns) selbst voll im Leben. So oft denken wir, bald kommt der Moment mit weniger Verantwortung mit weniger Stress. Jedoch wird sich dieser wohl nie so recht einstellen. Schließlich werden wir all das durchleben. Manches Mal wird es uns sehr strapazieren doch wir wachsen auch daran, alle Rückschläge nehmen wir mit. Kurzum: Wir sind Erwachsen und eine Herausforderung ist es, dies anzunehmen, doch JA – wir sind ebenfalls groß.
Konsti
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