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Das Leben geht weiter – wie wir uns aneinander gewöhnen

Neulich unterhalten die Liebste und ich uns über die Menschen, mit denen wir momentan regelmäßig in Kontakt stehen. Dabei wird uns deutlich, viele Freunde sehen wir weniger als vor der Erkrankung.

Außerdem wird es derzeit auch ruhiger als in der Hochphase inmitten der Chemotherapie. Es ist Ruhe eingekehrt, obwohl der Krebs noch unser Leben bestimmt. „Alle haben sich daran gewöhnt, dass ich Krebs habe”, sagt Alu. Und sie hat recht. Während ihr Leben immer noch aus Therapien, Arztgesprächen und Förderanträgen besteht und sie sich oft um sich und ihre Gesundheit sorgen muss, sind die anderen weiter in deren Leben. Mir geht es ebenso. Oftmals lebe ich in zwei Welten, der Alltäglichen mit Kindern, Schule, Arbeit und der mit der Krankheit Krebs als Zweitbetroffener.

Leben als Paar

Bitte versteht mich nicht miss. Ich liebe unser Leben auch und gerade das aktuelle mit all seinen Unsicherheiten und Herausforderungen. Dennoch hat sich eine neue Normalität noch nicht formiert und wir schauen auch auf das, was zurückliegt. Darüber hinaus leben und genießen wir unser Leben. Dort ist Krebs ein Teil von uns. Er und die Angst davor, dass er wieder kommt und dann nicht in den Griff zu bekommen ist, wird bleiben. Beschützen kann ich sie nicht, nur stützen. Wir hören viel von anderen Krebspatientinnen, es geht auf und ab – dazwischen ordnet sich Alu ein. Sie hat gute Prognosen und noch einen langen Weg, um so sicher wie möglich leben zu können.

Wir haben uns weiter bewegt. Krebs gehört dazu. Für mich ist das in Ordnung.

Ich hoffe, das wird es auch für Alu sein. Zunächst müssen wir durch die aktuelle Therapie, die Bestrahlung durchkommen. Danach folgen Tabletten für zwei Jahre, eine Reha und vermutlich noch eine Operation. Gleich wie es geht, Schritt für Schritt. Wir fühlen uns dem Ende und einem neuen Alltagsleben näher als dem Beginn vor acht Monaten. Zudem glaube ich, dass auch Alu sich schließlich daran gewöhnen kann, dass das Leben nun auch mit Krebs funktioniert. Übrigens, Krebs ist für jeden Menschen eine Option. Doch zum Glück konfrontieren wir uns meistens erst, wenn es uns erwischt. Das ist auch eine Eigenschaft, die ich zumeist als gut bewerte.

Schaue ich auf unsere Zukunft als Paar, dann werden wir für uns beide noch mehr Qualitätszeit einplanen.

Ebenso wollen wir die Zeit mit unseren Kindern gut gestalten. D.h. Wir werden auch öfter anderen gegenüber „Nein“ sagen müssen. Außerdem werden einige Wünsche sicherlich nicht mehr so lange hinausgeschoben. Zudem haben wir gar nicht allzu außergewöhnliche Wünsche. Somit sollten wir das hinbekommen. Weiterhin schauen wir auch mehr auf uns und die individuellen Bedürfnisse. So möchte ich nach der Schlacht eine Auszeit nehmen, dafür brauche ich nicht viel, außer ein paar Tage Zeit für mich – auch das sollte funktionieren. Ebenso soll Alu sich ihre Zeit nehmen können.

Generell erfahren wir virtuell und direkt viel Unterstützung. Dafür sind wir sehr dankbar.

Die Anteilnahme, die Blumen, die vielen schönen Überraschungen zeigen uns, dass wir richtig sind in dieser Welt richtig sind – mit euch. Das unsere Freunde und Bekannten mal ab und zu auftauchen stellen wir fest. Doch ehrlich gesagt, ist es einfach OK. Jedes Leben hat seine Herausforderungen, denen nachgegangen werden muss. Dabei haben viele Störungen einen Vorrang und brauchen keine Bewertung durch andere. .””Alle haben sich daran gewöhnt, dass ich Krebs habe…” – Ja, das stimmt. Wir gewöhnen uns ebenso daran. Unser Leben mit der Krankheit kann vielleicht auch anderen eine Hilfe sein und Mut machen. Gewöhnt euch daran – wir sind noch da – mitten im Leben, und zwar Tumorfrei, aber weiter in Krebsbehandlung.

Konsti

Heute fehlt mir mein altes Leben #Brustkrebs

Ich träume wild in diesen Tagen – Gedanken zur Gesundheit #Brustkrebs

ann man sich an krebs gewoehnen

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