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Elternleben

Meine Hände im warmen Steinstrand – Plastiktüten im kalten Meer

Eine ganze Weile treibe ich mich am Meer rum, suchte Muscheln und Steine. Ich strecke mich aus auf dem warmen Steinsand und vergrabe meine Hand darin. Ich liebe das Meer so sehr, bin gern dort und schaue aufs weite Blau.

Plastiktueten im Meer_Nachhaltigkeit

Fast wirkt wie das Mittelmeer wie ein starrer See, kein Lüftchen weht als ich meine Beine ins kühle Nass tauche. Ich habe das so sehr vermisst dieses Meer und dieses Treiben lassen, das letzte Mal war ich vor mehr als drei Jahren im Warmen baden.

Was schwimmt denn da? Eine Qualle? Ich fische eine Plastiktüte aus dem Meer und bin geschockt. Sind da noch mehr Tüten drin? Mein Blick schweift durchs Wasser und wirklich, was ich für Spiegelungen halte sind eigentlich Plastiktüten. Innerhalb von fünf Minuten fische ich drei große Tüten aus dem Meer. Eklig!

Sofort ist meine Urlaubsstimmung verflogen. Das kann doch nicht der Ernst dieser Menschheit sein, es kann doch nicht der Ernst der anderen Badegäste sein das zu ignorieren?

Im Hotel dreht sich mein Kopf. Wie viele Plastiktüten habe ich seit Beginn meines Aufenthaltes bis dato bekommen? Sicherlich fünf Stück insgesamt. Beim Wasserkauf, beim Souvenirkauf auch welche und auch als ich die Postkarten gekauft habe, wurde mir ungefragt eine Tüte mitgegeben. Ich nehme am nächsten Tag eine der vielen Tüten mit zum Strand. Wenn ich nun Müll sehe, so packe ich ihn ein. Auch beim Baden fische ich die Tüten heraus.

Plastiktueten im Meer_Nachhaltigkeit

Es fühlt sich seltsam an, ein wenig wie ein Goldsucher kommt man sich vor, so ausgestattet mit seiner eigenen Plastiktüte am Strand herumzulaufen. Insgesamt zwei Tüten voller Müll sammle ich auf, vor allem im Meer schwimmt echt viel Plastik. Kleine blaue Teile kleben an mir wenn ich aus dem Wasser komme. Nach fünf Tagen Urlaub ist der kleine Strandabschnitt sauberer und ich steige nochmal ins Meer, plastikfrei und schön sehe ich an diesem Abend die Sonne am Horizont verschwinden. Andere Touristen werfen ihren Müll nun ganz ordentlich in den Papierkorb und senken ihre Blicke auf die Plastiktüten.

Ja, so hätte das sein können oder viel mehr sein müssen, aber so war es leider nicht. Erst am letzten Tag meines Urlaubs schwammen mir ernsthaft vier Plastiktüten über den Weg und blaue Plastikpartikel klebten an mir. Ich habe sie rausgesammelt und in den Müll getan und sie haben mich seitdem in meinem Kopf begleitet, immer und immer wieder.

Plastiktüten im Meer – das ist das Allerletzte

Anscheinend habe ich vorher total verdrängt, wie dreckig einige Strandabschnitte aussahen, beziehungsweise das Plastiktüten am und im Meer rumlagen. Ich hatte meine rosarote Urlaubsbrille auf, so wie alle anderen Urlauber vielleicht? Was sind wir nur für Idioten.

Für den nächsten Urlaub nehme ich mir vor das bereits viel früher mehr in den Fokus zu nehmen und auch wirklich den Strand mal zu reinigen wenn ich eh darauf herumlaufe,  Plastiktüten hat man mir nämlich leider wirklich viel zu viele im Urlaub wieder mitgegeben.

Hier meine Gedanken zum ökologischen Gewissen: Meine fünf Gedanken zur Nachhaltigkeit 

Alu

Plastiktueten im Meer_Nachhaltigkeit

 

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7 Comments

  • Isa
    29. Mai 2018 at 17:52

    Man kann nicht per se sagen, Kunststoff ist schlecht. Es muss sich eher die Frage gestellt werden, wie sieht der Umgang mit Kunststoffen aus? Welche Kunststoffverpackung und welche Plastiktüte benötige ich wirklich und wo kann ich darauf verzichten? In der Müllbeseitigung sind Abfallsäcke und Müllbeutel aus Kunststoff allein aus hygienischen und zweckmäßigen Gesichtspunkten kaum wegzudenken.
    Kunststoffverpackungen haben zum Beispiel ihre Berechtigung in Bezug auf die Lebensmittelhaltbarkeit und auch ein Blick auf die CO2-Belastung lohnt: ein Kilo Rindfleisch verursacht circa 14 Kilo CO2, dessen Verpackung gerade mal 200 Gramm (TrenntMagazin 2/2016). Man sollte also nicht immer gleich sagen, Kunststoff ist schlecht und muss konsequent weg. Vielmehr muss man in den Ländern aufklären, in denen er in die Meere geschmissen wird!

  • Chaoshoch4
    30. Mai 2018 at 14:02

    Man könnte schon viel bewirken wenn man einfach das ganze Plastik vom Gemüse lässt. Mal ehrlich, warum wird eine Gurke eingeschweißt? Ich greife dann pauschal schon lieber in die Kiste daneben ohne Plastikkondom. Nicht nur das dieses in meinen Augen sinnfrei ist, es ist auch noch nervig beim runterfimmeln. Das gleiche gilt übrigens für Erdbeeren, Tomaten und Co. Diese werden fast nur noch in Plastikschalen angeboten. Wo sind die alten Papierschalen hin?

  • Jess
    31. Mai 2018 at 09:32

    Als wir das erste mal auf dem roten Meer waren, war das erste was ich sah ein Starbucks Becker. Dieser Moment war so einprägsam, dass ich viel nachgedacht habe. Als wir wenige Tage später dann in der Wüste waren und uns der Weg zurück in die “Zivilisation” über Müllberge führte, die diese unendliche Schönheit der Wüste zerstörten hab ich begonnen einiges zu ändern. Im Denken und im Handeln. Nicht so viel das ich mich herausstellen würde, aber jeden Tag ein kleines Bisschen…..

  • Yasmin
    31. Mai 2018 at 22:38

    Wir haben fast jeden Tag einen Beutel mit Plastik Müll – und ich weiß nicht Mal wo der her kommt… Ich versuche zwar beim Einkaufen drauf zu achten, aber manche Sachen gibt es gar nicht ohne… Ein Verbot lässt sich aber bestimmt nicht durchsetzen … Da hängen zu viele wirtschaftliche Interessen dran….

  • Die Freitagslieblinge am 1. Juni 2018 - SCHMETTERLING
    1. Juni 2018 at 21:18

    […] Hallo zurück im Alltag und somit auch in einer vollen Uniwoche. Seit meiner Rückkehr denke ich viel über eine Gegebenheit immer wieder nach, meine Hände im warmen Sand, eine Plastiktüte im Meer. Wie steht ihr zum Thema Plastik? […]

  • Einige Fragen die nach der Blogfamilia beschäftigen und Antworten
    1. Juni 2018 at 22:32

    […] Dieser hier: Über Plastik im Meer und wie wir uns dessen bewusst werden sollten. […]

  • Rhodos im Frühling, eine Insel zum verlieben #UrlaubohneKinder
    20. Juni 2018 at 06:02

    […] Am Nachmittag und Abend waren selbst im Mai nun schon immer so 28 Grad und wir waren jeden Tag im Meer. Feiner Sandstrand ist in Kalathos nicht zu finden, aber das stört nicht wenn man Badeschuhe hat. Das Atrium Palace Hotel […]

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